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Sitzungsübersicht
Sitzung
SESSION 50: Kompetenzen und Kompetenzentwicklung von Lernenden
Zeit:
Donnerstag, 03.07.2025:
16:15 - 17:45

Chair der Sitzung: Priçulla TROUILLEFOU
Ort: Seminarraum 2.A23


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Präsentationen

DAS GRAFOMOTORISCHE SELBSTKONZEPT VON KINDERN MIT GRAFOMOTORISCHEM FÖRDERBEDARF- Eine Mixed Methods Studie im frühen Schulalter

Joséphine Schwery Klingele, Judith Sägesser Wyss, Michael Eckhart

PHBern, Schweiz

Obwohl zwischen 10 % und 30 % der Kinder in den ersten Klassen von grafomotorischen Schwierigkeiten betroffen sind (Döhla & Heim, 2016), wird die grafomotorische Förderung in der Schweiz fast ausschliesslich im Einzel- und Kleinstgruppensetting ausserhalb des Klassenzimmers durchgeführt (Kranz et al., 2011). Diese separative Ausrichtung vernachlässigt integrative und inklusive Lösungen, wie sie auf nationaler und internationaler Ebene gefordert werden (UNO, 2006, Art. 24; EDK, 2007). Bislang gibt es kaum empirische Befunde zur Wirksamkeit von integrativen und inklusiven grafomotorischen Förderansätzen im frühen Schulalter. Die wenigen vorliegenden Studien konzentrieren sich auf die grafomotorische Leistung als Outcome (Case-Smith et al., 2012; 2014; Taverna et al., 2020; Howe et al., 2013), während das grafomotorische Selbstkonzept unberücksichtigt bleibt. Es wird jedoch vermutet, dass das Setting der grafomotorischen Förderung, beispielsweise durch soziale Vergleichsprozesse oder Etikettierungen, einen Einfluss auf das Selbstkonzept haben kann (Bakker et al., 2007). Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie die Entwicklung des grafomotorischen Selbstkonzepts in drei unterschiedlichen Settings der grafomotorischen Förderung untersucht (Separation, Integration, Inklusion). Es handelt sich um ein quasi-experimentelles Prä-Post-Design mit Follow-Up. Das grafomotorische Selbstkonzept wurde mithilfe eines standardisierten Fragebogens zu drei Messzeitpunkten erfasst: Zu Beginn der ersten Klasse, am Ende der ersten Klasse und zu Beginn der zweiten Klasse. Die Stichprobe umfasst 89 Kinder mit grafomotorischen Förderbedarf. Das Alter der Kinder lag zwischen sechs und neun Jahren (14 % Mädchen). Die Ergebnisse zeigen, dass sich das grafomotorische Selbstkonzept im inklusiven Setting signifikant positiv verändert (Friedman-Test: Chi-Quadrat (2) = 8.9, p = 0.01, Kendall-W = 0.10), während im separativen und integrativen Setting keine signifikanten Veränderungen festzustellen sind. Weitere Analysen zeigen, dass sich die Gruppen zum ersten Messzeitpunkt nicht signifikant hinsichtlich Alter, Geschlecht, grafomotorischer Leistung und grafomotorischem Selbstkonzept unterscheiden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des grafomotorischen Selbstkonzepts und tragen wesentlich zur Gestaltung des Handschriftunterrichts im frühen Schulalter bei.



Eltern und Peers bei der Berufsfindung einbeziehen: Evaluationsergebnisse aus zwei Interventionsprojekten

