Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Grundwasserwiederanstieg in der Lausitz: Ermittlung der natürlichen Grundwasserneubildung in Gebieten mit anthropogen stark überprägtem Wasserhaushalt
Zeit:
Dienstag, 03.09.2024:
14:15 - 14:30

Chair der Sitzung: Thomas R. Rüde
Ort: Raum 110


Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Grundwasserwiederanstieg in der Lausitz: Ermittlung der natürlichen Grundwasserneubildung in Gebieten mit anthropogen stark überprägtem Wasserhaushalt

René Zahl1, Jörg Frauenstein1, Traugott Scheytt2

1Umweltbundesamt, Deutschland; 2TU Bergakademie Freiberg, Deutschland

Die Lausitz hat nach mehr als hundertjähriger Bergbautätigkeit gegenwärtig ein Wasserdefizit von etwa 6 Mrd. m³, das sich auf die im entstehen befindlichen Bergbaufolgeseen und den Grundwasserporenraum aufteilt. Mit dem kommenden Braunkohleausstieg werden allmählich die Sümpfungswasserpumpen abgestellt, so dass sich etwa ab 2070 ein natürlicher Wasserhaushalt einstellen kann. Um den Grundwasserwiederanstieg zu charakterisieren und für die Zukunft das Grundwasserdargebot zu kennen, ist die Kenntnis der Grundwasserneubildung als wichtigste Inputgröße des unterirdischen Wasserhaushalts zwingend notwendig. Gleichzeit sind in der Lausitz die klassischen Methoden der Bestimmung der Grundwasserneubildung mit Hilfe der Wasserhaushaltsgleichung nicht oder nur bedingt möglich, weil die Abflüsse der Oberflächengewässer durch die Entkopplung vom Grundwasser und die starke anthropogene Beeinflussung die natürlichen Neubildungsverhältnisse nicht abbilden können. Es ist daher die Nutzung von Neubildungsmodellen notwendig. Das Eigenforschungsprojekt des Umweltbundesamtes widmet sich dieser Problematik. In der ersten Studie wurden für das Spreeeinzugsgebiet in der Oberlausitz verschiedene Modellansätze (empirisches Lysimeter-Modell, TUB-BGR und ArcEGMO) zur Berechnung der Grundwasserneubildung verglichen, die gegenwärtig für großflächige Fragestellungen zum Einsatz kommen. Die Ergebnisstreuung der Modelle ist jedoch so groß, dass auf Teileinzugsgebietsebene keine verlässlichen Aussagen für die Neubildung generiert werden können. Bei Betrachtung großräumiger Mittelwerte jedoch, nähern sich die Modelle in ihren Aussagen einander an. Vergleiche mit mittleren historischen Neubildungsraten aus Oberflächenabflüssen und Wasserwerksdaten liefern Informationen zur Interpretation der Ergebnisse. Da eine generelle Berechnung der Grundwasserneubildung für die Lausitz nicht möglich ist, bedarf es im nächsten Schritt der Konzentration des Untersuchungsraumes auf ein kleines Areal, das den Grundwasserwiederanstieg bereits abgeschlossen hat, um die Modelle anhand dieses Gebietes zu prüfen. Anhand dieser Analyse wird eine Modellauswahl erfolgen, um anschließend unter Zuhilfenahme der Klimaprognosen die Entwicklung der Neubildung für die kommenden Jahrzehnte zu untersuchen.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: kassel24
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.105
© 2001–2025 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany