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SESSION 39: Fachbezogene Unterrichtsqualität und Unterrichtsmerkmale auf der Sekundarstufe I
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Staunen erwünscht! Eine empirische Studie zu epistemischer Neugier bei MINT-Aufgaben in Problemlösesituationen 1Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz; 2Pädagogische Hochschule Heidelberg, Deutschland Aufgaben sind ein zentrales Element des Unterrichts, da sie die Planung und Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen massgeblich beeinflussen. Sie konkretisieren curriculare Ziele und Inhalte und strukturieren so Lerngelegenheiten (Jordan et al., 2006). Educazione all’affettività e alla sessualità nella Scuola dell’obbligo in Ticino: Indagine su concezioni e pratiche didattiche 1SUPSI, Switzerland; 2SUPSI, Switzerland Il presente contributo analizza i risultati di un’indagine sull’insegnamento dell’“Educazione all’affettività e alla sessualità” (EAS) nella Scuola primaria e nella Scuola media in Canton Ticino. Promossa dal Dipartimento dell’educazione, della cultura e dello sport (DECS), l’inchiesta ha coinvolto oltre 1300 partecipanti tra docenti e direttori di diversi ordini scolastici. L’obiettivo principale era fornire un quadro conoscitivo approfondito delle pratiche e delle concezioni legate a questo insegnamento, in un contesto educativo caratterizzato da notevole eterogeneità. Contesto e metodologia L’EAS in Ticino si basa sulle linee guida GLES (2016) e sul Piano di studio della scuola dell’obbligo (PdS), che attribuiscono ai docenti la responsabilità primaria, affiancati da specialisti in ruoli subordinati. Questo approccio flessibile ha favorito la diversificazione delle pratiche didattiche sul territorio, rendendo necessaria una mappatura dettagliata delle esperienze in corso. L’indagine si è sviluppata attraverso due fasi principali:
Aree di indagine L’indagine ha esplorato diverse dimensioni legate all’EAS, tra cui:
Presentazione dei risultati La presentazione si concentrerà sui principali dati emersi dall’indagine, offrendo una panoramica delle pratiche e delle percezioni attuali. I risultati saranno discussi alla luce delle specificità locali e delle dinamiche educative più ampie, evidenziando gli aspetti critici e le potenziali aree di sviluppo. L’EAS: effettivamente un contesto complesso L’insegnamento dell’EAS, in un contesto educativo diversificato e complesso, rappresenta un caso emblematico delle sfide e delle opportunità che caratterizzano il mondo scolastico odierno. La diversità nelle pratiche e nei contesti locali riflette la capacità del sistema educativo di adattarsi a esigenze specifiche, ma solleva anche questioni legate alla necessità di maggiore coerenza e supporto. Il contributo mira a stimolare una riflessione sul ruolo dell’EAS come elemento chiave per promuovere un’educazione inclusiva e attenta alle trasformazioni sociali. La complessità di questo insegnamento, con i suoi intrecci pedagogici, culturali e relazionali, sottolinea l’importanza di sviluppare pratiche condivise che sappiano valorizzare la diversità e affrontare le sfide del mondo contemporaneo. Digitale Lernplattformen im Fach Mathematik – Empirische Erkenntnisse und fachdidaktische Diskussion am Beispiel www.mindsteps.ch PH FHNW, Schweiz Die rasante Entwicklung digitaler Technologien hat zu einer Vielzahl innovativer Lernplattformen geführt, die neue Möglichkeiten für die schulische Bildung eröffnen. Diese Plattformen bieten unterschiedlichste Formen von Lern- und Testaufgaben, direktes Feedback und didaktische Diagnosen sowie allenfalls auch individuelle, adaptive Lernpfade (vgl. Kergel & Heidkamp-Kergel, 2020). Dieser Beitrag skizziert den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand zu digitalen, aufgabenbasierten Lernplattformen, wobei der Fokus auf den spezifischen Anforderungen des Mathematikunterrichts liegt. Es werden zudem zentrale empirische Ergebnisse exemplarisch für das Fach Mathematik am Beispiel www.mindsteps.ch vorgestellt und diese sowohl fachspezifisch als auch fachübergreifend diskutiert. In der Schweiz zählt die Plattform Mindsteps zu den umfassendsten und weitverbreitetsten digitalen Angeboten. Sie wird insbesondere in der Nordwestschweiz intensiv genutzt. Mindsteps bietet eine umfangreiche digitale Aufgabensammlung für die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik, die von der 3. Klasse der Primarstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I einsetzbar ist. Mit mehr als 60’000 Aufgaben ermöglicht die Plattform Schülerinnen und Schülern eine flexible und adaptive Bearbeitung. Lehrpersonen können die Lernprozesse systematisch analysieren, indem sie die Ergebnisse auf unterschiedlichen Ebenen (z.B. zu verschiedenen Zeitpunkten und Themen für individuelle Schüler*innen oder für gesamte Klassen) einsehen. Dies ermöglicht eine differenziertere Unterrichtsplanung, die auf die heterogenen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler eingeht. Ein besonderes Merkmal von Mindsteps ist die Möglichkeit, durch automatisiertes Feedback Lernstände und -prozesse sichtbar zu machen und anschliessend individuell zu fördern. Die Plattform kann flexibel zum Lernen und Üben eingesetzt werden, wobei die konkrete Einbindung in den Unterricht den Lehrpersonen überlassen bleibt. Aus der bisherigen Nutzung, insbesondere im Bildungsraum Nordwestschweiz, hat sich über die Jahre ein umfangreicher Datensatz entwickelt. Dieser erlaubt sowohl querschnittliche als auch längsschnittliche Analysen zum Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Für das Fach Mathematik umfasst der Datensatz mehrere Millionen Datenpunkte, die sich den spezifischen Kompetenzen gemäss dem Lehrplan 21 (D-EDK, 2015) zuordnen lassen. Dadurch ergeben sich fundierte Einblicke in das Leistungsvermögen und deren Entwicklung ausserhalb von Prüfungssituationen (wie etwa den standardisierten Checks; vgl. hierzu auch Konsortium ÜGK, 2019). Der vorliegende Beitrag basiert auf neu verfügbaren Daten aus den Jahren 2022–2024, die seit Dezember 2024 zur Auswertung bereitstehen. Der Vortrag präsentiert ausgewählte empirische Ergebnisse mit drei inhaltlichen Schwerpunkten:
In der an den Vortrag anschliessenden Diskussion werden sowohl die Möglichkeiten digitaler Lernplattformen als auch ihre didaktischen und technischen Grenzen kritisch beleuchtet (vgl. auch Grünig & Vogel, im Druck). Gemeinsam werden zudem mögliche Weiterentwicklungen – auch angesichts von KI – diskutiert, die Themen wie Akzeptanz, Wirksamkeit und Herausforderungen bei der Nutzung und Evaluation digitaler Plattformen im Unterricht adressieren. |