Claudia Hofmann, Claudia Schellenberg

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Schweiz

Der Übergang Schule-Beruf stellt für viele Jugendliche eine grosse Herausforderung dar. Insbesondere Jugendliche aus tieferen Schultypen, mit kognitiven Schwierigkeiten, oder Verhaltens- und psychosoziale Problematiken sind stark gefordert. Ihnen fehlt es oft an wichtigen überfachlichen bzw. sozio-emotionalen Kompetenzen, die für das psychische Wohlbefinden (Delgrande, Jordan & Eichenberger; 2016), aber auch für den Berufseinstieg ausschlaggebend sind (Petermann & Schultheiss, 2013). Die soziale Unterstützung sowie die Selbstwirksamkeit sind wichtige Schutzfaktoren für einen erfolgreichen Übertritt (Hofmann & Schellenberg, 2019). In den präsentierten Projekten werden Peers und Eltern als zentrale Akteure der sozialen Unterstützung, sowie als «Übungsraum» für den Aufbau von Selbstwirksamkeit und wichtigen sozio-emotionalen Kompetenzen verstärkt in den Berufswahlunterricht einbezogen. Peer-Beziehungen werden im Jugendalter immer wichtiger und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer positiven Identität, d.h. einem differenzierten Selbstkonzept, was sich wiederum positiv auf die Berufswahl auswirkt (Steinebach et al., 2018). Die Eltern beeinflussen mit ihren Ressourcen, ihrer Unterstützung und ihrer Haltung mit, wie Jugendliche mit den Anforderungen im Berufswahl­prozess umgehen (Hofmann & Schellenberg, 2019).

Im Beitrag werden Ergebnisse aus zwei Interventionsprojekten präsentiert: Im Präventionsprojekt «Empower Peers 4 Careers» wird das Konzept der Positive Peer Culture (PPC) im Rahmen einer quasi-experimentellen Studie bei 18 Regel- und Sonderschulklassen in den Berufswahlprozess integriert. PPC ist ein Ansatz zur Förderung von überfachlichen Kompetenzen im Jugendalter, wobei sich Jugendliche in Gruppengesprächen gegenseitig bei Schwierigkeiten im Berufswahlprozess unterstützen (Steinebach et al., 2018). Die Fragestellungen des u.a. von der Gesundheitsförderung Schweiz geförderten Projekts betreffen zum einen die Implementation des Ansatzes in die Schule, sowie die Wirkungen der Intervention auf die Entwicklung von sozio-emotionale Kompetenzen, Klassenklima und Berufswahlbereitschaft. 222 Jugendliche nahmen bei der Prä- und Posttestung teil. Weiter konnten 11 Moderator:innen zu ihren Erfahrungen mit der Intervention befragt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode weitgehend erfolgreich umgesetzt werden konnte, sich die Moderator:innen der Peer-Gruppen (oft schulische Heilpädagog:innen) in ihrer Rolle wohl fühlen und rund zwei Drittel der Jugendlichen die Gruppentreffen schätzen. Vorläufige quantitative Auswertungen deuten darauf hin, dass die Intervention signifikante positive Effekte auf das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse (als einen Aspekt des Klassenklimas) sowie auf ein faires Sozialverhalten (als eine Facette der sozio-emotionalen Kompetenzen; Lohbeck et al. 2014) hat.

Das Projekt „Flügge“ („Familien lernen Übergänge gemeinsam zu gestalten“) wurde gestartet, um den Einbezug der Eltern im Rahmen der beruflichen Orientierung an der Schule zu stärken. Das Pilotprojekt wird vom eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EGBG) mitfinanziert. Ziel ist es, die Eltern für ihre wichtige Rolle in dieser Phase sensibilisieren, das Gespräch in der Familie über den bevorstehenden Übergang anzuregen und die Eltern untereinander zu vernetzen. Bisher wurde «Flügge» an vier Schulen durchgeführt, wobei jeweils zwei bis vier Familientreffen zu verschiedenen Berufswahlthemen stattfanden. Die begleitende formative Evaluation zeigte, dass die Teilnehmenden das Angebot positiv beurteilen, insbesondere den Austausch der Eltern untereinander und das Gefühl mit den anstehenden Fragen nicht allein zu sein, schätzen. Allerdings erweist sich das Angebot auch als «hochschwellig», d.h. es setzt Zeit und eine gewisse Verbindlichkeit bei der Teilnahme voraus. Zurzeit steht deshalb die Frage im Fokus, wie die Zielgruppenerreichung verbessert und das Projekt so angepasst werden kann, dass es auf unterschiedliche Bedürfnisse bei den Familien eingehen kann.

Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass beide Ansätze zum stärkeren Einbezug von Peers und Eltern in der Oberstufe das Potenzial haben, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu stärken. Derzeit wird ein Praxisleitfaden mit Empfehlungen für die Umsetzung des Peeransatzes in der Oberstufe entwickelt. Parallel dazu werden an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Weiterbildungen angeboten, die die zentralen Inhalte der Projekte vermitteln und die Umsetzung an der Schule begleiten.



