Agil und praxisnah: UX-Entwicklung im Forschungsprojekt BIRD
Amelie Bustorff, Sarah Bacher, Ralph Tille
Hochschule der Medien Stuttgart, Deutschland
Forschungsprojekte gelten oft als realitätsfern und langsam – insbesondere im Hinblick auf Produktentwicklung. Im BMBF-geförderten Projekt Bildungsraum Digital (BIRD) hat sich während der vierjährigen Laufzeit ein alternativer Ansatz etabliert: Damit eine wirkliche Kollaboration zwischen Konzeption, Design und Softwareentwicklung entstehen kann, wurden Tools wie Figma, Jira und Confluence nicht zum bloßen Hand-Off, sondern zum Austausch und aktiven Zusammenarbeiten genutzt. Agile Methoden wie Dailies, Reviews und Retrospektiven wurden gemeinsam gelebt.
Der Beitrag zeigt, wie agile Produktentwicklung im forschungsnahen Kontext aussehen kann, benennt Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen und bietet übertragbare Ansätze für UX-orientierte Projekte im öffentlichen und akademischen Sektor. Zielgruppe sind Interessierte aus den Bereichen Design und Entwicklung sowie Projektverantwortliche mit Interesse an methodischer Integration im Forschungskontext.
UX to go – wie Persona Cards den Produktalltag verändern
Nicole Filz, Lucia Dunkel
elevait GmbH & Co. KG, Deutschland
Wie bringt man Nutzerbedürfnisse wirklich in den Mittelpunkt der Produktentwicklung? Mit dieser Frage startete ein unternehmensinterner Workshop – und endete in einem echten Kulturwandel. Das Ergebnis: handliche Persona Cards, entwickelt auf Basis von Empathy Maps, iterativ geschärft und eng auf das eigene System zugeschnitten. Diese A6-Karten machen zentrale Nutzergruppen greifbar und begleiten seitdem sämtliche Produktteams im Alltag. Der Effekt? Spürbar mehr Nutzerzentrierung – beim Design, in der Entwicklung und im Testing. Unerwartet wirkten die Karten sogar über den ursprünglichen Einsatzbereich hinaus: Auch in Sales und Business Development fanden sie schnell Anklang. Die Persona Cards haben sich als niederschwellige, teamübergreifende Brücke zwischen Nutzerperspektive und Produktarbeit etabliert – einfach, wirksam, nachhaltig. Der Beitrag zeigt, wie das Format entstand, wie es wirkt und was andere Teams davon lernen können.
Welche Kompetenzen brauchen UX-Teams für User Behavior Analytics? - Vorstellung einer Kompetenzmatrix und praktische Implikationen
Isabel Unger1,2
1SAP, Deutschland; 2Hochschule für Technik Stuttgart
Cloudbasierte Softwarelösungen stärken die Bedeutung positiver User Experience und eröffnen durch die Verfügbarkeit großer Datenmengen neue Chancen für User Behavior Analytics (UBA). Kompetenzbedarfe für UBA im UX-Bereich sind jedoch bislang wenig beleuchtet.
Der Beitrag präsentiert, aus einer qualitativen, zweistufigen Delphi-Studie mit UX-Expert:innen aus der Praxis hervorgehende, Anforderungen und Kompetenzbedarfe. Die identifizierte Vier-Felder-Kompetenzmatrix umfasst Fach-, Methoden-, Personal- und Sozialkompetenzen. Besonders betont werden Planungs-, Daten- und Kommunikationskompetenzen. Zur Schließung potenzieller Kompetenzlücken werden technologische und organisationale Ansätze, sowie praxisorientierte Lernformate genannt.
Der Beitrag richtet sich an UX-Professionals, die UBA nutzen oder deren Nutzung optimieren möchten. Er bietet praktische Implikationen zum Kompetenzaufbau und lädt zur Diskussion des Modells ein.
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