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Vue d’ensemble des sessions
Session
SYMP 12: Selbstreguliertes Lernen im Kontext digitaler Bildungstechnologien: Perspektiven, Potenziale und Herausforderungen
Heure:
Jeudi, 03.07.2025:
10:00 - 11:45

Président(e) de session : Carmen Nadja Hirt
Salle: Amphithéâtre 9


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Présentations

Selbstreguliertes Lernen im Kontext digitaler Bildungstechnologien: Perspektiven, Potenziale und Herausforderungen

Président(s) de session: Carmen Nadja Hirt (Universität Zürich, Schweiz)

Selbstreguliertes Lernen (SRL) ist ein komplexer, dynamischer und anspruchsvoller Prozess, der kognitive, metakognitive, motivationale, emotionale und verhaltensbezogene Fähigkeiten erfordert (Zimmerman, 2002). Diese SRL-Fähigkeiten wirken sich nachweislich positiv auf die Lernergebnisse von Lernenden in Schulen und Universitäten aus und sind für lebenslanges Lernen von zentraler Bedeutung (Karlen & Hertel, 2024). Lernende verfügen jedoch über unterschiedlich ausgeprägte SRL-Fähigkeiten (z. B. Dent & Koenka, 2016).

Da sich diese Fähigkeiten nicht beiläufig entwickeln, müssen sie gezielt gefördert werden, um Lernende optimal auf aktuelle und künftige Herausforderungen in einer diversen und komplexen Welt vorzubereiten. Die fortschreitende Digitalisierung im Bildungswesen eröffnet diesbezüglich neue Lehr- und Lernmöglichkeiten und damit Potenzial zur Förderung von SRL. Beispielsweise können digitale Bildungstechnologien dazu beitragen, die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen von Lernenden im Unterricht verstärkt zu berücksichtigen (z. B. Petko et al., 2017). Gleichzeitig bergen digitale Bildungstechnologien Herausforderungen. Ihre Nutzung kann erhöhte Anforderungen an das SRL stellen und könnte damit bestehende Lern- und Leistungsunterschiede zwischen Lernenden verstärken (z. B. Perels & Dörrenbächer, 2020). Das Symposium geht der Frage nach, inwieweit und wie wirksam digitale Bildungstechnologien bislang eingesetzt wurden und inwiefern sie künftig dazu beitragen können, das SRL von Lernenden effektiv zu fördern.

Der erste Beitrag bietet eine Perspektive auf digitale Interventionen zur Förderung des selbstregulierten Lernens in der schulischen Bildung. Der Beitrag untersucht mittels systematischer Übersichtsarbeit, inwiefern digitale Bildungstechnologien auf der Primar- und Sekundarstufe eingesetzt werden können, um ihr Potenzial zur Förderung des SRL optimal auszuschöpfen. Dabei rücken die Art der Interventionen, deren Wirksamkeit in Bezug auf die Förderung des SRL, sowie die Merkmale wirksamer digitaler Interventionen in den Blick. Der zweite Beitrag bietet eine Perspektive auf den Zusammenhang zwischen digitalen Tools, dem SRL und der schulischen Leistung. In diesem Beitrag wird mittels Metaanalyse untersucht, inwieweit digitale Tools in Interventionen oder Schulungen das SRL und die Leistung von Schüler*innen oder Student*innen verbessern können, wie spezifische Gestaltungsmerkmale der Tools diese Effekte moderieren und inwiefern SRL die Effekte digitaler Tools auf die Leistung vermittelt. Der dritte Beitrag legt die Perspektive auf die adaptiven Mechanismen von digitalen Bildungstechnologien. Der Beitrag untersucht mittels systematischer Übersichtsarbeit, welche konkreten Mechanismen adaptive Lerntechnologien nutzen, um SRL-Prozesse bei Schüler*innen der Primar- und Sekundarstufe dynamisch zu unterstützen und wie diese Mechanismen zur Gesamteffektivität von adaptiven Lerntechnologien bei der Förderung von SRL-Prozessen bei Lernenden der Sekundarstufe I beitragen.

