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Sitzungsübersicht
Sitzung
P 142: Dokumentarische Abhängigkeiten: Filtering & Mapping
Zeit:
Donnerstag, 28.09.2023:
14:00 - 15:30

Ort: Raum 9

Raum 1.002

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Präsentationen

Dokumentarische Abhängigkeiten: Filtering & Mapping

Chair(s): Ying Sze Pek (Ruhr-Universität Bochum, Deutschland), Elisabeth van Treeck (Ruhr-Universität Bochum)

In dem Panel „Dokumentarische Abhängigkeiten” diskutieren fünf Doktorandinnen des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs “Das Dokumentarische. Exzess und Entzug” die Bedingtheit dokumentarischer Operationen und die durch sie erzeugten Abhängigkeiten. Anhand konkreter Materialbeispiele werden kaleidoskopartig verschiedene Perspektiven einzelner Forschungsarbeiten am Kolleg vorgestellt und miteinander in Korrespondenz gesetzt.

 

Beiträge des Symposiums

 

Teil I "Filtered Vision: Der Vorhang als mediales Gefüge"

Franziska Barth, Paulena Müller, Hannah Schmedes
Ruhr-Universität Bochum

Teil 1 widmet sich ausgehend davon folgenden Fragen: Wie arrangieren dokumentarische Operationen Ein- und Ausschlussmechanismen innerhalb bestimmter Infrastrukturen, und wie organisieren sie folglich Dynamiken der Sicht- und Verfügbarmachung von Wissen und Handlungsmacht? Damit hinterfragt der Vortrag ein normatives Verständnis des Dokumentarischen als „materiell fixiertes Wissen”, das unweigerlich in regulierende Prozessachsen der (Un-)Sichtbarmachung und in Verwertungslogiken eingelassen ist, und rücken Ambivalenzen und Durchlässigkeiten in den Blick.

Ausgehend von der Figur des Vorhangs als mediales Gefüge der Un/Durchlässigkeit beschäftigt sich der Vortrag impulsartig mit dem Spannungsverhältnis von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie Verfügbarkeit und Unverfügbarkeit als Ermöglichung und Restriktion gleichermaßen. Anhand von konkreten Fallbeispielen nähert sich Teil 1 der Frage, inwiefern diese Analysen des Dokumentarischen eine Kritik medienspezifischer Abhängigkeitsverhältnisse erlauben.

Kurz-Bios:

Franziska Barth ist Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum. Nach einem Studium der Kunstgeschichte und Medienwissenschaft absolvierte sie ihren Master im Studiengang Photography Studies and Research an der Folkwang Universität der Künste, Essen. Ihr Forschungsinteresse gilt medientheoretischen, ästhetischen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen im Bezugsfeld von Fotografie und computer generated imagery.

Paulena Müller ist Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg “Das Dokumentarische – Exzess und Entzug” der Ruhr-Universität Bochum. Zuvor studierte sie Gender Studies, Theaterwissenschaft und Germanistik an den Universitäten Bonn und Bochum. Ihre Forschungsinteressen umfassen Trans* und Inter*Studien, queere Ästhetiken und sprachliche Performativität. In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie mediale Alltagskonstruktionen von Trans* und Inter*Positionen.

Hannah Schmedes ist Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg “Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Dissertation widmet sich genderspezifischen Subjektivierungsweisen von Infrastruktur sowie feministischer Infrastrukturkritik. Im Bachelor und Master studierte sie Kultur-, Film- und Medienwissenschaften sowie Philosophie in Lüneburg, Potsdam und Karlstad. Seit 2019 ko-organisiert sie feministische Wikipedia-Schreibworkshops.

 

Teil 2 "Mapping Environments: Umherschweifen im Feral Atlas"

Vesna Schierbaum, Amelie Wedel
Ruhr-Universität Bochum

Im zweiten Teil beschäftigen sich Vesna Schierbaum und Amelie Wedel mit Dokumentationen von Umwelten und ihren mehr-als-menschlichen Infrastrukturen. Hierfür widmen sie sich dem Fallbeispiel des Feral Atlas (Tsing et al. 2021), einem transdisziplinären Digital-Humanities-Projekt, bei dem ‚unbändige‘ Ökologien und unkontrollierbare infrastrukturelle Effekte kartografiert und somit wahrnehmbar gemacht werden sollen. Der Atlas wird vergleichend in den Kontext medienkulturwissenschaftlicher Fragestellungen des Mapping als Kulturtechnik des Überblickens und der Verortung gestellt. Der Fokus liegt dabei auf der ästhetischen Anordnung und der so vorgeschlagenen Forschungspraxis. Im Modus des Umherschweifens erkunden die Vortragenden selbst die Umgebung des Feral Atlas und befragen seine epistemischen Potenziale und Grenzen.

Kurz-Bios:

Vesna Schierbaum ist Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg “Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum. 2022 war sie Kurzzeitstipendiatin des SFB „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen. Vesna Schierbaum studierte Medienkulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie gegenwärtige Figurationen des Crowdsensing im Rahmen des Umweltmonitoring.

Amelie Wedel ist Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum und war zuvor als Promotionsstipendiatin an der Bauhaus-Universität Weimar. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit zeitgenössischen Ökoästhetiken im dokumentarischen Künstlerfilm. Sie hat Kunstwissenschaften an der Freien Universität Berlin und an der Goldsmiths University London studiert und arbeitete währenddessen als Kuratorin für Ausstellungs-und Publikationsprojekte.

 

Moderation

Ying Sze Pek, Elisabeth van Treeck
Ruhr-Universität Bochum

Moderation Teil 1: Ying Sze Pek ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am DFG-Graduiertenkolleg “Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“. Sie promovierte 2022 an der Princeton University mit der Arbeit “Reality Expanded: The Work of Hito Steyerl, 1998-2015.” Aktuell entwickelt sie ein Forschungsprojekt zur Filmausbildung in der BRD.

Moderation Teil 2: Elisabeth van Treeck ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische – Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum, zuvor arbeitete sie ebendort von 2014 bis 2023 am Institut für Theaterwissenschaft. Die Promotion erfolgte 2021 mit einer Arbeit über Olga Neuwirths Musiktheater Lost Highway im Fach Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth.