How to: Open-Access-Publizieren in der Kommunikationswissenschaft

Wo bekommen wir die Finanzierung für den nächsten Sammelband her? Warum setzt der Verlag diese ungerechtfertigten APCs an? Wie finde ich eine dauerhafte redaktionelle Struktur für unser Nachwuchs-Journal? Können wir das nicht auch ohne Verlag umsetzen? Und aus welchen Mitteln finanzieren wir es? Diese und ähnliche Fragen gehören zum wissenschaftlichen Alltag.

Der offene Zugang zu wissenschaftlicher Literatur – also Open Access – muss zweigleisig gedacht werden: Er bezieht sich auf den Zugriff von Rezipient:innen auf Ressourcen, aber ebenso auf den Zugang der wissenschaftlichen Akteur:innen auf Publikationsmöglichkeiten. Dieses Feld befindet sich gegenwärtig in einer dynamischen Phase, in der bisherige Strukturen infrage stehen und sich neue Modelle entwickeln.

Für die publizierenden Akteur:innen der Kommunikationswissenschaft steckt darin ein Zugewinn von Integration und Ermächtigung sowie von Transparenz und Nachhaltigkeit. Denn wenn das Publizieren – neben dem Forschen und Lehren – nach diesen Prinzipien gestaltet ist, dann entspricht dies auch der Umsetzung einer Vision für ein besseres (wissenschaftliches) Leben.

Der Workshop zielt darauf ab, aus der Vielfalt aktueller Initiativen und Strukturen passfähige Angebote für die Kommunikationswissenschaft herauszustellen und für publizistische Vorhaben der Disziplin zu erschließen. Gleichzeitig sollen damit wissenschaftsgeleite Open-Access-Publikationsvorhaben identifiziert und ermutigt werden. In Planspielen werden konkrete Projekte mit den Teilnehmenden vorgedacht. Dabei sind eigene Vorhaben willkommen, aber kein Muss, da es letztlich auch um das Verständnis für dahinterliegende Prozesse und einen Mentalitätswandel geht, die dem Publikations- und Wissenschaftspraktiken der Disziplin insgesamt zugutekommen.

Der Workshop kann auch als Anstoß dienen, den Open-Science-Gedanken für die Kommunikationswissenschaft in den Blick zu nehmen, sich kritisch mit bisherigen wissenschaftlichen Praktiken auseinanderzusetzen und neue Kulturen zu entwickeln. Denn im Thema steckt das Potenzial, über eine breitere Debatte theoretische und wissenschaftspolitische Diskurse anzustoßen, die sich mit Offenheit und Zugänglichkeit von Wissenschaft im Allgemeinen und Publizieren im Speziellen auseinandersetzen.

Der Workshop wird veranstaltet vom Fachinformationsdienst adlr.link gemeinsam mit media/rep/.

adlr.link ist der Fachinformationsdienst für die Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft. Neben dem Nachweis und der Bereitstellung von Ressourcen bietet er u.a. auch ein Beratungsangebot zum Open-Access-Publizieren an. Da adlr.link selbst ein wichtiger Bestandteil der Informations- und Wissensinfrastruktur ist, kann er mit seiner Expertise die Entwicklungen rund um Open Access umfassend nutzbar machen. Das Portal und seine Dienste werden betrieben von der Universitätsbibliothek Leipzig und gefördert von der DFG.

media/rep/ ist das medienwissenschaftliche Fachrepositorium, welches Publikationen und Forschungsdaten aus der Medienwissenschaft und angrenzenden Disziplinen offen und frei zugänglich macht. Daneben gestaltet media/rep/ die fachliche Open-Access-Transformation durch Beratungen und Veranstaltungen aktiv mit.