Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
Datum: Freitag, 15.03.2024 | |||||
8:30 - 15:30 | Anmeldung Ort: C03-LG 1 | Foyer | ||||
9:00 - 10:30 | P18: Globale Gesundheit: Kommunikation in Pandemien Ort: C01-AMG | 0012 Chair der Sitzung: Sarah Eitze | ||||
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Optimierung staatlicher Krisenkommunikation: Zentrale Befunde einer Repräsentativbefragung deutscher Kommunen und Gesundheitsämter Technische Universität Ilmenau, Deutschland
Ein (medien-)systemisches Problem? Der Zusammenhang zwischen Pressefreiheit und COVID-19-Verschwörungsglaube in 49 Ländern Universität Hohenheim, Deutschland
Paradoxes of Compliances with COVID-19 Measures: Exploring State Reactance as an Emotional Process Universität der Künste Berlin, Deutschland
Pandemic user engagement. Exploring content characteristics of news media articles triggering user engagement on Facebook during the COVID-19 pandemic 1Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland; 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
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9:00 - 10:30 | P19: Perspektiven von Nachrichtenorganisationen Ort: C03-LG 1 | 110 (0010) Chair der Sitzung: Helena Stehle | ||||
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Neue Formen der organisierten Zusammenarbeit in journalistischen Gründungen Bauhaus-Universität Weimar, Deutschland
„Ist das noch gut oder kann das weg?“ Organisationales Verlernen in journalistischen Medienorganisationen Technische Universität Ilmenau, Deutschland
Zwischen den Stühlen: Die Rolle von Werbevermarkter*innen in Nachrichtenorganisationen als Boundary Spanner im Spannungsfeld von Journalismus und Werbung Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
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9:00 - 10:30 | P20: Neue Wege aus alten Krisen: Innovationen im Journalismus und ihr demokratietheoretisches Potenzial für die Gesellschaft von morgen Ort: C03-LG 1 | HS 4 (0121) Chair der Sitzung: Klaus Meier | ||||
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Neue Wege aus alten Krisen: Innovationen im Journalismus und ihr demokratietheoretisches Potenzial für die Gesellschaft von morgen Wissenschaftliche Studien und Aussagen von Journalist:innen befürchten häufig, dass der digitale Wandel des Journalismus seine normativen Funktionen in der Demokratie beschädigt (z.B. Jarren/Fischer 2023). Der Wandel sei überwiegend markt- und technologiegetrieben, sagen Journalist:innen in Befragungen (z.B. Ferrucci/Perreault 2021), und es wird auf den ökonomischen Druck in Redaktionen und auf Sparmaßnahmen in Medienunternehmen verwiesen. Eine Analyse konstatierte sogar ein „normatives Versagen“ journalistischer Reaktionen auf Veränderungen, weil die befragten Journalist:innen sich nicht mehr in der Lage sahen, ihre Aufgaben für die Gesellschaft auszuführen (Siegelbaum/Ryan 2016). In einem solchen negativen Strudel des Wandels werden in der Regel auch Innovationen im Journalismus verortet (vgl. u.a. die genannte Literatur; zur Definition von Innovationen im Journalismus vgl. XXX 2022, 700f.). Unser Panel korrigiert dieses Bild: Anhand von vielfältig empirisch erhobenen Daten, theoretischen Analysen und normativen Verortungen zeigen wir auf, dass Innovationen tatsächlich die demokratische Funktion des Journalismus in vielfältiger Weise stärken. Eine Konsequenz, die wir für die Journalismustheorie daraus ziehen, ist die Differenzierung zwischen Wandel und Innovation: Während Wandel im Allgemeinen zu „normativem Versagen“ führen kann, haben Innovationen das gegenteilige Potential und stärken die Vision einer lebendigen Demokratie für die Gesellschaft von morgen. Aus den vielfältigen Perspektiven der Vorträge lassen sich positive Leitbilder, Ideen und Konzepte für Journalismus herausarbeiten. Es werden aus Fallstudien etliche Beispiele für Innovationen aus europäischen Demokratien aufgezeigt. Die Innovationen