Symposium
Die Studiensituation internationaler Studierender in Deutschland – (institutionelle) Rahmenbedingungen, Unterstützungsangebote der Hochschulen und ihre Bedeutung für den Studienerfolg
Chair(s): Julia Zimmermann (FernUniversität in Hagen, Deutschland), Knut Petzold (Hochschule Zittau/Görlitz – University of Applied Sciences)
Diskutant*in(nen): Christian Imdorf (Leibniz Universität Hannover)
Internationale Studierende, d.h. Studierende ohne deutsche Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben, sind mit einem Anteil von 12% eine bedeutende Gruppe an deutschen Hochschulen, die die Heterogenität der Studierendenschaft maßgeblich prägt (DAAD & DZHW, 2023). Jedoch sind sie im Vergleich zu einheimischen Studierenden seltener erfolgreich in ihren Bemühungen, einen Studienabschluss zu erlangen (Heublein et al., 2022). Trotz einer Intensivierung der Forschungsaktivitäten in den vergangenen Jahren (z.B. Pineda et al., 2022; Wisniewski et al., 2022) liegen im Vergleich zum internationalen Forschungsstand weiterhin vergleichsweise wenige empirische Erkenntnisse zur Studiensituation und den Bedingungsfaktoren des Studienerfolgs dieser Studierenden vor. Im Vergleich zu deutschen Studierenden sind internationale Studierende mit vielfältigen zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert (Pineda et al., 2022). Fast die Hälfte der internationalen Studierenden berichtet beispielsweise Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Angelegenheiten wie der Wohnungssuche (DAAD & DZHW, 2019).
Wenngleich viele Hochschulen sich um die gezielte Unterstützung internationaler Studierender bemühen, fehlt es an systematischen Überblicken bzgl. der Angebotsstrukturen und der Wirkung von hochschulseitigen Angeboten, wie z.B. Buddy- und Mentoring-Programmen auf Studienerfolg und Wohlbefinden der Studierenden. Auch die Bedeutung außeruniversitärer Faktoren, wie z.B. der Wohnsituation, für die erfolgreiche Gestaltung des Studienverlaufs wurde bislang nicht systematisch untersucht.
Im Rahmen des Symposiums werden drei Beiträge präsentiert, die diese Fragen aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen (Psychologie und Soziologie) adressieren. Die quantitativ-empirischen Forschungsarbeiten bilden sowohl die individuelle als auch die institutionelle Perspektive ab und nutzen komplexe Verfahren der (längsschnittlichen) Datenanalyse.
Der erste Beitrag widmet sich hochschulexternen Rahmenbedingungen der Studienerfahrung und adressiert die Bedeutung von Wohnformen und sozialen Kontakten für Studienerfolg und Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland. Mittels Mediationsanalysen in einer Stichprobe von (N = 3,738) internationalen Studierenden wird der Frage nachgegangen, ob vermehrte Kontakte zu unterschiedlichen Studierendengruppen (host nationals, co-nationals und internationals) positive Effekte von Wohnformen, die das Zusammenleben mit Peers implizieren (Flurgemeinschaft im Wohnheim, Wohngemeinschaft im oder außerhalb des Wohnheims), im Verlgeich zum Alleinwohnen vermitteln.
Im zweiten Beitrag liegt der Fokus auf der Bedeutung institutioneller Unterstützungsmaßnahmen für internationale Studierende. Hier wird der Einfluss von Buddy- und Mentoring-Programmen auf die soziale Integration, das akademische Selbstkonzept und die Studienzufriedenheit internationaler Studierender in Deutschland mittels propensity score-Analysen anhand von Daten aus dem International Student Survey (Falk et al., 2021) untersucht.
Der dritte Beitrag adressiert aus einer organisations- und institutionentheoretischen Perspektive die Frage, inwieweit Hochschulen Unterstützungsangebote zum Arbeitsmarkeintritt internationaler Studierender unterbreiten, wie sie diese ausgestalten, in ihren Selbstdarstellungen begründen und welche Bezüge zu den institutionellen und regionalen Kontextbedingungen bestehen. Dazu wird ein paralleles Mixed-Methods-Studiendesign eingesetzt (Kelle, 2008), das sowohl die explorative Auswertung quantitativer Informationen zu allen Hochschulen in Deutschland und ihren Standorten mithilfe einer multiplen Korrespondenzanalyse (Blasius, 2001), als auch eine qualitative Inhaltsanalyse der Internetseiten ausgewählter Fallhochschulen (Mayring, 2022) umfasst.
Die Beiträge werden abschließend durch den benannten Diskutanten diskutiert und hinsichtlich des theoretischen Erkenntnisgewinns und ihrer praktischen Implikationen reflektiert.
Beiträge des Symposiums
Die Bedeutung von Wohnformen und sozialen Kontakten für Studienerfolg und Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland
Hüseyin Hilmi Yildirim, Julia Zimmermann, Judith Sarah Preuß, Kathrin Jonkmann FernUniversität in Hagen
Die Gestaltung der Wohnsituation wird von vielen internationalen Studierenden in Deutschland als eine zentrale Herausforderung erlebt (DAAD & DZHW, 2019; Zimmermann et al., 2021). Die Wahl einer Wohnform wird dabei nicht nur durch Persönlichkeitsmerkmale (Jonkmann et al., 2014) und individuellen Präferenzen (Wank et al., 2009), sondern auch durch die Bedingungen des Wohnungsmarktes (DAAD & DZHW, 2019) beeinflusst. Gemäß der 22. Sozialerhebung leben 38% der internationalen Studierenden in Deutschland in einer Wohngemeinschaft, demgegenüber gaben 31% an, allein zu wohnen (Kroher et al., 2023).
Flade (2020) beschrieb unterschiedliche Wohnformen mit Bezug zu ihrer Funktion in der Bedürfnisbefriedigung: Die Wohnung bietet Schutz und Sicherheit, ist ein Ort zu Regeneration und Stressabbau und soll Privatheit ebenso wie auch Aktivitäten ermöglichen. Mit Blick auf das Bedürfnis nach sozialer Verbundenheit bieten verschiedene Varianten von geteiltem Wohnraum (z.B. Zusammenleben mit Peers in einer Flurgemeinschaft im Wohnheim oder in einer Wohngemeinschaft innerhalb oder außerhalb des Wohnheims) unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten. Soziale Kontakte stellen ein grundlegendes menschliches Bedürfnis dar, das Fehlen interpersonaler Beziehungen hat demzufolge negative Konsequenzen für das Wohlbefinden (Baumeister & Leary, 1995). Dementsprechend zeigte eine Studie zur Wohnsituation Studierender in Großbritannien (Easterbrook & Vignoles, 2015), dass Studierende in Wohnheimen mit Gemeinschaftsräumen gegenüber denjenigen, denen diese nicht zur Verfügung standen, mehr Kontakte berichteten, was in positivem Zusammenhang mit ihrem Wohlbefinden stand.
Für die internationalen Studierenden lassen sich der funktionalen Netzwerktheorie zufolge verschiedene Gruppen von Kontakten unterscheiden, d.h. Kontakte zu Studierenden des Gastlandes (host nationals), zu anderen Studierenden aus dem eigenen Herkunfstland (co-nationals) sowie zu internationalen Studierenden aus Drittländern (internationals) (Bochner, 2006). Kontakte zu Personen aus dem Herkunftsland (co-nationals) haben eine starke emotionale Komponente (Berry, 2006) und stellen zudem eine Ressource in Form von informeller Unterstützung dar, besonders in der Anfangsphase des Aufenthaltes im Gastland (Kim, 2005). Kontakten der Kategorie internationals wird eine wichtige Funktion bei der Freizeitgestaltung zugeschrieben wohingegen Kontakte zu host nationals vor allem für Unterstützung in akademischen Belangen relevant sein sollen (Bochner, 2006).
In Anbetracht der dargestellten Bedeutung der Wohnform für die Gestaltung sozialer Kontakte und der spezifischen Funktionen, die verschiedenen Gruppen von Kontakten im Hinblick auf das Wohlbefinden sowie die Bewältigung der Studienanforderungen zugeschrieben werden, ging die vorliegende Studie der Frage nach, ob unterschiedliche Wohnformen mit Wohlbefinden, Studienzufriedenheit und Studienabbruchintentionen assoziiert sind und ob diese Effekte über vermehrte Kontakte zu verschiedenen Kontaktgruppen vermittelt werden. Es wurde erwartet, dass Wohnformen, die das Zusammenleben mit Peers implizieren (Flurgemeinschaft im Wohnheim, Wohngemeinschaft innerhalb oder außerhalb des Wohnheims), im Vergleich zum Alleinwohnen zu vermehrten host national, co-national und international Kontakten führen. Den spezifischen Kontaktfunktionen entsprechend, wurden zudem indirekte Effekte dieser Wohnformen auf Wohlbefinden (vermittelt über vermehrte co-national-Kontakte), Studienzufriedenheit und Abbruchintentionen (vermittelt über vermehrte host-Kontakte) angenommen. Es bestanden keine spezifischen Hypothesen hinsichtlich der Bedeutung der Wohnform „Wohnen mit Familienangehörigen“ sowie der Funktion internationaler Kontakte.
Die Hypothesen wurden anhand der Daten (N = 3,738) aus der ersten Erhebungswelle des International Student Survey (Falk et al., 2021) geprüft. Mediationsanalysen mit der Software Process (Hayes, 2018) ergaben, dass das Wohnen in einer Flurgemeinschaft im Wohnheim oder in einer Wohngemeinschaft innerhalb oder außerhalb des Wohnheims indirekt – vermittelt über spezifische Kontaktmuster – mit höheren Ausprägungen in Studienzufriedenheit und Wohlbefinden sowie geringeren Abbruchintentionen im Vergleich zum Alleinwohnen assoziiert ist. Die Zusammenhänge wurden über vermehrte Kontakte zu anderen internationalen Studierenden (alle Outcomes) und über vermehrte Kontakte zu co-nationals (nur Wohlbefinden) vermittelt. Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen Studierenden, die mit Familienangehörigen lebten und den Alleinwohnenden.
Die Befunde werden abschließend hinsichtlich ihrer Implikationen für das theoretische Verständnis der Funktion verschiedener Kontaktgruppen internationaler Studierender sowie der Bedingungsfaktoren ihrer erfolgreichen psychologischen und akademischen Adaptation reflektiert. Des Weiteren werden praxisbezogene Schlussfolgerungen hinsichtlich der Gestaltung von Wohnraumangeboten für Studierende diskutiert.
Der Einfluss von Buddy- und Mentoring-Programmen auf die soziale Integration, das akademische Selbstkonzept und die Studienzufriedenheit internationaler Studierender in Deutschland
Theresa Thies, Jonathan Koop, Susanne Falk Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF)
Buddy- und Mentoring-Programme (sog. Peer-Pairing Programme) sind eine beliebte und vergleichsweise kostengünstige Maßnahme an Hochschulen weltweit, um internationale Studierende mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu bringen, den sprachlichen und kulturellen Austausch zwischen den Studierenden zu fördern und den Studienerfolg zu steigern. Bisherige internationale Studien zeigen, dass Peer-Pairing Programme den Studienerfolg internationaler Studierender erhöhen können (z. B. Westwood & Barker, 1990; Herrmann-Werner et al. 2018). Obwohl viele Hochschulen in Deutschland diese Programme anbieten, gibt es bislang keine hinlängliche Evidenz der Wirksamkeit dieser Programme für die soziale und akademische Integration und die Studienzufriedenheit internationaler Studierender.
Im Zentrum der Studie steht daher die Frage, ob die Teilnahme an einem Buddy- oder Mentoring-Programm mit einer höheren sozialen Integration, einem höheren akademischen Selbstkonzept und einer höheren Studienzufriedenheit bei internationalen Studierenden einher geht. Datengrundlage ist das International Student Survey, eine Online-Panelbefragung von internationalen Bachelor- und Masterstudierenden an über 100 Hochschulen in Deutschland, die eine ausländische Staatsbürgerschaft und Hochschulzugangsberechtigung haben (Falk et al. 2021). Um für die Selektion der Teilnahme an einem Buddy- oder Mentoring-Programm zu kontrollieren, wenden wir Matching-Verfahren an, um die unterschiedliche Verteilung von Studierenden in die Treatment-Gruppe (Teilnahme an Buddy- und Mentorenprogramm) und Kontrollgruppe (keine Teilnahme) auszugleichen. Mittels OLS-Regressionen wird für die ersten drei Wellen des Panels untersucht, ob die Teilnahme an Buddy- oder Mentoring-Programmen die soziale oder akademische Integration (im Sinne des akademischen Selbstkonzepts) stärkt oder mit einer Verbesserung der Studienzufriedenheit einhergeht.
Bei der Schätzung der Propensity Scores basierend auf zeitkonstanten, voruniversitären Merkmalen zeigt sich, dass das Informationsverhalten vor dem Studium, aber auch der Migrationsgrund (z. B. Verbesserung von Sprachkompetenzen, ein fremdes Land kennenlernen), frühere Bildungswege und Abschlüsse sowie viele weitere Variablen mit der Teilnahme an den Peer-Pairing Programm korrelieren. Durch das Matching wurde die Balance zwischen Treatment und Kontrollgruppe substantiell in Bezug auf die Selektionsvariablen verbessert. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Teilnahme an Buddy- oder Mentoring-Programmen in den ersten drei Semestern mit einer höheren Studienzufriedenheit einher geht. Insbesondere Studierende aus Asien und Pazifik und der Ingenieurwissenschaften profitieren von der Teilnahme an diesen Programmen. Auf Basis der Ergebnisse kann empfohlen werden, Buddy- und Mentoring-Programme an Hochschulen beizubehalten oder diese bereits bei Studienbeginn einzuführen.
Die institutionelle Unterstützung internationaler Graduierter beim Arbeitsmarkteintritt. Eine Mixed-Methods-Studie zu Initiativen deutscher Hochschulen
Knut Petzold, Franz Fregin Hochschule Zittau/ Görlitz – University of Applied Sciences
Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
Unter dem Eindruck des demographischen Wandels (Destatis, 2019; IAB, 2021) und dem damit einhergehenden sinkenden Anteil qualifizierter Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Wirtschaftssektoren gerät die Zuwanderung über die Hochschulen zunehmend in den Fokus. Um internationale Studierende nach ihrem Hochschulabschluss für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, müssen diese jedoch auch im Land verbleiben. Die Rahmenbedingungen dafür werden in der empirischen Forschung zunehmend adressiert. Dabei wurden in erster Linie bislang individuelle sozioökonomische Merkmale und Einstellungen der Studierenden auf der gesellschaftlichen Mikroebene in den Blick genommen (z.B. Hooijen et al., 2017; Koenings et al., 2020; Sykes & Chaoimh, 2012). Darüber hinaus weisen einige Befunde auf die sozialen Beziehungen (z.B. Cheung & Xu, 2015; Wut et al., 2022) und ökonomischen Entwicklungsmöglichkeiten in den Herkunftsländern auf der Makroebene (z. B. Avivor et al., 2022; Thies, 2022) für Migrationsabsichten hin. Demgegenüber liegen nur sehr wenige Befunde zu den organisationalen und regionalen Bedingungen eines Verbleibs vor, wobei insbesondere die institutionelle Unterstützung und berufliche Erfahrungen in der Region betont werden (z. B. Nachatar, 2022; Niebuhr et al., 2022).
