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Sitzungsübersicht
Sitzung
Familie, Freunde und Schule - Wie unterschiedliche Kontexte die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen
Zeit:
Dienstag, 19.09.2023:
13:15 - 14:45

Chair der Sitzung: Gabriela Gniewosz
Ort: LS01 - Raum 204

Kapazität 70 Personen

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Präsentationen

Familie, Freunde und Schule - Wie unterschiedliche Kontexte die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen

Chair(s): G. Gniewosz (Universität Innsbruck, Österreich)

Diskutant*in(nen): M. Reindl (Paris Lodron Universität Salzburg)

In diesem Symposium werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, welche die Bedeutung unterschiedlicher Sozialisationskontexte für das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen adressieren. Im Fokus stehen hierbei Familie, Schule und Peers, die wichtige Sozialisationsagenten in einer für Kinder und Jugendliche mitunter herausfordernden Entwicklungsphase sind. Die vier Beiträge, die auf verschiedenen Längs- und Querschnittsdaten basieren und unterschiedliche Analysemodelle einschließlich latenter Multi-Level-, Bi-Faktor-, Kongruenz- und Veränderungsmodelle verwenden, erweitern die bisherigen Forschungsbefunde und tragen zum Verständnis der (wechselseitigen) Einflüsse zwischen Person und Kontext bei.

Der erste Beitrag präsentiert eine zwei Messzeitpunkte umfassende Studie (N = 740 SchülerInnen), die den Einfluss der Clique als Referenzgruppe auf das akademische Selbstkonzept (ASC) untersucht hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Cliquenleistung einen signifikant negativen Einfluss auf die Entwicklung des ASC hat, was darauf hindeutet, dass informelle Freundschaftsnetzwerke in der Adoleszenz als (weitere) wesentliche Referenzgruppen betrachtet werden sollten.

Die zweite längsschnittliche Studie untersucht populistische Einstellungen bei Jugendlichen der 9. Klassenstufe (N = 1.206 SchülerInnen). Es wird geprüft, welche Facetten des Populismus bei SchülerInnen identifizierbar sind und welche Einflüsse familiäre und schulische Erfahrungen hierbei haben. Insbesondere in Hinblick auf schulische Erfahrungen, ließ sich ein negativer Zusammenhang zwischen einem offenen, demokratischen Schulklima und populistischen Einstellungen finden.

Die dritte Längsschnittstudie fokussiert Mutter-Kind Dyaden (N=947 Dyaden) und befasst sich mit der Bedeutung der elterlichen Wärme für die psychische Anpassung von Kindern und Jugendlichen zwischen Klassenstufe 3 und 6. Die Studie zeigt, dass extreme (und weniger moderate) Unterschiede in den Bewertungen der elterlichen Wärme zwischen Müttern und ihren Kindern mit einer geringeren Anpassung im emotionalen und sozialen Bereich verbunden sind.

Der vierte Beitrag untersucht in einem querschnittlichen Design die Rolle des Familienklimas für die Qualität elterlicher Unterstützung bei der internetbezogenen Informationssuche von FünftklässlerInnen (N = 423 Eltern-Kind Dyaden). Die Ergebnisse verweisen einerseits auf die Bedeutung eines positiven Familienklimas und andererseits auf die aktive Rolle des Kindes: Der positive Zusammenhang zwischen dem Familienklima und der emotionalen elterlichen Unterstützung bei der Internetrecherche wird demnach über das aktive Hilfebitten der Kinder vermittelt.

In der abschließenden Diskussion steht die Rolle der unterschiedlichen Entwicklungskontexte wie Schule, Peers und Familie für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Fokus, wobei auch die Bedeutung der Wechselbeziehungen zwischen diesen Kontexten für das Wohlbefinden und die Entwicklung junger Menschen diskutiert wird. Dabei werden nicht nur die praktische und gesellschaftliche Relevanz der Ergebnisse hervorgehoben, sondern auch bestehende (Forschungs-)Lücken aufgezeigt und erörtert.

 

Beiträge des Symposiums

 

Ist die Clique ein Pond? Der Big-Fish-Little Pond-Effekt und soziale Vergleiche mit Clique und Klasse

T. Auer, M. Reindl, B. Gniewosz
Paris Lodron Universität Salzburg

Im Rahmen des Big-Fish-Little-Pond-Effekts (Marsh, 1987) konzentrierte sich die präsentierte Studie auf eine bisher noch vernachlässigte aber für Jugendliche bedeutungsvolle Bezugsgruppe neben der Klasse: die Clique. Basierend auf der Theorie des sozialen Vergleichs (Festinger, 1954), der Charakteristiken sozialer Referenzgruppen (Mussweiler, 2003) sowie der Annahme des lokalen Dominanzeffekts (Zell & Alicke, 2010) wird davon ausgegangen, dass die Cliquenleistung einen stärkeren Effekt auf die Entwicklung des akademischen Selbstkonzepts (ASC) der Schüler*innen hat als die Klassenleistung.

Die Forschungsfrage wurde anhand einer Längsschnittstudie mit zwei Erhebungszeitpunkten innerhalb eines Schuljahres in Deutschland untersucht. Die Kernstichprobe umfasste 740 Sekundarschüler*innen der sechsten und achten Schulstufe (93 Cliquen, 40 Klassen). Die Schüler*innen wurden Mitte und Ende eines Schuljahres zu deren Cliquenmitgliedern, ihrer Schulleistung als auch dem ASC in Mathematik befragt.

Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Drei-Ebenen-Modell (Mplus) berechnet: Level 1: Individuum, Level 2: Clique; Level 3: Klasse. Dabei wurde die Entwicklung des ASC als Veränderungsvariable im Rahmen eines True-Intraindividual-Change-Modells (TIC) spezifiziert, das Einblicke in intraindividuelle Veränderungen der ASC der Schüler*innen ermöglicht.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Cliquenleistung einen signifikant negativen Einfluss auf die Entwicklung der ASC der Schüler*innen hat. Das bedeutet, je leistungsstärker die Clique ist, desto stärker nimmt das ASC in Mathematik in der zweiten Schuljahreshälfte ab. Im Gegensatz dazu hatte die Klassenleistung keinen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der ASC der Schüler*innen. Demnach stützen sich Schüler*innen auf eine lokalere und informativere Bezugsgruppe (Clique) zur Entwicklung des ASC, weshalb von einer "Cliquen-Dominanz" ausgegangen werden kann.

Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass insbesondere in der Adoleszenz die Peers aus selbstgewählten sozialen Netzwerken (Cliquen) für die Entwicklung des ASC bedeutsamer werden. Die Wahl des Freundschaftsnetzwerkes bestimmt folglich auch den Rahmen für soziale Vergleichsprozesse. Vor diesem Hintergrund müssen sowohl die Annahmen der Theorie des sozialen Vergleichs als auch der BFLPE durch Peer-Ansätze wie Freundschaftsauswahl (Urberg, Değirmencioğlu, & Jerry, 1998) und Peer-Einfluss (Lorenz, Boda, Salikutluk, & Jansen, 2020) ergänzt werden. Darüber hinaus ist anzumerken, dass in einem institutionalisierten Bildungsumfeld nicht nur formale Gruppen (Klasse) Einfluss auf Jugendliche nehmen, sondern vor allem auch informelle Gruppen wie die Clique einen zunehmenden Stellenwert einnehmen. Der Peer-Education- Ansatz (Nörber, 2003) stellt eine Möglichkeit dar, informellen Gruppenstrukturen innerhalb der Klassen so einzusetzen, dass sich soziale Vergleiche mit Peers auch positiv auf das ASC der Schüler*innen auswirken können (Heyer, 2010)

 

Jung und anfällig für populistische Ideen? – Facetten populistischer Einstellungen bei Jugendlichen und die Bedeutung schulischer und familiärer Erfahrungen

A. Körner, K. Eckstein, P. Noack
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Das Jugendalter stellt eine besonders sensible Phase für die politische Entwicklung dar. Dementsprechend werden Berichte über ein zunehmendes Misstrauen in politische Institutionen und Akteure sowie die Anfälligkeit für populistische und antidemokratische Stimmungen unter jungen Menschen mit Sorge betrachtet. Bisherige Untersuchungen fokussieren jedoch vor allem auf populistische Einstellungen im Erwachsenenalter. Auch über die Rolle von Schule und Familie, die gemeinhin als wichtige Sozialisationskontexte für die politische Entwicklung im Jugendalter gelten, ist bisher wenig bekannt. Die vorliegende Studie untersucht daher zunächst die Ausprägung populistischer Einstellungen unter Jugendlichen. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, ob die drei Facetten des Populismus (Volkssouveränität, Anti-Elitarismus, Homogenität des Volkes), die zuvor in erwachsenen Stichproben ermittelt wurden, auch bei Jugendlichen zuverlässig identifiziert werden können. Zudem wird der Zusammenhang zwischen familiären und schulischen Erfahrungen und Ausprägungen populistischer Einstellungen bei Jugendlichen analysiert. Es wird erwartet, dass insbesondere ein offenes, demokratisches Diskussionsklima in Schule und Familie populistischen Einstellungen vorbeugen kann.

Die Studie stützt sich auf längsschnittliche Daten eines aktuell laufenden Forschungsprojekts (JUROP; Jugendliche und Europa: zwischen Polarisierung und Zusammenhalt). Im Rahmen des Projektes wurden N = 1.206 Schülerinnen und Schüler (Mage = 14,4, SDage =.64; 52,0% weiblich) zu Beginn und N = 1.096 Schülerinnen und Schüler zum Ende der 9. Klasse (Schuljahr 2021/2022) an 31 Schulen (89 Klassen) in Thüringen und Nordrhein-Westfalen mittels eines Fragebogens zu verschiedenen politischen Themen befragt. In Anlehnung an ein ursprünglich für erwachsene Stichproben entwickeltes Inventar (Schulz et al., 2018) wurden populistische Einstellungen mit neun Items erhoben. Multidimensionale Modelle und Bifakormodelle wurden angewendet, um die Struktur populistischer Einstellungen zu untersuchen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass sich die drei Facetten sowie ein genereller Faktor populistischer Einstellungen differenzieren lassen, dabei scheint die Konsistenz des Konstrukts über die Zeit zuzunehmen.

In einem nächsten Schritt wurden generelle populistische Einstellungen sowie die zugehörigen Facetten mit Erfahrungen in der Familie (u.a. elterliche Wärme und Demokratie, politische Diskussionen) und Schule (u.a. demokratisches Klassenklima, Diskussionsklima) in Beziehung gesetzt. Dabei wurden die Effekte soziodemografischer Kovariaten (z.B. Schultyp, Region) berücksichtigt. Wie erwartet zeigten sich negative Zusammenhänge eines offenen, demokratischen Schulklimas und populistischen Einstellungen, insbesondere im Hinblick auf Anti-Elitarismus. Insgesamt waren die Effekte schulischer Erfahrungen jedoch gering ausgeprägt und nicht immer in erwarteter Richtung. Gleiches gilt auch für die Zusammenhänge mit Erfahrungen in der Familie. Daher werden potentielle Moderatoren sowie das Zusammenspiel familiärer und schulischer Erfahrungen erörtert. Die Ergebnisse werden zudem in Hinblick auf ihre praktische Relevanz für die Vorbeugung populistischer Einstellungen von Jugendlichen diskutiert.

 

Wohlbefinden zwischen Grund- und weiterführender Schule: Die Rolle von (Un-)Einigkeiten zwischen Müttern und ihren Kindern

G. Gniewosz1, B. Gniewosz2
1Universität Innsbruck, 2Paris Lodron Universität Salzburg

Mütter und ihre Kinder sind sich nicht immer einig, wenn es darum geht, wie sie ihre Beziehung – z. B. die Wärme in der Mutter-Kind-Beziehung - zueinander wahrnehmen und bewerten. Bisherige Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass Unterschiede in den Wahrnehmungen und Bewertungen das psychische Wohlbefinden nicht grundsätzlich negativ beeinflussen. Positive Auswirkungen können sich als Ergebnis von Individualisierungsprozessen ergeben, die während der Adoleszenz entwicklungsbedingte Aufgaben darstellen. Negative Auswirkungen können auf zugrundeliegende Probleme in den Beziehungen innerhalb der Familie hinweisen.

Dieses unklare Ergebnismuster lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass der Fokus bisher auf der Spezifikation linearer Zusammenhänge lag. Es scheint plausibel, dass ein bestimmter (moderater) Grad an unterschiedlichen Bewertungen zwischen Müttern und ihren Kindern keine negativen Auswirkungen auf die psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat. Allerdings könnte es einen „Kipp-Punkt“ geben, ab dem extremere Diskrepanzen in den Bewertungen die psychische Anpassung von Jugendlichen hemmen.

Basierend auf 947 deutschen Mutter-Kind-Dyaden (Jugendliche im Alter von Mage = 8,57 Jahren und Mütter im Alter von Mage = 36,82 Jahren in der 3. Klasse) des pairfam-Panels, untersucht diese Studie den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß gemeinsamer und diskrepanter Bewertungen der wahrgenommenen elterlichen Wärme in der Mutter-Kind-Dyade (UV) und den sozialen und emotionalen Problemen von Kindern (AV) zwischen der 3. und 6. Klasse. Die methodische Basis bilden latente Kongruenzmodelle, über die das gemeinsame Niveau sowie Diskrepanzen in den Bewertungen modelliert und in Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Kinder gestellt werden kann. Hierbei werden lineare und quadratische Diskrepanz-Effekte in den Bewertungen von Müttern und Jugendlichen spezifiziert.

Die Ergebnisse verweisen darauf, dass vor dem Übergang zur weiterführenden Schule (Klassenstufe 4) ein gemeinsam eingeschätztes, hohes Niveau an mütterlicher Wärme mit geringeren, emotionalen und sozialen Problemen einhergeht. In der post-Übergangsphase (Klassenstufe 5/6) ist festzustellen, dass v.a. extreme Diskrepanzen in den Bewertungen mit einer geringeren psychischen Anpassung im emotionalen und sozialen Bereich im Zusammenhang stehen, wie durch quadratische Effekte gezeigt werden kann.