stehen für Journalismuskonzepte als Zukunftsvisionen, wohin sich Journalismus entwickeln sollte, wenn er die Qualität des Journalismus und demokratische Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität/Teilhabe (McQuail 1992) stärken soll. Die Vorträge in diesem Panel basieren auf einem größeren Forschungszusammenhang u.a. mit folgenden Teilprojekten: Aus einem internationalen Verbundprojekt u.a. mit 100 Fallstudien zu Innovationen im Journalismus in fünf Ländern leiten wir Erkenntnisse zum Einfluss von Innovationen im Journalismus auf Qualität und Demokratie ab. Eine Dissertation wirft einen genaueren Blick auf einen spezifischen Innovationsbereich – den der Diversity: Theoretisch-analytisch wird geklärt, welche Potenziale und Risiken das Konzept der strukturellen Diversität für Redaktionen und in Konsequenz für die demokratische Funktion des Journalismus haben kann. Im zweiten Teil des Panels wenden wir den Blick auf das Publikum: Eine Dissertation ergründet die bislang nicht untersuchte Fragestellung, ob bzw. wie Innovationen im Journalismus vom Publikum wahrgenommen werden – und ob auch aus Sicht der Nutzer:innen Innovationen die Qualität des Journalismus stärken. Der vierte Vortrag präsentiert Erkenntnisse aus einer methodisch kreativen Weiterentwicklung des Konzepts des Konstruktiven Journalismus als Innovation: In Kooperation mit dem Media Lab Bayern wurde ein Prototyp zur konstruktiven Mediennutzung durch das Publikum entwickelt und in einer akademischen Abschlussarbeit an Probanden getestet. Jarren, O./Fischer R. (2023): Demokratische Öffentlichkeit – eine medienpolitische Gestaltungsaufgabe. In: J. Legrand et al. (Hg.): Welche Öffentlichkeit brauchen wir? Zur Zukunft des Journalismus und demokratischer Medien. Springer VS, 9–20. McQuail, D. (1992): Media performance: Mass communication and the public interest. Sage. Patrick Ferrucci, P./Perreault, G. (2021): The Liability of Newness: Journalism, Innovation and the Issue of Core Competencies. In: Journalism Studies 22(11), 1436–1449. Siegelbaum, S./Ryan, T.J. (2016): Putting the Work (back) into Newswork. Searching for the sources of normative failure. In: Journalism Practice 10(3), 387–404. XXX (2022). Beiträge des Symposiums Innovationen im Journalismus: Einfluss auf Qualität und Demokratie In einem dreijährigen Forschungsprojekt untersuchten wir Innovationen im Journalismus in Österreich, Deutschland, Spanien, der Schweiz und Großbritannien. Die Analysen basieren auf 100 Fallstudien, die u.a. durch insgesamt 232 Leitfadeninterviews erforscht wurden (vgl. zur Konzeption XXX 2022). Aus den Ergebnissen greift dieser Vortrag diejenigen Aspekte auf, die Antworten auf bislang wenig beachtete Fragen geben: Inwieweit beeinflussen Innovationen die Qualität des Journalismus? Wie wirken sie sich auf seine Funktion in demokratischen Gesellschaften aus? Die in der Studie identifizierten Innovationen werden Qualitätsdimensionen von Journalismus (u.a. Arnold 2009) und Modellen von demokratischer Öffentlichkeit (Ferree et al. 2002) zugeordnet. Die Ergebnisse zeigen: Der demokratische Wert von Innovationen liegt u.a. darin, digitale Möglichkeiten zur Verbesserung des Journalismus zu nutzen, aber vor allem darin, Bedrohungen für die Demokratie durch das digitale Medienuniversum zu verringern. Innovationen bringen u.a. Tiefe und Vielfalt und sie betonen die originale Berichterstattung. Arnold, K. (2009): Qualitätsjournalismus. Die Zeitung und ihr Publikum. UVK. Ferree, M. M. et al. (2002): Four Models the Public Sphere in Modern Democracy. In: Theory and Society, 31 (3), 289–324. XXX (2022). Strukturvielfalt in den Redaktionen für einen besseren Journalismus? Potenziale des Diversitykonzeptes als Innovation Der Begriff Diversity wird in allen möglichen Umgebungen als Trendbegriff verwendet. Seit einigen Jahren spielt Diversity Management, also der Umgang mit vielfältigen sozialen Hintergründen der Mitarbeitenden, auch im Journalismus