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Geophysikalische Erkundung von möglichen Fließwegen aus einer Sandgrube in komplexer hydrogeologischer Umgebung
Zeit:
Dienstag, 03.09.2024:
16:05 - 16:20
Chair der Sitzung: Mandy Schipek
Ort:Raum 110
Präsentationen
Geophysikalische Erkundung von möglichen Fließwegen aus einer Sandgrube in komplexer hydrogeologischer Umgebung
Markus Brüning1, Sandro John1, Andreas Kern2, Anke Schindler1
1K-UTEC AG Salt Technologies, Deutschland; 2HGN Beratungsgesellschaft mbH, Deutschland
Im Grundwasserabstrom einer ehemaligen Sandgrube, die als Deponie genutzt wurde, soll die Ausbreitung eines Schadstoffes genauer eingegrenzt werden. Die Wässer könnten durch einen Stollen abfließen, dessen Lage in diesem Bereich vermutet wird. Weitere mögliche Ausbreitungswege könnten entlang eines steilstehenden permeablen Sandsteinpaketes oder einer Störungszone bestehen. Die Lage der drei möglichen Ausbreitungspfade sollte mit einer geophysikalischen Erkundung genauer festgestellt werden und ein Bohransatzpunkt für eine neue, zusätzliche Grundwassermessstelle außerhalb der Sandgrube beziehungsweise des Deponiegeländes in dem wenige Meter mächtigen und steilstehenden permeablen Sandsteinpaket gefunden werden. Mit zwei Hybridseismikprofilen wurden sowohl seismische Reflektoren als auch die Geschwindigkeitsverteilung seismischer Wellen zusammen in einer Messung zur Strukturauflösung des Untergrundes aufgenommen. Die seismischen Wellen wurden mit einem Fallgewicht sowie einem Hammer erzeugt. Ergänzend wurden elektrische Widerstandstomographien mit sieben hochauflösenden Multipol-Geoelektrikprofilen zur lithologischen Abgrenzung der Strukturen im Untergrund gemessen. Die Verteilung der spezifischen elektrischen Widerstände wurde zusammen mit den Ergebnissen der Seismik interpretiert, um ein besseres, dreidimensionales Verständnis der geologischen Strukturen im Untergrund zu erhalten, und speziell die räumliche Lage des Sandsteinhorizontes sowie von weiteren vermuteten Störungen und altbergbaulichen Anlagen zu ermitteln. Es wurde eine außerordentlich hohe Komplexität der lokalen Geologie festgestellt, die erst im Verlauf der Messkampagnen zu Tage trat. Aufgrund örtlicher Einschränkungen hinsichtlich der Zugänglichkeit und aus technischen Überlegungen heraus musste die Messkampagne zweimal erweitert werden, um einen geeigneten Standort für die geplante neue Grundwassermessstelle zu finden.