Gleich welche Daten der Bildungsforschung wir heranziehen, um Bildung, Ausbildung und Weiterbildung steht es schlecht. Bildungschancen und das erreichte Bildungsniveau unterscheiden sich deutlich nach der sozialen und kulturellen Herkunft der Kinder und prägen die Bildungsentwicklung über den gesamten Lebensverlauf. Der Anteil von bildungsarmen Menschen steigt, sei es die Armut an Zertifikaten oder an Kompetenzen. Diese Menschen haben geringe Möglichkeiten persönlicher Resilienz, gesellschaftlicher Integration und stabiler Erwerbsverläufe. Die Bildungsforschung zeigt, wo anzusetzen ist. Verallgemeinernd gilt, dass frühe Interventionen erfolgreicher sind als späte Interventionen; eine gezielt die persönlichen Umstände berücksichtigende Bildung erfolgreicher ist als alters- oder gruppenspezifische Ansätze. Wo liegen die Hindernisse, diese Erkenntnisse systematisch in die Bildungspolitik zu übersetzen? Was können Forscherinnen und Forscher tun, um diese Übersetzung zu verbessern? Was müsste die Bildungspolitik ihrerseits beachten, um mehr aus der Forschung ziehen zu können?