Das Symposium vereint folglich durch drei Übersichtsarbeiten verschiedene Perspektiven auf Möglichkeiten der Förderung von SRL mit digitalen Bildungstechnologien, diskutiert deren Potenziale und Herausforderungen und leitet Empfehlungen für die Forschung und die Praxis ab. Die drei Beiträge werden von einer Expertin für Lernen und Lehren im Kontext digitaler Bildungstechnologien diskutiert. Sie stellt die verschiedenen Perspektiven und Ergebnisse der Beiträge in einen übergeordneten Kontext und regt eine kritische Reflexion über die Potenziale und Herausforderungen digitaler Bildungstechnologien zur Förderung des SRL an. Damit bietet das Symposium eine fundierte Basis für den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zur Förderung des SRL im Kontext digitaler Bildungstechnologien.

 

Présentation du symposium

 

Digitale Interventionen zur Förderung des selbstregulierten Lernens in der schulischen Bildung: Eine systematische Übersichtsarbeit

Carmen Nadja Hirt1, Alex de Pape2, Tabea Lynn Achermann1, Joachim Wirth3, Yves Karlen1
1Universität Zürich, Schweiz, 2Universität Brüssel, Belgien, 3Ruhr Universität Bochum, Deutschland

Selbstreguliertes Lernen (SRL) beschreibt die Fähigkeit, Handlungen strategisch und reflektierend zu planen, zu überwachen und zu regulieren, um Lernziele zu erreichen (Schunk & Greene, 2018). Da SRL sich positiv auf die akademische Leistung auswirkt und Lernende teils Mühe im SRL haben (Dent & Koenka, 2016), ist dessen Förderung zwar zentral, im Unterricht jedoch nur selten anzutreffen (Dignath & Veenman, 2021). Dementsprechend wurden verschiedene analoge und digitale Interventionen zur Förderung von SRL konzipiert und empirisch untersucht. Diese Untersuchungen zeigten, dass analoge und digitale Förderansätze gleichermassen wirksam sein können (Sitzmann et al., 2006). Die zunehmende Digitalisierung von Bildungseinrichtungen eröffnet somit neue Möglichkeiten zur Förderung des SRL. Entsprechend wird das Lernen in Schulen vermehrt durch Bildungstechnologie mediiert, was zu einer wachsenden Unterstützung der SRL-Förderung durch digitale Tools wie Lernplattformen oder Chatbots führt (Broadbent et al., 2020).

Offen bleibt, inwiefern digitale Tools eingesetzt werden können, um ihr Potenzial zur Förderung des SRL optimal auszuschöpfen. Daher untersucht diese systematische Übersichtsarbeit (1) die Art der digitalen Interventionen, die zur Förderung des SRL in der schulischen Bildung eingesetzt werden, (2) inwieweit die digitalen Interventionen zu Verbesserungen des SRL von Lernenden führen und (3) die Merkmale wirksamer digitaler Interventionen, die das SRL von Lernenden unterstützen.

Auf dieser Grundlage wurde eine systematische Übersichtsarbeit nach der PRISMA-2020-Leitlinie (Page et al., 2021) durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden Suchbegriffe entlang von fünf Gruppen definiert: (1) Bezug zu Lernenden (z. B. Student*, Schüler*), (2) Bezug zu Unterricht (z. B. trainieren*, unterrichten*, unterstützen*, scaffold*), (3) Bezug zu digitalen Medien (z. B. mobil, technologiebasiert, E-Learning, webbasiert, digital*), (4) Bezug zu SRL (selbstreguliertes Lernen* ODER selbstreguliertes Lernen) und (5) das Erscheinungsjahr (1990–2024). Für die Literaturrecherche wurden diese Suchbegriffe in verschiedenen Informationsquellen (z. B. Scopus, ERIC, PsycINFO) eingesetzt.

3269 Artikel (ohne Duplikate) wurden gefunden. Eine Überprüfung der Titel und Abstracts ergab 21 Artikel, die die folgenden Einschlusskriterien erfüllten: Peer-Review-Artikel in englischer Sprache, veröffentlicht zwischen 1990 und 2024, dessen Thema sich auf SRL bezieht und die Verwendung eines digitalen Tools zur Förderung von SRL bei Lernenden der Stufen 1 bis 12 beinhaltet. Diese wurden einer Volltextanalyse basierend auf folgenden Kriterien unterzogen: (quasi-)experimentelles Design mit einer Experimental-/Interventions- und einer Kontrollgruppe; Hauptziel des Tools: Förderung von SRL (nicht Lernen von Fachinhalten); Bericht von Effekten der Intervention auf Strategien oder Lernergebnisse. Dieser Schritt führte zu einem Ausschluss von weiteren sieben Artikeln.