eine wichtige Rolle und wurde sogar als eine der wichtigsten Innovationen identifiziert (XXX 2022). Dennoch ist durch die Alltagsverwendung des Begriffs „Diversity“ der Gebrauch des Wortes willkürlich geworden. Der Begriff wird sogar kritisiert: Er fokussiere zu sehr auf die Unterschiede der Individuen, was eine gewisse Ungleichheit schaffe (Hofmann 2012). Welche Potenziale und Risiken birgt das Konzept für den Journalismus? Fokussiert es zu stark Ungleichheiten und trennt Menschen? Oder kann es Meinungsvielfalt und damit eine Festigung der Demokratie fördern? Der Vortrag analysiert das Konzept und die Potenziale, die Diversity für journalistische Redaktionen hat – im Hinblick auf ihre Funktion in einer demokratischen Gesellschaft. Hofmann, R. (2012): Gesellschaftstheoretische Grundlagen für einen reflexiven Umgang mit Diversitäten in Organisationen. In: R. Bendl et al. (Hg.): Diversität und Diversitätsmanagement. facultas, 23–60. XXX (2022). Ist neu auch besser? Zur Wahrnehmung von Innovationen im Journalismus aus Nutzer:innen-Perspektive Aus einem normativ-demokratietheoretischen Journalismusverständnis (u.a. McQuail 1992) und aus dem größeren Forschungszusammenhang dieses Panels lässt sich annehmen, dass Innovationen im Journalismus die Qualität der Berichterstattung verbessern. Doch wie beurteilt das Publikum Innovationen? Welche Innovationen im Journalismus werden überhaupt wahrgenommen? Wie bewerten sie den Einfluss der wahrgenommenen Innovationen auf die journalistische Qualität? Der Vortrag stellt erste empirische Befunde einer qualitativen Nutzer:innen-Befragung (N=24) vor. Sie zeigen, dass die Qualitätserwartungen und -ansprüche des Publikums grundsätzlich auf die Ebene der Kommunikator:in und auf die Ebene des journalistischen Angebots/Produkts abzielen. Die Wahrnehmung und Bewertung der Innovationsbereiche fällt unterschiedlich aus. Während zum Beispiel datenjournalistische Angebote, Angebote auf Social Media und investigativ-journalistisch arbeitende Satireformate (z.B. das ZDF Magazin Royale) intensiv genutzt werden und aus Sicht der Nutzer:innen u.a. die journalistische Vielfalt erhöhen, werden konstruktiv-journalistische Angebote noch eher wenig genutzt, dafür aber umso stärker eingefordert. McQuail, D. (1992): Media performance: Mass communication and the public interest. Sage. Mittel gegen News Avoidance: Entwicklung eines innovativen Tools als Prototyp für konstruktive Mediennutzung Studien verweisen darauf, dass Journalismus eine negative Weltsicht verbreitet und u.a. deshalb News Avoidance zunimmt (z.B. Villi et al. 2022). Das ist ein erhebliches Problem für eine gelingende Demokratie, die eine informierte Bürgerschaft voraussetzt. Als Gegenmittel wird der konstruktive Journalismus als Innovation im Journalismus propagiert; er wurde schon vielfältig wissenschaftlich untersucht (z.B. Thier/Namkoong 2023). Wir sind einen methodisch kreativen Schritt weitergegangen – und zwar Richtung Publikum: Ein Tool zur konstruktiven Mediennutzung wurde als Prototyp entwickelt und mit fünf Proband:innen getestet (mit qualitativer Beobachtung und nachgelagerten Interviews). Die Entwicklung des Tools mit der Methode des Prototypings lehnte sich an erste ähnliche Angebote im deutschen Journalismus an (z.B. Opinary beim Spiegel oder Stimmungskurven bei der Zeit), kombinierte und erweiterte sie. Ergebnisse u.a.: Das Tool trägt zwar dazu bei, das eigene Nutzungsverhalten zu reflektieren, und dabei steigt durch passende Verweise auf konstruktive Artikel die Bereitschaft zur Nutzung journalistischer Beiträge. Die Anwendung kann aber im Detail weiterentwickelt werden. Thier, K./Namkoong, K. (2023): Identifying Major Components of Solutions-Oriented Journalism: A Review to Guide Future Research. In: Journalism Studies, 24 (12), 1557-1574. Villi, M. et al. (2022): Taking a Break from News: A Five-nation Study of News Avoidance in the Digital Era. In: Digital Journalism 10(1), 148-164.
