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Sitzungsübersicht
Sitzung
3-07: Transfercafé - Transferformate gemeinsam mit Wissenschaft und Schulpraxis gestalten
Zeit:
Montag, 18.03.2024:
15:20 - 17:00

Ort: S18

Seminarraum, 70 TN

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Präsentationen
Offenes Beitragsformat

Transfercafé - Transferformate gemeinsam mit Wissenschaft und Schulpraxis gestalten

Dorothea Körner1, Alexandra Dehmel2, Julius Erdmann1, Sandra Fischer-Schöneborn3, Winnie-Karen Giera1, Simone Mattstedt4, Salome Wagner5, Eike Wille5, Michael Wiedmann6

1Universität Potsdam; 2Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg; 3Leuphana Universität Lüneburg; 4Universität Münster; 5Universität Tübingen; 6Pädagogische Hochschule Freiburg

Zahlreiche Transferformate bringen Wissenschaft und Schulpraxis in Deutschland in den Austausch, wie zum Beispiel Hochschul-Schulnetzwerke, Fortbildungen für Lehrkräfte und die gemeinsame Entwicklung von Unterrichtsmaterialien. Das Transfernetzwerk Bildung bringt seit 2021 insbesondere Akteure aus Hochschulen und Landesinstituten zusammen (z. B. Mitarbeitende in Professional Schools of Education, Schulnetzwerk-Koordinator:innen, Mitarbeitende in Transferprojekten), die sich über Rahmen- und Gelingensbedingungen der von ihnen gestalteten Transferformate untereinander und mit externen Experten austauschen.

Die Vielfalt solcher Transferformate ergibt sich aus den im Rahmen der “Third Mission” der Hochschulen entwickelten Transferstrategien und wurde unter anderem durch Projekte innerhalb der Qualitätsoffensive Lehrerbildung unterstützt. Die konkrete und praktische Umsetzung von Transferformaten ist dabei mit einer Vielzahl von Hürden verbunden (Farley-Ripple et al., 2018; Roessler et al., 2020; Schrader et al. 2020; Taszarek, 2022). Hochschulen können jedoch institutionell Wissenschaftler:innen durch geeignete Strukturen bei der Organisation und Durchführung von Transferaktivitäten sowie bei der Dissemination von Transferprodukten unterstützen. Ziel dieser Session ist, Transferformate exemplarisch vorzustellen und zu diskutieren, inwiefern sie als institutionelle Struktur gestaltet werden können, damit sie Forschende optimal unterstützen.

Ein einführender Beitrag stellt das Transfernetzwerk Bildung vor und situiert es vor dem Hintergrund professioneller Lerngemeinschaften und anderer Netzwerke für Transfer. Anschließend werden Transferformate von Mitglieder:innen des Netzwerks in einem Transfercafé präsentiert. Gemeinsam werden entlang der individuellen Projektkonzeptionen Fragen wie die folgenden diskutiert:

  • Wie gestalten wir Schul-Hochschulkooperationen gewinnbringend?
  • Wie können Transferformate aus Hochschulsicht attraktiver gestaltet werden?
  • Welche Fallstricke müssen im Spannungsfeld der Interessen und Bedarfe zwischen Schulpraxis und Wissenschaft bei der Gestaltung von Transferformaten bedacht werden?

Abschließend werden wir gemeinsam den Blick auf die Frage richten, was Schul-Hochschulkooperationen hinsichtlich Transfers leisten können und wie wir diesen Prozess fördern und empirisch untersuchen können.

Im Transfercafé werden die folgenden Transferformate von Netzwerkmitgliedern präsentiert:

Die Arbeit in Entwicklungsteams an der Leuphana Universität Lüneburg: Was uns die Empirie lehrt

Dr. Sandra Fischer-Schöneborn (Dekanat Fakultät Bildung & Zukunftszentrum Lehrkräftebildung, Leuphana Universität Lüneburg)

Leitidee des QLB-Projekts „Zukunftszentrum Lehrkräftebildung-Netzwerk (ZZL-Netzwerk) der Leuphana Universität Lüneburg ist es, durch institutionenübergreifende Vernetzung mit Vertreter:innen aus Universität, Schule, Studienseminar und weiteren Bildungsinstitutionen der Region in ko-konstruktiver Zusammenarbeit innovative Formate für Unterricht, Lehrkräfteaus- und -fortbildung zu entwickeln und zu erproben. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die am Projekt beteiligten Forscher:innen mit Lehrkräften, Studierenden und weiteren Schul- und Bildungsvertreter:innen (insgesamt über acht Jahre n>230 Akteur:innen) seit 2016 in neun so genannten Entwicklungsteams zusammen (Fischer-Schöneborn & Straub, 2022). Diese multiprofessionelle Zusammenarbeit sowie ihre Erträge werden im Projekt konstant beforscht und evaluiert (bspw. Fischer-Schöneborn & Ehmke, 2023). Im Beitrag werden Einblicke in die empirischen Ergebnisse zu Erfolgsfaktoren, Herausforderungen sowie der Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ gegeben.

Transfer gemeinsam fördern! Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Hochschulen und Landesinstituten im Bereich Transfer

Dr. Michael Wiedmann (Pädagogische Hochschule Freiburg), Dr. Alexandra Dehmel (Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg)

Wie können Hochschulen und Bildungsadministration - spezifisch: Landesinstitute - zusammenarbeiten, um Transfer zu fördern? Die Landesinstitute sind als intermediäre Akteure wichtige Player im Bereich Transfer und haben aufgrund ihrer Stellung im System besondere Potenziale, Transfer zu fördern (Dehmel, 2019). Transfergegenstand können Produkte, Theorien aber auch evidenzerzeugende Verfahren sein (Leuders et al., 2023). Die Pädagogische Hochschule Freiburg und das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) stellen verschiedene Transferaktivitäten vor, bei denen Landesinstitute und Hochschulen zusammenarbeiten. Die PH Freiburg präsentiert Formate der Kooperation mit der Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung in Freiburg, die insbesondere Fortbildende als Multiplikator:innen adressieren, um in die Fläche zu wirken. Die Landesinstitute sind zur Konzeption dieser Formate ideale Partner für die PH Freiburg. Das IBBW stellt verschiedene Transferaktivitäten vor, unter anderem die Veranstaltungsreihe „IBBW-Wissenschaft im Dialog“ und Publikationsreihen zum Transfer bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Ziel dieses Beitrags im World Café ist es, Möglichkeiten der Zusammenarbeit Hochschulen - Landesinstitute beim Transfer aufzuzeigen und auch Ideen für neue Formate zu generieren.

Wissenschaft begeistert!

Dr. Eike Wille, Tübingen School of Education, Universität Tübingen

Wie können Schülerinnen und Schüler für spannende Forschungsthemen begeistert werden? Wie kann es Wissenschaft gelingen, mit der heranwachsenden Generation in Austausch zu kommen? In der Veranstaltungsreihe ‚Wissenschaft begeistert‘ der Tübingen School of Education (Uni Tübingen) diskutieren Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aktuelle, spannende Themen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Neben einer schülerorientierten Aufbereitung eines Forschungsthemas steht die gemeinsame Diskussion der Inhalte im Zentrum der 90-minütigen Veranstaltungen. Schülerinnen und Schüler erhalten so einen Einblick in aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen, Denk- und Arbeitsweisen, während Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Sichtweise auf ihr Forschungsthema bekommen und neue Ideen für weitere Forschungsprojekte generieren können.

Wie gelangen wissenschaftliche Erkenntnisse in die Schulpraxis?

Salome Wagner, Tübingen Center for Digital Education (TüCeDE)

Wie können Lehrkräfte und Lehrkräftebildende digitale Medien forschungsbasiert in der Praxis nutzen? Am TüCeDE gibt es verschiedene Ansätze, um bidirektionalen Transfer und den Austausch von Wissenschaft und Praxis zu fördern. Ein Ansatz stellt die Clearinghouse-Plattform TüDi-BASE dar, auf der wissenschaftliche Erkenntnisse zum Unterrichten mit und über digitale Medien anhand von Forschungssynthesen für (angehende) Lehrkräfte und Lehrpersonenbildende aufbereitet werden. Ein weiterer Ansatz stellt das Projekt DiA:Net dar, in dem Lehrkräfte und Wissenschaftler:innen ko-konstruktiv Unterrichtseinheiten erstellen, die in der Schule, begleitet durch empirische Erhebungen, eingesetzt und dann als OER zur Verfügung gestellt werden. Durch solche Transferformate können sowohl Lehrkräfte als auch Wissenschaftler:innen viel voneinander lernen.

Gelingensbedingungen für praxisorientierte Forschung und Forschungstransfer in Hochschul-Schul-Netzwerken am Beispiel des Campusschulennetzwerk am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam

Dorothea Körner (ZeLB, Universität Potsdam), Prof. Dr. Winnie-Karen Giera (Deutschdidaktik im inklusiven Kontext, Universität Potsdam), Dr. Julius Erdmann (ZeLB, Universität Potsdam)

Eine gewinnbringende und als wertvoll erachtete Zusammenarbeit zwischen den Institutionen Hochschule und Schule stellt einen Grundpfeiler für gelingenden Transfer im Bildungsbereich dar. Das Projekt Campusschulen bietet als Konzept niedrigschwelliger Netzwerkarbeit die Möglichkeit, gemeinsam an selbstgesetzten Zielen der der Schul- und Unterrichtsentwicklung zu arbeiten. Kennzeichnend ist dabei ein Dreiklang der Akteursgruppen Lehrkräfte, Lehramtsstudierende sowie Wissenschaftler:innen der Universität Potsdam (Kleemann et al., 2019). Auf Basis dieses Netzwerkkonstrukts werden Erfahrungen und Learnings für eine gelingende Gestaltung von Zusammenarbeit berichtet.

Der Beitrag verbindet einen wissenschaftlichen Blick auf Gelingensbedingungen der Netzwerkarbeit, bestehend aus Daten der Projektevaluation und einem theoretischen Framing, sowie die praktische Perspektive eines beteiligten Netzwerks. Dieses fokussiert auf die Förderung sprachlicher und kommunikativer Fähigkeiten in verschiedenen kulturellen/politischen/berufsorientierten Schulprojekten (Giera, i.V.).