Interaktionen im Mathematikunterricht der Grundschule zwischen Einbezug und Ausschluss von Erstsprachen
Alexandra Louisa Dannenberg
Universität Kassel, Deutschland
Mathematikdidaktische Forschung fordert Erstsprachen im Matheunterricht für das Mathematiklernen zu nutzen und hat dafür Konzepte entwickelt. Dieser Beitrag fragt dagegen nach der unterrichtlichen Realität und untersucht zwei ethnographisch beobachtete Szenen, in denen Schüler*innen Erstsprachen verwenden, Lehrkräfte aber ihren Gebrauch untersagen. Die Szenen veranschaulichen, dass Erstsprachen für Schüler*innen eine Rolle für die Kommunikation über Mathematik spielen. Ihre didaktische Nutzung steht jedoch vor situativen Herausforderungen, die ggf. zum Aussprechen von Sprachverboten führen.
Eltern-Kind-Interaktion beim mathematischen Lernen in mehrsprachigen Familien
Ángela Uribe1, Barbara Ott1, Priska Sprenger2
1Pädagogische Hochschule St.Gallen; 2Pädagogische Hochschule Freiburg i. Br.
Familien, die mehrere Sprachen nutzen oder deren Familiensprache sich von der Unterrichtssprache unterscheidet, können besondere Ressourcen für das mathematische Lernen einbringen. Der Beitrag zeigt am Beispiel von Nabila, einem Kind im Kindergarten in der Schweiz, und ihrem Vater, die Bosnisch und Schweizerdeutsch sprechen, wie sprachliche und mathematische Praktiken das Lernen in einer Spielsituation prägen. Die Daten stammen aus dem Projekt MATHEsprechen, in dem Videos zur Anzahlerfassung entwickelt wurden, die mathematische Interaktionen anregen können.
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