Diese Studie lieferte Einblicke in die Rolle multipler Perspektiven auf die Wahrnehmung von Erziehung innerhalb von Mutter-Kind-Dyaden und deren Zusammenhang mit den emotionalen und sozialen Problemen von Jugendlichen. Diese Ergebnisse betonen die Bedeutung der Untersuchung von quadratischen Diskrepanz-Effekten, da negative Diskrepanz-Effekte in der wahrgenommenen mütterlichen Wärme nur dann gefunden wurden, wenn die Unterschiede innerhalb der Dyade groß waren. Das Ergebnismuster legt nahe, dass es keine positiven, sondern eher negative Zusammenhänge zwischen diskrepanten Wahrnehmungen in der Eltern-Kind-Beziehung und der psychischen Anpassung von Jugendlichen gibt.

 

Digitale häusliche Lernumgebung: Familienklima, Hilfebitten von Kindern und die Qualität elterlicher Unterstützung bei Informationssuchen im Internet

R. Kurock, N. Gruchel, H. M. Buhl
Universität Paderborn

Kinder nutzen immer häufiger das Internet (Feierabend et al., 2020) – und das meist zuhause. Elterliche Unterstützung spielt somit eine wichtige Rolle, vor allem bei der informationsbezogenen Internetnutzung von Kindern (Gruchel et al., 2022). Wie häufig Eltern ihre Kinder bei Informationssuchen im Internet unterstützen, ist unter anderem abhängig davon, ob Kinder bei Problemen hierbei ihre Eltern um Hilfe bitten. Allerdings bitten nicht alle Kinder ihre Eltern um Hilfe. Kinder, deren Eltern bei der Internetnutzung eher einschränkten, baten ihre Eltern beispielsweise seltener um Hilfe als Kinder, deren Eltern ermöglichende Vermittlungsstrategien nutzten (Livingstone et al., 2017). Auch Kinder, die zuhause allgemein ein positives Familienklima wahrnahmen, gaben an, ihre Eltern häufiger um Hilfe zu bitten (Kurock et al., 2022). Ein positives Familienklima hing zudem mit einer häufigeren gemeinsamen Internetnutzung von Eltern und Kindern zusammen (Festl & Gniewosz, 2019). Die Motivation zu lernen und speziell auch zur informationsorientierten Nutzung des Internets wird besonders von der Qualität elterlicher Unterstützung bestimmt, die der Selbstbestimmungstheorie folgend durch ein wertschätzendes, autonomieunterstützendes und strukturgebendes Instruktionsverhalten der Eltern kennzeichnet ist (Griffith & Arnold, 2019; Ryan & Deci, 2000). Wie die Qualität elterlichen Instruktionsverhaltens bei Informationssuchen ihrerseits von familialen Merkmalen wie dem Familienklima oder kindlichen Hilfebitten abhängt, wurde im Gegensatz zur Quantität elterlicher Instruktion kaum untersucht, ist für die Förderung jedoch relevant.

Folgende Fragestellung wurde deshalb adressiert:

Wie hängen das Familienklima, kindliche Hilfebitten für Informationssuchen und die Qualität elterlicher Unterstützung zusammen?

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden Fünftklässler:innen und ihre Eltern schriftlich befragt (N = 423 Eltern-Kind-Dyaden, 48 % Mädchen, 66 % Mütter). Familienklima wurde über die drei Dimensionen offene Kommunikation, emotionale Kohäsion und Adaptivität innerhalb der Familie operationalisiert (Björnberg & Nicholson, 2007). Die kindlichen Hilfebitten erfassten aktive Bedürfnisäußerungen des Kindes bei Informationssuchen mit den Eltern (Livingstone et al., 2017).

Querschnittliche Strukturgleichungsanalysen zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen dem Familienklima und der emotionalen Unterstützung durch Eltern sowie mit den Hilfebitten, die wiederum hoch mit der Qualität elterlicher Unterstützung zusammenhingen. Ein positives Familienklima erleichtert es Kindern somit, ihre Eltern um Hilfe zu bitten, wodurch Eltern motiviert werden, ihre Kinder im Sinne der Selbstbestimmungstheorie motivierend zu unterstützen. Die aktive Rolle des Kindes während des Unterstützungsprozesses wird im Sinne der Ko-Konstruktion abschließend diskutiert. Ebenso ist das Potential von Familienklima und kindlichen Hilfebitten als Gelingensbedingungen für die elterliche Unterstützung bei Informationssuchen im Internet als Ansatzpunkt für die Förderung von Familien relevant.



 
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