Vierzehn Artikel (zwischen 2010 und 2023) erfüllten alle Einschlusskriterien und wurden für die Kodierung verwendet. Die Kodierungen zur ersten Forschungsfrage zeigen, dass fünf Interventionsstudien auf Primar- und neun auf Sekundarstufe durchgeführt wurden. Während Erstere vorwiegend quasi-experimentelle Designs verwendeten (4/5), stützten sich Letztere zu ähnlichen Teilen auf experimentelle (5/9) und quasi-experimentelle (4/9) Designs. Die Interventionen zielten hauptsächlich darauf ab, metakognitive (12) und motivational-emotionale Dimensionen (11) zu fördern, weniger auf kognitive (4) oder ressourcenbezogene (6) Dimensionen. Nur zwei Interventionen widmeten ausschliesslich einer SRL-Dimension. Dabei wurden hauptsächlich indirekte Förderansätze (12) verwendet. Sechs Interventionen stützten sich auf eine direkte implizite Förderung (6), und selten war eine direkte, explizite Förderung (2) enthalten. Die am häufigsten verwendete Kombination von Förderansätzen bezog sich auf die direkte implizite und indirekte Förderung (5). Eine direkte, explizite Förderung wurde in einem Fall mit der indirekten Förderung kombiniert. Die genutzten digitalen Tools reichten von Video-Prompts über mobile Lernspiele bis hin zu personalisierten Tutoring-Robotern. In den folgenden Schritten wird analysiert, welche Designmerkmale der Interventionen und Merkmale der digitalen Tools zur Förderung der SRL-Fähigkeiten beigetragen haben (Forschungsfrage 2), damit Merkmale effektiver digitaler Interventionen zur SRL-Unterstützung der Lernenden abgeleitet werden können (Forschungsfrage 3). Insgesamt deutet die begrenzte Anzahl von inkludierten Studien bereits darauf hin, dass es empirischen Studien zu digitalen Interventionen häufig an (quasi-)experimentellen Designs mangelt, die kausale Schlussfolgerungen aus den Interventionsergebnissen zulassen.

Bibliographie

Broadbent, J., Panadero, E., Lodge, J. M., & de Barba, P. (2020). Technologies to enhance self-regulated learning in online and computer-mediated learning environments. In M. J. Bishop, E. Boling, J. Elen, & V. Svihla (Eds.), Handbook of Research in Educational Communications and Technology: Learning Design (pp. 37–52). Springer. https://doi.org/https://doi.org/10.1007/978-3-030-36119-8_3

Dent, A. L., & Koenka, A. C. (2016). The Relation Between Self-Regulated Learning and Academic Achievement Across Childhood and Adolescence: A Meta-Analysis. Educational Psychology Review, 28(3), 425–474. https://doi.org/10.1007/s10648-015-9320-8

Dignath, C., & Veenman, M. V. J. (2021). The role of direct strategy instruction and indirect activation of self-regulated learning - Evidence from classroom observation studies. Educational Psychology Review, 33(2), 489–533. https://doi.org/10.1007/s10648-020-09534-0

Page, M. J., McKenzie, J. E., Bossuyt, P. M., Boutron, I., Hoffmann, T. C., Mulrow, C. D., Shamseer, L., Tetzlaff, J. M., Akl, E. A., Brennan, S. E., Chou, R., Glanville, J., Grimshaw, J. M., Hróbjartsson, A., Lalu, M. M., Li, T., Loder, E. W., Mayo-Wilson, E., McDonald, S., . . . Moher, D. (2021). The PRISMA 2020 statement: an updated guideline for reporting systematic reviews. BMJ, 372, n71. https://doi.org/10.1136/bmj.n71

Schunk, D. H., & Greene, J. A. (2018). Handbook of Self-Regulation of Learning and Performance. Second Edition. Routledge.

Sitzmann, T., Kraiger, K., Stewart, D., & Wisher, R. (2006). The comparative effectiveness of web-based and classroom instruction: A meta-analysis. Personnel Psychology, 59(3), 623–664. https://doi.org/10.1111/j.1744-6570.2006.00049.x

 

Digitale Tools in Unterrichtssettings: Eine Metaanalyse zu Effekten auf selbstreguliertes Lernen und Leistung

Francesca Suter1, Sog Yee Mok1, Ayşenur Alp Christ1, Janina Täschner2, Tabea Lynn Achermann3, Michael Sailer4, Elisabeth Bauer4, Sascha Schneider3
1Pädagogische Hochschule Graubünden, Schweiz, 2Technische Universität München, Deutschland, 3Universität Zürich, Schweiz, 4Universität Augsburg, Deutschland

Theoretischer Hintergrund

Digitale Tools werden zunehmend in den Unterricht integriert und ihre Wirksamkeit wurde bereits in mehreren Metaanalysen untersucht. Frühere Metaanalysen konzentrierten sich entweder auf die Wirksamkeit spezifischer Toolarten wie z. B. pädagogischer Agenten oder Chatbots (Wu & Yu, 2024), oder einzelner Gestaltungsmerkmale wie z. B. Prompts (Guo, 2022) oder Feedback (Van der Kleij et al., 2015). Obwohl die positiven Effekte digitaler Tools auf die Leistung nachgewiesen sind, fehlt es an überzeugenden theoretischen Erklärungen für diese Effekte. Zudem gibt es keine Metaanalysen, die mehrere Toolarten und verschiedene Gestaltungsmerkmale gleichzeitig berücksichtigen, was zu einem tieferen Verständnis der Wirkung von digitalen Tools beitragen würde.

Nach Reinhold et al. (2024) führen digitale Tools nur dann zu Wissensgewinnen bzw. besserer Leistung, wenn ihre Gestaltungsmerkmale von den Lernenden gezielt als Lerngelegenheiten genutzt werden. Um die Wirkmechanismen digitaler Tools auf das Lernen und die Leistung umfassend zu verstehen, ist es daher wichtig, die Beziehungen zwischen den durch Gestaltungsmerkmalen geschaffenen Lerngelegenheiten und ihrer tatsächlichen Nutzung zu untersuchen.

Eine Möglichkeit, sich dem Verständnis der Nutzung verschiedener Gestaltungsmerkmale digitaler Tools zu nähern, ist die Perspektive des selbstregulierten Lernens (SRL). SRL ist ein Prozess, der kognitive, metakognitive, verhaltensbezogene, motivationale und emotionale Komponenten umfasst (Panadero, 2017). In der SRL-Forschungsgemeinschaft besteht ein jahrzehntelanger Diskurs darüber, wie Lernen valide, reliabel und objektiv gemessen werden kann. Dies führte zunehmend zur Entwicklung von digitalen Tools zur gleichzeitigen Förderung und Messung von SRL (Panadero et al., 2016). Daher nehmen wir an, dass die SRL-Perspektive auf die Nutzung von digitalen Tools deren Effekte auf das Lernen und/oder die schulische Leistung vertiefter erklären kann als dies in bisherigen Studien der Fall war.

Fragestellungen

In unserer Metaanalyse gehen wir drei Fragen nach:

(1) Inwieweit verbessern digitale Tools SRL und die schulische Leistung?

(2) Wie moderieren gewisse Gestaltungsmerkmale der digitalen Tools diese Effekte?

(3) Inwiefern vermittelt SRL die Effekte digitaler Tools auf die schulische Leistung?

Methode

Wir führten eine systematische Literatursuche in einschlägigen Datenbanken durch und sichteten 829 Studien. Einschlusskriterien waren: Interventionen oder Schulungen in formalen Bildungssettings; digitale Tools wie Chatbots, digitale Agenten oder Lernapplikationen; SRL oder Leistungsergebnisse als abhängige Variablen; entweder ein (quasi-)experimentelles Prätest-Posttest-Design, mit oder ohne Kontrollgruppe, oder ein Posttest-Design mit Kontrollgruppe. Zwei Rater haben ca. 15% der Abstracts unabhängig doppelkodiert und haben eine gute Interrater-Übereinstimmung von Cohens Kappa .80 erreicht. Insgesamt erfüllten 38 Studien die Einschlusskriterien für die Metaanalyse (n = 15 Studien mit SRL-Outcomes/58 Effekte, n = 29 Studien mit Leistungs-Outcomes/50 Effekte; n = 6 Studien mit SRL und Leistungs-Outcomes).