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9:00 - 10:30 | P21: Zwischen Emotionen und Information: Nachrichtenrezeption im Fokus Ort: C03-LG 1 | HS 3 (0027) Chair der Sitzung: Magdalena Obermaier | ||||
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Ich bau mir die Welt wie sie mir gefällt. Meinungsbildungsrelevanz aus Nutzungsperspektive Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
News Avoidance: Nachrichtenvermeidung als Regulationsstrategie zur Sicherung des „guten Lebens“? Universität Bremen, ZeMKI, Deutschland
The Effects of Data-driven News Automation on Article Comprehensibility LMU München, Deutschland
Rezeption versus Reflexion? Implikationen des Vergleichs unterschiedlicher Verfahren zur Messung von Emotionen bei der Nachrichtenrezeption Universität Bremen, Deutschland
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9:00 - 10:30 | P22: DDR-Erinnerungsdiskurse im Spannungsfeld von Medien und Alltag Ort: C01-AMG | 0007 Chair der Sitzung: Carola Richter | ||||
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Transformatorische Potentiale von Leserbriefen als öffentliche Gesellschaftsgespräche in der DDR Universität Duisburg-Essen, Deutschland
DDR-Erinnerungsdiskurse im Spannungsfeld von Medien und Alltag Am Beispiel von Diskursen über die DDR und Ostdeutschland nach 1989/90 argumentieren wir, dass Ideen für ein besseres gesellschaftliches Zusammenleben ohne die Aufarbeitung medienbezogener Konflikte kaum verfangen dürften. Die erneut diskutierte ‚Mauer in den Köpfen‘ sowie das „hartnäckige Problem ostdeutscher Identität“ (Kollmorgen, 2022, o.S.), die Medienskepsis und der Erfolg der AfD – all diese Probleme haben eine Geschichte, die weiter zurückreicht und nicht auf den Osten zu reduzieren ist. Zu dieser Geschichte gehören die alltagsweltlichen Folgen der „Schocktherapie“, der die ostdeutsche Wirtschaft ab 1990 unterzogen wurde (Ther, 2016, S. 94), der „Kopiervorgang“ westlicher Institutionen im Osten (Engler, 2021, S. 32) sowie die Erfahrung „statusbezogener Deklassierung“ (Mau, 2019, S. 166). Aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht sind die medialen Diskurse und deren alltagsweltliche Wahrnehmung mindestens ebenso bedeutsam, um das Verhältnis zwischen Ost und West zu verstehen. Ihnen widmet sich das Panel, denn in medialen Diskursen wird Einschließung und Ausschluss, Abwertung und Bestätigung produziert (Ahbe, 2008). In erinnerungskulturellen Diskursen wird über die Möglichkeit der „selbstbestimmten Verortung im historischen Raum“ entschieden (Mau, 2019, S. 213). Unser Panel interessiert sich für die Konflikte um die Deutung der DDR und der Wiedervereinigung auf der Ebene des Medien- und des Alltagsdiskurses. Es stellt die Spannungen zwischen öffentlichen Erinnerungsdiskursen auf der einen Seite und ostdeutschen Erfahrungen auf der anderen Seite heraus. Die Forschung hat eine langjährige Dominanz des Diktaturgedächtnisses (Sabrow, 2009) in den westdeutsch dominierten (Leit-)Medien festgestellt sowie eine Darstellung Ostdeutschlands als Problemzone (Früh et al., 1999; Früh & Stiehler, 2002; Ahbe, 2008; Meyen, 2013; Mükke, 2021). Die Forschung hat sich vor allem auf Nachrichtenmedien konzentriert, den europäischen Kontext der Ost-West-Spaltung ausgeblendet und Lesarten im Alltag kaum berücksichtigt. Der Anschluss an neuere Entwicklungen fehlt, so etwa die Wahlerfolge der AfD und der mittlerweile nuanciertere DDR-Diskurs. Auf diese Lücken reagieren die Beiträge des Panels, indem sie populäre Medien mit großer Reichweite in den Vordergrund rücken (Kinofilm, Fernsehserie), die Zeitperspektive bis zur Gegenwart ziehen, einen Ländervergleich (Polen) einschließen sowie private Erinnerungskultur und Identitätsarbeit auf der Nutzerseite zum Gegenstand machen. Das Panel trägt zur kritischen Auseinandersetzung mit Geschichtsbildern und Identitätskonstruktionen bei. Die Produktion von Wissen über das, was verschwiegen und was in den Vordergrund gerückt wird, dürfte für die Entwicklung von positiven Leitbildern hilfreich sein, zu denen die DGPuK-Tagung anregt. Ahbe, T. (2008). Ost-Diskurse. Das Bild von den Ostdeutschen in den Diskursen von vier überregional erscheinenden Presseorganen 1989/90 und 1995. In K. S. Roth und M. Wienen (Hrsg.), Diskursmauern. Aktuelle Aspekte der sprachlichen Verhältnisse zwischen Ost und West (S. 21-53). Hempen Verlag Engler, W. (2021). Die offene Gesellschaft und ihre Grenzen. Matthes & Seitz. Früh, W., Hasebrink, U., Krotz, F., Kuhlmann, C., & Stiehler, H.-J. (1999). Ostdeutschland im Fernsehen. KoPäd. Früh, W., & Stiehler, H.-J. (2002). Fernsehen in Ostdeutschland. Eine Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Programmangebot und Rezeption. Vistas. Mau, S. (2019). Lütten Klein: Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Suhrkamp. Meyen, M. (2013). „Wir haben freier gelebt“: Die DDR im kollektiven Gedächtnis der Deutschen. transcript. Mükke, L. (2021). 30 Jahre staatliche Einheit – 30 Jahre mediale Spaltung. OBS-Arbeitspapier 45. Sabrow, M. (2009). Die DDR erinnern. In. M. Sabrow (Hrsg.), Erinnerungsorte der DDR (S. 11-27). Beck Ther, P. (2016). Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa. Suhrkamp Beiträge des Symposiums Geteilte Erinnerung? Eine vergleichende Analyse sozialistischer Erinnerung in Deutschland und Polen „Die subjektiv empfundene fehlende Anerkennung vieler Ostdeutscher durch Westdeutsche führt zu dem paradoxen Ergebnis, dass damit die Schattenseiten der sozialistischen Diktatur [in der DDR] verdrängt oder geleugnet werden“, schreibt Klaus Schroeder, Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat (2020, S. 303). Wie aber wird in einem Land wie Polen, in dem es keine Wiedervereinigung gab, an den Sozialismus erinnert? Gibt es dort, wenn Schroeders These zutrifft, eine größere „Konvergenz“ zwischen öffentlicher und alltäglicher Erinnerung? Polen bietet sich als Vergleichsland an, weil es eine ähnliche historische Pfadabhängigkeit wie Ostdeutschland aufweist und weil das öffentliche Erinnerungsparadigma dort – ähnlich wie in Deutschland – antikommunistisch geprägt ist (Stichwort: Diktaturgedächtnis). Methodisch stützt sich der Vortrag auf qualitative Fokusgruppen mit 120 Teilnehmern in Polen und Ostdeutschland, um den Alltagsdiskurs über die sozialistische Vergangenheit zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen bemerkenswerte Parallelen in der alltäglichen Erinnerungspraxis beider Länder. Allerdings wird die „Kluft“ zwischen öffentlicher und alltäglicher Erinnerung unterschiedlich interpretiert: in Polen entlang von Klassenlinien, in Deutschland entlang von „quasi-ethnischen“ Linien. Schroeder, K. (2020). Kampf der Systeme: Das geteilte und wiedervereinigte Deutschland. Lau Die DDR im Film Der Vortrag gibt Einblicke in den filmischen DDR-Diskurs der letzten 23 Jahre. Der Film wird dabei als Leitmedium der populären Erinnerungskultur begriffen, das kollektive Vorstellungen von der Vergangenheit nachhaltig prägt. Anhand von zehn populären nationalen Kinoproduktionen präsentiert der Vortrag eine Typologie von filmischen ‚DDR-Realitäten‘, beleuchtet die Dynamik des Diskurses und bringt filmische Bilder und Narrative in Verbindung mit ihren Produktions- und Rezeptionskontexten. Die Diskursanalyse zielt dabei nicht nur darauf ab, bestimmte Deutungsmuster (Stichwort: Diktaturerzählung) und die damit verbundenen Machtverhältnisse (Stichwort: westlich dominierte Filmlandschaft) zu problematisieren. Die Analyse zeigt auch Wege auf, wie man den Diskurs produktiv erweitern kann, und entwickelt Strategien für eine Erinnerungskultur, die auf kluges Verständnis statt Abgrenzung setzt, die nicht in Stereotypen verharrt und das simple Freund-Feind-Schema überwindet. Inspiriert von konkreten Beispielen aus dem Material, plädiert der Vortrag für Erzählstrategien, die (auch künftig) eine differenziertere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglichen: Zum einen durch den Fokus auf individuelle Handlungs- und Entscheidungsspielräume im sozialistischen Alltag; zum anderen durch den Versuch, die DDR-Gesellschaft in ihrer ideologisch-politischen Eigenart zu begreifen, die sich mit den westlichen Maßstäben nur unvollkommen erfassen lässt. „Das hat man ja fast gar nicht mehr auf Arbeit“ – Ostdeutsche Lesarten der ARD-Serie _In aller Freundschaft_ Als _In aller Freundschaft_ 1998 zum ersten Mal im ARD-Abendprogramm zu sehen war, versprach der für die Produktion verantwortliche MDR, „das Lebensgefühl und die Lebenswirklichkeit der Menschen im Osten“ in den Mittelpunkt zu rücken (epd medien 1998: 14). 