In der vorliegenden Studie wird daher die neben der Mikro- und der Makroebene relevante Mesoebene gesellschaftlicher Institutionen in den Blick genommen. Zusätzlich zu den Graduierten und den potentiell Arbeitgebenden werden die Hochschulen als kollektive Akteure in den Sphären von Bildungssystem und Arbeitsmarkt identifiziert und deren Angebote für internationale Studierende bei der Arbeitsmarktvermittlung beleuchtet. Dabei wird einerseits eine organisations- und institutionentheoretische Perspektive eingenommen (Wilkesmann, 2019) und andererseits ein multimethodisches Forschungsdesign eingesetzt.
Fragestellung
Es wird konkret gefragt, inwieweit Hochschulen Unterstützungsangebote unterbreiten, wie sie diese ausgestalten, in ihren Selbstdarstellungen begründen und welche Bezüge zu den institutionellen und regionalen Kontextbedingungen bestehen.
Methode
Zur Beantwortung der Fragestellung wird ein paralleles Mixed-Methods-Studiendesign eingesetzt (Kelle, 2008), das sowohl die explorative Auswertung quantitativer Informationen zu allen Hochschulen in Deutschland und ihren Standorten mithilfe einer multiplen Korrespondenzanalyse (Blasius, 2001), als auch eine qualitative Inhaltsanalyse der Internetseiten ausgewählter Fallhochschulen (Mayring, 2022) umfasst. Die zugrundeliegenden standardisierten Daten basieren auf einer Vollerhebung ausgewählter Merkmale aller zum Jahresbeginn 2023 aktiven N = 425 Hochschulen in Deutschland. Die institutionellen Merkmale der Hochschulen wurden mittels Internetrecherche zusammengetragen. Die regionalen Kontextmerkmale entstammen der INKAR-Datenbank.
Die explorativen Analysen, erlauben die Abschätzung der Muster institutioneller und regionaler Bedingungen, unter denen Hochschulen als Agentinnen der Studierenden verschiedene Unterstützungsangebote unterbreiten. Die zusätzliche qualitative Inhaltsanalyse baut systematisch darauf auf, bereichert die Interpretation der quantitativen Ergebnisse und sichert diese ab. Auf diese Weise wird ein fundierter Einblick in bestehende Angebotsstrukturen für internationale Studierende durch Hochschulen in Deutschland gewonnen.
Ergebnisse und ihre Bedeutung
Die Korrespondenzanalyse ermöglicht es, verschiedene statistische Kategorien in einen zweidimensional aufgespannten Raum zu projizieren, sodass neben der statistischen Überprüfung des Zusammenhangs eine Visualisierung erfolgt. So werden, neben der Dimension der Organisationsgröße der Hochschulen, Eigenschaften einer Region mittels Regionaldaten, wie Arbeitslosenquote, die Einwohnerzahl oder der Ausländeranteil abgebildet. Auf Grundlage dieser Projektion wurden 20 Fallhochschulen ausgewählt und eine qualitative Inhaltsanalyse der Leitbilder und Selbstverständnisse, welche über die öffentlich zugänglichen Webseiten der Hochschulen zu finden waren, durchgeführt. Neben typischen Angebotsstrukturen für internationale Studierende, konnten auch regionale Besonderheiten oder Limitationen kontrastierend herausgearbeitet werden.
Es werden verschiedene implizite Strategien identifiziert, wie Hochschulen unterschiedlicher
Standorte in Deutschland entweder einen allgemeinen Beitrag zur Internationalisierung in Deutschland leisten oder z. B. mittels spezieller Studien-, Berufsvorbereitungs- und Kulturangebote als gezielten Beitrag zur Integration internationaler Studierender in den deutschen Arbeitsmarkt und darüber hinaus in Deutschland ermöglichen. Der Beitrag der Studie liegt insbesondere darin, über die Bedeutung individueller Merkmale der internationalen Studierenden hinauszugehen und die unterbelichtete Perspektive der Hochschulen als Agenturen näher auszuleuchten.
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