Die einzelnen Variablen und Moderatoren werden ebenfalls doppelkodiert, der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Für die Haupteffekte haben wir Random-effects Modelle in R mit dem Paket Robumeta berechnet. Für die Moderatorenanalysen werden wir Meta-Regressionsmodelle in R berechnen. Für die Mediationsanalyse werden wir einen indirekten Effekt mit den gegebenen Pfaden aus den 6 Studien mit beiden Outcomes (SRL & Leistung) berechnen.

Ergebnisse und Diskussion

Wir fanden einen kleinen Gesamteffekt (g = .396, SE = .144, p = .0159, CI[.087, .706]) von digitalen Tools auf SRL und einen mittleren Gesamteffekt (g = .511, SE = .079, p = .001, CI[.349, .673]) auf die akademische Leistung. Der geringe positive Effekt auf SRL könnte auf unsere Stichprobe zurückzuführen sein, die mehrheitlich Studien auf der Tertiärstufe enthält. Eine Metaanalyse von Dignath und Büttner (2008) zeigte, dass die Wirkung von SRL-Interventionen bei älteren Lernenden geringer ist als bei jüngeren. Der mittlere Effekt von digitalen Tools auf Leistung bekräftigt Ergebnisse früherer Metaanalysen (Hillmayr et al., 2020). Die Ergebnisse der Moderatoren- und Mediatoranalysen stehen aktuell noch aus und werden auf der SGBF-Konferenz vorgestellt. Die Erkenntnisse dieser Metaanalyse werden dazu beitragen, digitale Tools gezielter zur Förderung von SRL und Leistung zu gestalten.

Bibliographie

Dignath, C., & Büttner, G. (2008). Components of fostering self-regulated learning among students. A meta-analysis on intervention studies at primary and secondary school level. Metacognition and Learning, 3(3), 231-264. https://doi.org/10.1007/s11409-008-9029-x

Guo, L. (2022). Using metacognitive prompts to enhance self-regulated learning and learning outcomes: A meta-analysis of experimental studies in computer-based learning environments. Journal of Computer Assisted Learning, 38(3), 811-832. https://doi.org/10.1111/jcal.12650

Hillmayr, D., Ziernwald, L., Reinhold, F., Hofer, S. I., & Reiss, K. M. (2020). The potential of digital tools to enhance mathematics and science learning in secondary schools: A context-specific meta-analysis. Computers & Education, 153, 103897. https://doi.org/10.1016/j.compedu.2020.103897

Panadero, E. (2017). A review of self-regulated learning: Six models and four directions for research. Frontiers in Psychology, 8, 422. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2017.00422

Panadero, E., Klug, J., & Järvelä, S. (2016). Third wave of measurement in the self-regulated learning field: when measurement and intervention come hand in hand. Scandinavian Journal of Educational Research, 60(6), 723-735. https://doi.org/10.1080/00313831.2015.1066436

Van der Kleij, F. M., Feskens, R. C. W., & Eggen, T. J. H. M. (2015). Effects of feedback in a computer-based learning environment on students’ learning outcomes: A meta-analysis. Review of Educational Research, 85(4), 475-511. https://doi.org/10.3102/0034654314564881

Wu, R., & Yu, Z. (2024). Do AI chatbots improve students learning outcomes? Evidence from a meta-analysis. British Journal of Educational Technology, 55(1), 10-33. https://doi.org/10.1111/bjet.13334

 

Erforschung der adaptiven Designmerkmale adaptiver Lerntechnologien zur Förderung des selbstregulierten Lernens in der K-12: Eine systematische Übersichtsarbeit

Ismail Souiri1, Mathias Mejeh2
1Universität Bern, Schweiz, 2Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz

Selbstreguliertes Lernen (SRL) ist entscheidend für den akademischen Erfolg von Lernenden und ein wichtiger Faktor für lebenslanges Lernen. Es umfasst die Regulierung und Überwachung kognitiver, motivationaler, emotionaler und verhaltensbezogener Aspekte des Lernens (Panadero, 2017). Obwohl es nuancierte Unterschiede zwischen den einzelnen SRL-Modellen gibt (z. B. Pintrich, 2000; Winne & Hadwin, 1998; Zimmerman, 2000), ist ihnen eine phasenorientierte Konzeptualisierung gemeinsam, die in drei Teile gegliedert ist: eine Vorbereitungsphase, eine Leistungsphase und eine Bewertungsphase (Panadero, 2017; Puustinen & Pulkkinen, 2001). Greene und Azevedo (2009) unterteilen diese Phasenstruktur zum einen in eine Makroebene von SRL-Prozessen, auf der die drei zuvor beschriebenen Phasen abgebildet werden können. Zum anderen gibt es innerhalb dieser Phasen spezifische Aktivitäten (z.B. Bewertung des Lernens, erneutes Lesen, Festlegung von Teilzielen), die als Prozesse auf der Mikroebene bezeichnet werden (Greene et al., 2013; Saint et al., 2020; Siadaty et al., 2016). SRL-Prozesse können sich sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene zwischen Lernenden stark unterscheiden (Greene & Azevedo, 2009).