25 Jahre später ist der Erfolg der Krankenhausserie ungebrochen. Schauplatz ist die „Sachsenklinik“, bis heute haben Schauspieler mit DDR-Herkunft tragende Rollen. Wie bedeutsam ist die Serie für ostdeutsche Zuschauer geworden, was deren gesellschaftliche, auch historische Selbstvergewisserung nach 1990 anging? Die Frage stellt sich nicht nur angesichts des Westpublikums, das _In aller Freundschaft_ auch ansprechen sollte, und auch nicht nur, weil die Serie gesellschaftspolitische Zusammenhänge ausblendet. Vielmehr lassen Inhaltsanalysen und die aktuelle Debatte um die Darstellung Ostdeutschlands in den Hauptprogrammen von ARD und ZDF an dieser Bedeutsamkeit zweifeln. Gestützt auf einen diskurs- und habitustheoretischen Rahmen, auf Gruppendiskussionen und Leitfadeninterviews arbeitet der Vortrag das Spektrum von Lesarten unter Fans heraus, die bis 1989 in der DDR gelebt haben und beim Mauerfall mindestens 16 Jahre alt waren. Eine dieser Lesarten lautet, dass die soziale Welt der „Sachsenklinik“ als positiver und mit DDR-Erinnerung verbundener Gegenentwurf zu einigen Arbeits- und Lebensbedingungen seit 1990 verstanden wird. Epd Medien (4.4.1998): MDR und WDR arbeiten an den neuen Hauptabendserien. Nr. 25, S. 14.
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9:00 - 10:30 | P23: Selbstdarstellung und Mediennutzung Jugendlicher Ort: C03-LG 1 | 104 (0004) Chair der Sitzung: Anna Sophie Kümpel | ||||
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Zur wechselseitigen Relevanzzuschreibung proximaler und distaler Referenzgruppen für die visuelle Selbstdarstellung Heranwachsender 1LMU München, Deutschland; 2Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Perfekt oder echt? Wie soziale Normen die Darstellung des Selbst von Heranwachsenden auf Instagram beeinflussen 1Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Deutschland; 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
Eine Frage des Kontexts? Eine Mobile-Experience-Studie zu raum-zeitlichen und sozialen Bedingungen jugendlicher Mediennutzung Universität Wien, Österreich
Finding God in Today’s Digital World – Digital Religious Media Use of Christian Adolescents and Young Adults Universität Zürich, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, Schweiz
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9:00 - 10:30 | P24: Studentische Forschung aus Erfurt - Kommunikationswissenschaft, Gesundheitskommunikation, Kinder- und Jugendmedien, Globale Kommunikation Ort: C03-LG 1 | 120 (0020) Chair der Sitzung: Finja Isabel Augsburg Chair der Sitzung: Franciska Nowak | ||||
9:00 - 10:30 | SF6: Wissenstransfer Ort: C03-LG 1 | 128 (0028) Chair der Sitzung: Marlis Prinzing Chair der Sitzung: Daniela Schlütz Chair der Sitzung: Charmaine Voigt Chair der Sitzung: Birte Kuhle | ||||
9:00 - 10:30 | OF4: Sekundäranalysen und Data Sharing in der Kommunikationsforschung: „Second best“ oder Zukunftsmodell? Ort: C03-LG 1 | 215 (0115) Chair der Sitzung: Denise Sommer Chair der Sitzung: Jörg Hagenah Chair der Sitzung: Christian Strippel | ||||
10:30 - 11:00 | Kaffeepause Ort: C03-LG 1 | Foyer | ||||
11:00 - 12:30 | Keynote im Gespräch I: Ein besseres Leben durch wissenschaftliche Evidenz in der Politik? Ort: C21-KIZ | HS 1 | ||||
11:00 - 12:30 | Keynote im Gespräch II: Neue Medien für ein besseres Leben: den digitalen Strukturwandel gestalten Ort: C21-KIZ | HS 2 | ||||
12:30 - 14:00 | Mittagspause Ort: Mensa | ||||
12:45 - 13:15 | Fachgruppensitzung Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Ort: C03-LG 1 | 214 (0114) Chair der Sitzung: Emese Domahidi Chair der Sitzung: Julia Niemann-Lenz | ||||
