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Sitzungsübersicht
Sitzung
AGS 186: Kanonische Abhängigkeiten – ein Arbeitsgespräch zwischen Medienwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte
Zeit:
Freitag, 29.09.2023:
11:00 - 12:30

Ort: Raum 8

Raum 1.001

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Präsentationen

Kanonische Abhängigkeiten – ein Arbeitsgespräch zwischen Medienwissenschaft und Wis-senschaftsgeschichte

Chair(s): Sophia Gräfe (Humboldt-Universität zu Berlin), Jakob Claus (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Die Disziplin der Medienwissenschaft ist mit den historischen, politischen und wissensgeschichtlichen Bedingungen ihres Gegenstands konfrontiert und dabei aufgefordert, die eigenen Voraussetzungen wie auch Möglichkeiten zur Reflexion der Entstehung wissenschaftlichen Wissens durch und mit Medien zu befragen. In Hinblick auf die multiplen Abhängigkeiten zwischen der Genese und Funktion von Medien sowie historisch situierten Wissens- und Wissenschaftspraktiken stellt sich wiederholt die Frage danach, wie diese Relationen thematisiert und in den Fokus gerückt werden können.

Im Kontext der Jahrestagung nehmen wir diese Überlegungen zum Anlass, um zwei Aspekte genauer zu diskutieren: Einerseits wollen wir Fragen der Abhängigkeiten zwischen Medienwissenschaft und Wissenschaftsforschung anhand einzelner Texte besprechen und dabei ausloten, inwiefern Wissenschaftsforschung in der Medienwissenschaft einen Beitrag zur Sichtbarmachung von historischen wie ökonomisch-politischen Abhängigkeiten leisten kann. Andererseits wollen wir das Format des Symposiums dafür nutzen, als AG eine kanonkritische Auseinandersetzung mit zentralen Ansätzen und Theorien des Felds zu initiieren. Mit der Arbeit an einer situierten und partiellen Auswahl einiger Texte, sollen die Arbeitsschwerpunkte der AG-Mitglieder miteinander ins Gespräch gebracht und dabei Leerstellen und offene Fragen diskutiert werden.

Auf dem Symposium werden die Teilnehmenden jeweils in einem Kurzinput einer ausgewählten Lektüre an der Schnittstelle zwischen Wissenschaftsforschung und Medienwissenschaft vorstellen und auf deren Relevanz, mögliche Anschlüsse und Kritik eingehen. Im Anschluss sind alle Anwesenden dazu eingeladen, Ergänzungen, weitere Einordnungen und mögliche Kritik zu formulieren. Das Symposium dient dabei als offene und experimentelle Debatte zu grundlegenden Texten, die im Nachgang als kommentierte Lektüreempfehlungen und mögliche Einstiege in den Themenbereich auf der AG-Website veröffentlicht werden.

 

Beiträge des Symposiums

 

Kurzbiografien der Beitragenden 1

Lisa Cronjäger1, Susanne Förster2
1Universität Basel, 2Universität Siegen

Als Medienkulturwissenschaftlerin verbindet Lisa Cronjäger in ihrer Forschung Perspektiven der Wissenschafts- und Umweltgeschichte. In Ihrer 2022 an der Universität Basel abgeschlossenen Dissertation »Umtriebszeiten. Forsteinrichtungskarten und Waldnutzungspraktiken zwischen Nachhaltigkeit und Holzfrevel« beschäftigte sie sich mit Kulturtechniken, die in der europäischen Forstwissenschaft des 18. und 19. Jahrhundert als nachhaltig galten und letztendlich Monokulturen legitimierten.

Susanne Förster ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Agentic Media« des Sonderforschungsbereichs »Medien der Kooperation« an der Universität Siegen. Nach ihrem Studium der Soziologie (technikwissenschaftlicher Richtung) an der Universität Bielefeld und der TU Berlin sowie einer Station als Koordinatorin und Managing Editor am Haus der Kulturen der Welt, arbeitet sie derzeit zu Infrastrukturen und Operationalisierung KI-basierter Chatbots und Sprachmodelle.

 

Kurzbiografien der Beitragenden 2

Tilman Richter
Ruhr-Universität Bochum

Tilman Richter studierte Philosophie und Kulturwissenschaft an der Universität Witten/Herdecke und der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2019 ist er Doktorand am Graduiertenkolleg »Das Dokumentarische. Exzess und Entzug« der Ruhr-Universität Bochum. In seinem Promotionsprojekt beschäftigt er sich mit der Unterschrift als einer Praxis der Subjektivierung im Kontext von Dokumenten und Institutionen.

 

Kurzbiografien der Beitragenden 3

Alexander Schindler1, Hannah Wiemer2
1Universität Potsdam, 2University of Chicago

Alexander Schindler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Wissenskulturen und mediale Umgebungen der Universität Potsdam. Er studierte an der Universität der Künste und der Technischen Universität Berlin und arbeitete für das Vilém Flusser Archiv und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin. In seiner Dissertation forscht er zu Medienpraktiken in Wissenschaftskommunikationsausbildungsprogrammen mittels kulturanthropologischer Methoden.

Hannah Wiemer ist gefördert durch ein Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung als Gastwissenschaftlerin an der University of Chicago tätig. Zuvor war sie bis April 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. 2018 wurde sie an der FU Berlin in Kunstgeschichte promoviert. Ihre Dissertation »Camouflage – Landschaftslektüren zwischen Theater, Kunst und Krieg 1914-45« ist 2020 im De Gruyter Verlag als Buch erschienen. Im Rahmen ihres derzeitigen Forschungsprojekts zum »Weg des Buches« hat sie Artikel in Grey Room und in der Zeitschrift für Medienwissenschaft publiziert.