Um dynamische, personalisierte, zeitnahe und für jeden Lernenden geeignete Unterstützung zu bieten, werden daher zunehmend adaptive Lerntechnologien (ALTs) entwickelt und in Bildungsinterventionen implementiert (Azevedo & Gašević, 2019; Broadbent et al., 2020). Der Einsatz von ALTs erfasst in der Regel Daten der Lernenden auf der SRL-Mikroebene (z. B. Videoansicht, Seitenzugriff usw.) (Saint, 2022). In diesem Zusammenhang weisen Forschende jedoch immer wieder auf die Herausforderung hin, dass es keine systematische Verbindung zwischen den SRL-Prozessen auf der Makro- und der Mikroebene gibt (Azevedo, 2014; Karabenick & Zusho, 2015; Molenaar & Järvelä, 2014).

Ein umfassender systematischer Überblick über die Mechanismen der Adaptivität von ALTs und deren Unterstützung von SRL-Prozessen auf Makro- und Mikroebene steht bisher noch aus. Die vorliegende Arbeit hat daher zum Ziel, die bisherige Forschung zu den verschiedenen Mechanismen der Adaptivität von ALTs zusammenzufassen, die darauf abzielen, SRL-Prozesse von K-12-Schülern zu erfassen, zu analysieren und zu unterstützen. Zwei Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

1. Welche Adaptivitätsmechanismen nutzen ALTs, um die Makro- und Mikroebene von SRL-Prozessen bei K-12-Schülern dynamisch zu unterstützen?

2. Wie tragen diese Adaptvitätsmechanismen zur Gesamteffektivität von ALTs bei der Förderung von SRL-Prozessen auf Makro- und Mikroebene bei Schüler:innen der Sekundarstufe I bei?

Der Review folgt den Richtlinien des PRISMA Statements (Page et al., 2021). Wir haben eine systematische Analyse von adaptiven Lernumgebungen (ITS, Hypermedia, Systeme, Plattformen, etc.) in den folgenden Datenbanken durchgeführt: Web of Science, ScienceDirect, IEEE, Springer Link, ERIC, & Scopus, um relevante Artikel und Proceedings zu finden, die zwischen dem 1. Januar 2015 und dem 15. April 2024 veröffentlicht wurden. Um in den Review aufgenommen zu werden, müssen die Studien eine adaptive Lernumgebung verwenden, deren Adaptivitätsmechanismen beschreiben und sich auf die Förderung von SRL bei Schüler:innen der Primar- und Sekundarstufe konzentrieren. Wir haben ein erstes Screening der Datensätze durchgeführt und 99 Studien werden derzeit einem vollständigen Screening unterzogen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass ALT-Interventionen hauptsächlich die SRL-Phasen Planung, Durchführung und Reflexion abdecken, aber nicht notwendigerweise unterstützen, indem sie vier Mechanismen verwenden.

1. Erhebungsmechanismen, die Daten über die Lernenden sammeln (hauptsächlich über Leistung und Engagement).

2. Analysemechanismen, die die gesammelten Daten interpretieren, um Schlussfolgerungen über den aktuellen Zustand des Lernenden zu ziehen.

3. Auswahlmechanismen, die ein Lernendenmodell verwenden, um zu bestimmen, welche personalisierte Unterstützung angeboten werden sollte (z.B. Feedback: Aufforderungen, Hinweise, Erklärungen; Sequenzierung: Konzepte, Aufgaben, Probleme).