12:45 - 13:15 | Fachgruppensitzung Journalistik/Journalismusforschung Ort: C03-LG 1 | 215 (0115) Chair der Sitzung: Christian Nuernbergk Chair der Sitzung: Valerie Hase | ||||
12:45 - 13:15 | Fachgruppensitzung Internationale und interkulturelle Kommunikation Ort: C03-LG 1 | 218 (0118) Chair der Sitzung: Anne Grüne Chair der Sitzung: Regina Cazzamatta | ||||
12:45 - 13:15 | Fachgruppensitzung Gesundheitskommunikation Ort: C03-LG 1 | 222 (0122) Chair der Sitzung: Anna Wagner Chair der Sitzung: Alexander Ort | ||||
12:45 - 13:15 | Fachgruppensitzung PR und Organisationskommunikation Ort: C03-LG 1 | 229 (0129) Chair der Sitzung: Helena Stehle Chair der Sitzung: Sophia Charlotte Volk | ||||
13:00 - 14:00 | Climate Connect: Grenzen der Evidenz – Wie kann gute Wissenschaftskommunikation Fehlschlüsse und Übergeneralisierungen verhindern? (Online-Veranstaltung im Stream) Ort: C03-LG 1 | 118 (0018) | ||||
13:15 - 13:45 | Fachgruppensitzung Visuelle Kommunikation Ort: C03-LG 1 | 219 (0119) Chair der Sitzung: Wolfgang Reißmann Chair der Sitzung: Rebecca K. Venema | ||||
13:15 - 13:45 | Fachgruppensitzung Kommunikations- und Medienethik Ort: C03-LG 1 | 228 (0128) Chair der Sitzung: Claudia Paganini Chair der Sitzung: Lars Rademacher | ||||
13:15 - 13:45 | Fachgruppensitzung Soziologie der Medienkommunikation Ort: C03-LG 1 | 118 (0018) Chair der Sitzung: Stephan O. Görland Chair der Sitzung: Franziska Thiele | ||||
13:15 - 13:45 | Fachgruppensitzung Digitale Kommunikation Ort: C03-LG 1 | 223 (0123) Chair der Sitzung: Merja Mahrt Chair der Sitzung: Ulrike Klinger | ||||
14:00 - 15:00 | P25: Besser leben in der (digitalen) Stadt von morgen Ort: C03-LG 1 | 120 (0020) | ||||
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Besseres Leben in smarten Städten? Vision und Gegenwart der Digitalisierung urbaner Räume Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
The good life happens offline: Digital placemaking in Salzburg’s Andräviertel 1Universität Salzburg, Österreich; 2Universität Tübingen, Deutschland
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14:00 - 15:00 | P26: Regulierung digitaler Plattformen Ort: C01-AMG | 0012 Chair der Sitzung: Pascal Schneiders | ||||
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Der Markt für journalistische Plattformen in Deutschland: Angebotsstruktur, Geschäftsbeziehungen und Kooperationsbedingungen 1Technische Universität Ilmenau, Deutschland; 2Bauhaus-Universtität Weimar, Deutschland
Auf der Suche nach Lösungen: Eine Analyse der Rolle internationaler Arenen für nationale Debatten zur Regulierung von digitalen Plattformen. Simon Fraser University, Kanada
Rethinking context in the age of platforms: A vision for advancing comparative research in a transnationally connected world 1Universität Zürich, Schweiz; 2LMU München, Deutschland; 3Universität Wien, Österreich
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14:00 - 15:00 | P27: Das Gute Leben liegt so nah - Gesellschaftliche Wirkungen lokaler Medien Ort: C01-AMG | 0007 Chair der Sitzung: Wiebke Möhring | ||||
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Lokale Mediennutzung = lokale Integration? Was leisten lokale Medien für ein (besseres) Leben vor Ort? 1Universität Erfurt, Deutschland; 2Universität Mainz, Deutschland; 3Universität Trier, Deutschland
Lokale Nachrichtenplattformen für ein besseres Leben? Ein agiles Sozialexperiment zu den Herausforderungen des „exit to community“ und „platform cooperativism“ 1Universität Bremen, ZeMKI, Deutschland; 2Leibniz Institut für Medienforschung – HBI; 3Universität Leipzig
Replik auf die Kritik an der news desert Forschung und neue methodische Überlegungen zum Fortbestand des Forschungsstrangs 1Fachhochschule Graubünden, Schweiz; 2Freie Universität Berlin, Deutschland
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14:00 - 15:00 | P28: Angst, Ausgrenzung und Affekt in dissonanten Öffentlichkeiten Ort: C03-LG 1 | HS 4 (0121) Chair der Sitzung: Jörg Haßler | ||||
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Jenseits von Argumenten? Affekttheoretische Konzepte von Öffentlichkeiten am Beispiel (anti-)feministischer Diskurse Freie Universität Berlin, Deutschland
