Utopien ohne Ideale – wem nützen vermessene Lernziele?
Ysette Weiss1, Rainer Kaenders2
1Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland; 2Universität Bonn, Deutschland
Die Winterschen Grunderfahrungen (WGE) formulieren Bildungsziele, auf die sich Vertreter unterschiedlicher mathematikdidaktischer Orientierungen in Deutschland beziehen und scheinbar einigen. Anhand der Analyse von "Zitaten" der WGE in den Bildungsstandards stellte Andreas Vohns fest, dass dabei vorgenommene Auslassungen pragmatische Interpretationen zulassen, die den Winterschen Gedanken allgemeiner Menschenbildung herunterspielen. Wir zeigen, dass die in den Kernlehrplänen von NRW vorgenommenen Ergänzungen der WGE im Widerspruch zu den von Winter vertretenen Bildungsidealen stehen.