4. Mechanismen, die adaptive Unterstützung über verschiedene Modalitäten (textuell, auditiv und visuell) bereitstellen.

Bibliographie

Azevedo, R. (2014). Issues in dealing with sequential and temporal characteristics of self- and socially-regulated learning. Metacognition and Learning, 9(2), 217–228. https://doi.org/10.1007/s11409-014-9123-1

Azevedo, R., & Gašević, D. (2019). Analyzing multimodal multichannel data about self-regulated learning with advanced learning technologies: Issues and challenges. Computers in Human Behavior, 96, 207–210. https://doi.org/10.1016/j.chb.2019.03.025

Broadbent, J., Panadero, E., Lodge, J. M., & de Barba, P. (2020). Technologies to Enhance Self-Regulated Learning in Online and Computer-Mediated Learning Environments. In M. J. Bishop, E. Boling, J. Elen, & V. Svihla (Eds.), Handbook of Research in Educational Communications and Technology (pp. 37–52). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-36119-8_3

Greene, J. A., & Azevedo, R. (2009). A macro-level analysis of SRL processes and their relations to the acquisition of a sophisticated mental model of a complex system. Contemporary Educational Psychology, 34(1), 18–29. https://doi.org/10.1016/j.cedpsych.2008.05.006

Greene, J. A., Dellinger, K. R., Tüysüzoğlu, B. B., & Costa, L.-J. (2013). A Two-Tiered Approach to Analyzing Self-Regulated Learning Data to Inform the Design of Hypermedia Learning Environments. In R. Azevedo & V. Aleven (Eds.), International Handbook of Metacognition and Learning Technologies (Vol. 28, pp. 117–128). Springer New York. https://doi.org/10.1007/978-1-4419-5546-3_8

Karabenick, S. A., & Zusho, A. (2015). Examining approaches to research on self-regulated learning: Conceptual and methodological considerations. Metacognition and Learning, 10(1), 151–163. https://doi.org/10.1007/s11409-015-9137-3

Molenaar, I., & Järvelä, S. (2014). Sequential and temporal characteristics of self and socially regulated learning. Metacognition and Learning, 9(2), 75–85. https://doi.org/10.1007/s11409-014-9114-2

Page, M. J., McKenzie, J. E., Bossuyt, P. M., Boutron, I., Hoffmann, T. C., Mulrow, C. D., Shamseer, L., Tetzlaff, J. M., Akl, E. A., Brennan, S. E., Chou, R., Glanville, J., Grimshaw, J. M., Hróbjartsson, A., Lalu, M. M., Li, T., Loder, E. W., Mayo-Wilson, E., McDonald, S., … Moher, D. (2021). The PRISMA 2020 statement: An updated guideline for reporting systematic reviews. BMJ, 372, n71. https://doi.org/10.1136/bmj.n71

Panadero, E. (2017). A review of self-regulated learning: Six models and four directions for research. Frontiers in Psychology, 8, 422.

Pintrich, P. R. (2000). The role of goal orientation in self-regulated learning. In M. Boekaerts, P. R. Pintrich, & M. Zeidner (Eds.), Handbock of self-regulation (pp. 452–502). CA: Academic Press.

Puustinen, M., & Pulkkinen, L. (2001). Models of Self-regulated Learning: A review. Scandinavian Journal of Educational Research, 45(3), 269–286. https://doi.org/10.1080/00313830120074206

Saint, J. (2022). Analytics of self-regulated learning: A temporal and sequential approach [PhD Thesis, University of Edinburgh]. https://core.ac.uk/download/pdf/491156924.pdf

Saint, J., Whitelock-Wainwright, A., Gasevic, D., & Pardo, A. (2020). Trace-SRL: A Framework for Analysis of Microlevel Processes of Self-Regulated Learning From Trace Data. IEEE Transactions on Learning Technologies, 13(4), 861–877. https://doi.org/10.1109/TLT.2020.3027496

Siadaty, M., Gasevic, D., & Hatala, M. (2016). Trace-based Micro-analytic Measurement of Self-Regulated Learning Processes. Journal of Learning Analytics, 3(1). https://doi.org/10.18608/jla.2016.31.11

Winne, P. H., & Hadwin, A. F. (1998). Studying as self-regulated learning. In Metacognition in educational theory and practice. (pp. 277–304). Lawrence Erlbaum Associates Publishers.

Zimmerman, B. J. (2000). Attaining Self-Regulation: A Social Cognitive Perspective. In M. Boekaerts, P. R. Pintrich, & M. Zeidner (Eds.), Handbook of Self-Regulation (pp. 13–39). Academic Press. https://doi.org/10.1016/B978-012109890-2/50031-7



 
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