More Crises, More Fear? A (Semi-)Automated Analysis of Fear Speech in the Online Discussions of Radical and Extremist Actors 2020-2022 LMU München, Deutschland
„Ich würde ja gerne mal mit Denen reden, aber…“ Medienpraktiken der Aus- und Abgrenzung in radikalen Meinungsumgebungen Technische Universität Dresden, Deutschland
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14:00 - 15:00 | P29: Medien, Protest und soziale Unterdrückung Ort: C03-LG 1 | 110 (0010) Chair der Sitzung: Sabrina Schmidt | ||||
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Visionen für ein besseres Leben – aber bitte immer mit starken Bildern und im Pressestil? Eine Untersuchung zum Medialisierungsgrad von Protestbewegungen Johannes Gutenberg Universität, Deutschland
Medienvermittelter Rassismus: Theoretische Konzeptualisierung, ein Vorschlag zur Messbarmachung und mögliche Gegenmaßnahmen Universität Mannheim, Deutschland
Afghan oppositional media and the strive for a better life under the Taliban’s autocratic regime 1Freie Universität Berlin, Deutschland; 2Freie Universität Berlin, Deutschland; 3Universität der Bundeswehr München, Deutschland; 4Katholische Universität Eichstätt - Ingolstadt, Deutschland; 5Freie Universität Berlin, Deutschland
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14:00 - 15:00 | P30: Wissenschaftskommunikation, Vertrauen, KI Ort: C03-LG 1 | 104 (0004) Chair der Sitzung: Sabrina Heike Kessler | ||||
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Sinkt das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft? Eine Panelanalyse von Vertrauensgruppen und ihrer Nutzung von Onlinemedien 1TU Braunschweig, Deutschland; 2Universität Hamburg; 3LMU München; 4Universität Bielefeld
„Motivieren, begeistern, fröhliche Gesichter, leuchtende Augen“: Die subjektive Relevanz von Public Engagement in der Wissenschaftskommunikation von Hochschulkommunikator*innen Technische Universität Braunschweig, Deutschland
Exploring the potential of large language models (such as GPT-4) for (semi-)automatic content analysis of stances and frames in media texts 1University of Hamburg, Deutschland; 2Leibniz Institute for Media Research Hans-Bredow-Institut (HBI)
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14:00 - 15:00 | P31: Medien, Publikum und Kritik: Herausforderungen des Journalismus für die Gesellschaft von morgen Ort: C03-LG 1 | HS 3 (0027) Chair der Sitzung: Fabian Prochazka | ||||
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Journalismus I Publikum: Eine Beziehungsstudie zu journalistischen Rollen, Idealen gesellschaftlichen Zusammenlebens und journalistisch-epistemischen Standards Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Deutschland
Digitale Angriffe als Reaktion auf konfliktbehaftete Themen: Auswirkungen auf Journalist:innen in Deutschland und Bewältigungsmechanismen 1Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt; 2Universität der Bundeswehr München
There is no alternative 1Freie Universität Berlin; 2Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
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14:00 - 15:00 | SF7: The future of cross-border journalism research - round table discussion and book reception Ort: C03-LG 1 | 135 (0035) Chair der Sitzung: Martin Löffelholz | ||||
14:00 - 15:00 | OF5: Visionen für eine bessere Welt – Visionen für eine bessere Wissenschaft: Open Science in der Kommunikationswissenschaft Ort: C03-LG 1 | 128 (0028) Chair der Sitzung: Sarah Eitze Chair der Sitzung: Lena Lehrer Chair der Sitzung: Frederike Taubert | ||||
15:00 - 15:30 | Kaffeepause Ort: C21-KIZ | Foyer | ||||
15:00 - 15:30 | Empfang: Springer VS anlässlich der Vorstellung des Bandes „Lehrbuch Kommunikationswissenschaft“ Ort: C21-KIZ | Foyer | ||||
15:30 - 18:00 | Mitgliederversammlung Ort: C21-KIZ | HS 1 Chair der Sitzung: Klaus Meier Chair der Sitzung: Daniela Schlütz Chair der Sitzung: Hartmut Wessler Chair der Sitzung: Anna Schnauber-Stockmann | ||||
19:30 | Farewell-Party |
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