Favoriser la collaboration et l’autonomie en milieu professionnel : Vers un modèle d'apprentissage collaboratif optimal

Priçulla TROUILLEFOU, Gaëlle MOLINARI

Université de Genève, France

Dans un contexte professionnel en rapide mutation technologique et organisationnelle, les compétences collaboratives et l’autonomie sont devenues essentielles pour les chercheurs. L’apprentissage collaboratif (Dillenbourg, 2009), identifié comme un levier puissant pour l'acquisition de savoirs complexes, est crucial pour améliorer la performance des équipes de recherche. Cependant, les entreprises peinent à identifier les conditions qui favorisent une collaboration efficace en contexte professionnel.

Bien que de nombreuses études se penchent sur la collaboration (Avry, Molinari et al., 2020) et l’autonomie en milieu professionnel, peu d'entre elles examinent les conditions spécifiques qui permettent un apprentissage collaboratif optimal dans un environnement professionnel.

Cette recherche se propose d’explorer les facteurs qui favorisent une collaboration optimale en contexte de recherche professionnelle. L’objectif est de modéliser un environnement d'apprentissage collaboratif optimal, basé sur les concepts de Team flow (Van Den Hout & al., 2019), d’intelligence collective (Woolley et al., 2010), d’intelligence émotionnelle (Michinov & Michinov, 2022) et d’autonomie professionnelle (Deci & Ryan, 1985).

Ces quatre concepts étant issues de domaines de recherches certes proches, mais néanmoins distincts : psychologie cognitive, psychologie sociale, sciences de la gestion (management), ils ont rarement été étudiés ensemble, et appliqués à la question de l’apprentissage collaboratif chez l’adulte.

La méthodologie est structurée en deux volets :

  • Un volet empirique qui combine une étude quantitative (questionnaire en ligne) et une étude qualitative (ateliers collaboratifs) ;
  • Suivi d’un volet interventionnel dédié à la conception, la mise en œuvre et l’évaluation d’une formation hybride en milieu professionnel, visant à améliorer les compétences collaboratives.

Le questionnaire en ligne qui sera soumis à notre public cible lors de l’étude quantitative, a été réalisée notamment, à partir d’items permettant de mesurer:

- L’échelle de l’expérience partagée de Team flow : état mental partagé par les membres d'un groupe durant l’accomplissement d'une activité dans laquelle ils sont totalement immergé.

- L’échelle du potentiel d’intelligence collective de l’individu: capacité d'un groupe à travailler ensemble, accomplir une grande variété de tâches, pour l'atteinte d'objectifs communs.

- Le profil d’intelligence émotionnelle du groupe de travail : capacité à identifier, comprendre et gérer ses propres émotions, ainsi que les émotions des autres.

- Autonomie professionnelle : capacité à décider et à s'organiser dans une réalisation.

- L’indice du bien-être psychologique au travail interprété comme : « une expérience subjective positive où l’on tend à exprimer le meilleur de soi et qui se construit à travers soi, à travers ses relations sociales au travail et dans les interactions avec son organisation » (Dagenais-Desmarais & Privé, 2010).

Les résultats attendus impliqueront une meilleure compréhension des liens entre le team flow, l’intelligence collective, l’intelligence émotionnelle et l’autonomie ; et permettront d’observer comment ils influent sur les compétences collaboratives des apprenants.

Ils nous permettront en particulier de comprendre :

  • Comment se définit une expérience optimale de collaboration et d'apprentissage dans un collectif qui travaillent au service d'un projet commun ?

Cette question vise à explorer les critères et les indicateurs permettant de caractériser une expérience de collaboration et d'apprentissage réussie dans un contexte professionnel. Nous examinerons les éléments clés qui contribuent à créer un environnement propice à la collaboration et à l'apprentissage.

  • Comment former un collectif de sorte à favoriser une expérience optimale de collaboration et d'apprentissage ?

Cette question cherche à identifier les pratiques et les stratégies de formation qui permettent de développer des collectifs plus performants. Nous explorerons des méthodes d’apprentissage, de développement des compétences, favorisant la collaboration au sein des équipes au travail.

Ce projet ambitionne d’apporter une contribution théorique et pratique en sciences de l'éducation, notamment, en développant des outils de formation pour soutenir l’autonomie et la collaboration dans des environnements professionnels complexes.