3B - Beyond Beauty and Breast
Seidenstücker, Katrin
Düsseldorf
Aesthetic Breast Surgery with modern Shaped Implants
Machado, Barbara
Rio de Janeiro, Brasilien
Histological alterations in breast periprosthetic capsular contracture and role of MyoD in the pathology
Cámara-Pérez, Juan1; Leiva-Cepas, Fernando2; Lasso Vázquez, Jose María1; Jimena, Ignacio3
1Department of Plastic and Reconstructive Surgery. Hospital Gregorio Marañon de Madrid, Spanien; 2Department of Morphological and Socio-sanitary Sciences. Pathology Unit. Faculty of Medicine and Nursing. University of Córdoba, Spanien; 3Department of Morphological and Socio-sanitary Sciences. Histology Unit. Faculty of Medicine and Nursing. University of Córdoba, Spanien
Background: Periprosthetic capsular contracture is one of the most frequent complications after augmentation mammoplasty with prosthesis implantation. Although the aetiology remains unclear, histological changes are gaining more relevance in understanding this pathology in correlation with the clinical symptomatology.
Objective: The main aim of this study has been to describe the histological alterations in relation to the clinical severity of the capsular contracture
Methods: Patients who underwent surgery due to capsular contracture were divided in 4 groups depending on the severity of the clinical manifestations according to the Baker’s scale. Samples from the periprosthetic capsule were taken and they were processed in order to undertake their histological, histochemical and immunohistochemical study.
Results: Histological alterations observed were compared between the 4 groups. Histological changes were found in pectoralis major muscle in contiguity to the periprosthetic capsule, being internalized nuclei, significant muscle atrophy, presence of fibrosis and alteration of normal muscle morphology the most relevant ones. Time of implantation was significantly correlated with the magnitude of these alterations. The semiquantitative analysis showed increased presence of myofibroblasts and nerve fibres in grades 2 and 3. MyoD was sharply more positive in grades 2 and 3.
Conclusions: Prosthesis implantation is related to histological alterations of pectoralis major muscle, which are dependent on the time of implantation. In the case of the capsule contracture, MyoD presence could be useful as a marker of activity of the disease. Further studies should be undertaken to determine whether it could be useful as a target for future treatments of the disease, as well as a predictor of the status of the disease.
Intraoperative Indocyanin grün-gestützte Perfusionskontrolle des Mamillen-Areola-Komplexes zur Beurteilung und Verbesserung des postoperativen Outcomes nach Mammareduktion
Fröhlich, Jessica
Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam, Deutschland
Intraoperative Indocyanin grün-gestützte Perfusionskontrolle des Mamillen-Areola-Komplexes zur Beurteilung und Verbesserung des postoperativen Outcomes nach Mammareduktion. Einleitung: Die Mammareduktion stellt einen der häufigsten chirurgischen Eingriffe an der Brust dar. Die Indikation zur Mammareduktion bei Makromastie und Gigantomastie basiert in erster Linie auf der Linderung von sekundären Beschwerden. Dazu gehören Rückenschmerzen, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, die durch das überproportionale Gewicht der Brüste verursacht werden, Hautintertrigo mit rezidivierenden Entzündungen, Atembeschwerden bei körperlicher Aktivität und die erhebliche emotionale Belastung durch die Selbstwahrnehmung der Patientin. Diese Operation wird routinemäßig auch bei einer großen Zahl onkologischer Patientinnen durchgeführt. Bei einseitigem Tumorbefall und damit einseitiger brusterhaltender Therapie äußern Patientinnen häufig den Wunsch nach einer angleichende Reduktion der gesunden Brust. Eine Komplikation, die nach einer Mammareduktion auftreten kann, ist die Nekrose des Mamillen-Areola-Komplexes (MAK). Die MAK-Nekrose wird hauptsächlich durch eine Durchblutungsstörung verursacht. Eine vielfach in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie angewandte Technik ist die intraoperative Beurteilung der Durchblutung mit Indocyaningrün (ICG), einer Substanz, die intravenös verabreicht wird und mit geringer Toxizität einhergeht. Das Ziel unserer Studie ist die objektive, reproduzierbare numerische Konzentrationsbestimmung von ICG im MAK mittels der SPY-QP-Fluoreszenz-Auswertungssoftware. Die vorliegende Untersuchung bietet plastischen Chirurgen, insbesondere solchen mit weniger Erfahrung, ein informatives Prognosewerkzeug zur Vorhersage der Durchblutung und des möglichen Auftretens von Nekrosen. Die vorliegende Studie präsentiert eine prospektive, monozentrische Beobachtungsstudie. Der primäre Endpunkt ist das Auftreten einer MAK-Nekrose und ihrer genauen Position. Der Grad und die Position der Nekrose werden numerisch korreliert mit der Intensität der Fluoreszenz von ICG, welches intraoperativ nach der letzten Naht injiziert wurde. Methoden: Die Rekrutierungsperiode begann am 15.04.2024 und endet wenn insgesamt 15 Patientinnen aus der Brustsprechstunde des Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam eingeschlossen werden konnten. Unsere Einschlusskriterien sind folgende: Indikation zur Mammareduktion, weibliches Geschlecht, weibliches Erscheinungsbild, keine Gynäkomastie, Brustgewicht von mehr als 500g pro Brust. Unsere Ausschlusskriterien sind folgende: vorherige Brustoperation und/oder Radiotherapie an der Brust, die einer Brustverkleinerung unterzogen wird, XY-Chromosom, aktuelle Schwangerschaft, weniger als ein Jahr seit Beginn der Pubertät, Jodallergie. Während einer präoperativen Konsultation in unserer Klinikambulanz innerhalb von vier Wochen vor der Operation werden die Daten der sekundären unabhängigen Variablen des rekrutierten Patienten durch Anamnese der klinischen Vorgeschichte und die körperliche Untersuchung erfasst (Tabelle 1.). Außerdem erstellen wir standardisierte Fotos von jeder Patientin. Die Patienten werden frontal und seitlich aus einem 45- sowie 90-Grad-Winkel bilateral fotografiert. Brustmessungen in Zentimetern umfassen Brustumfang auf Höhe der Brustwarze (BU), Thoraxumfang auf Höhe der Unterbrustfalte (UB), Jugulum-Mamillen-Abstand (JMA), Abstand Mamillen-Unterbrustfalte (MU), Abstand Mamillen-Mittelinie (MM) sowie der Durchmesser des Mamillen-Areola-Komplexes horizontal (DMAK). Zusätzlich zu den Brustmessungen werden das präoperative Gewicht und die Körpergröße jeder Patientin aufgezeichnet. Um unser Outcome “Nekrose/Wundheilungsstörung” zu messen, wird die unsere eigene Klassifikationen verwendet: Die Operation erfolgt zum Zeitpunkt T=1, gefolgt von der Messung der relativen Perfusion mittels SPY-QP-Fluoreszenz-Bewertungssoftware. Nach dem stationären Aufenthalt von 5 bis 7 Tagen werden Outcome-Messungen am ersten postoperativen Tag (T=2), 7-10 Tage nach Operation (T=3) und 6 Wochen nach Operation (T=4) durchgeführt. Statischen Methoden: Daher werden die aus der SPY-QP-Software gesammelten Daten relativer Perfusion (0-100) untersucht, die gemeinsam mit unserer visuellen Beurteilung der MAK-Nekrose (Grad 0 bis 4 und Position I,II,III,IV + a,b,c,d) zu jedem unserer festgelegten Zeitpunkte mithilfe des ANOVA-Tests analysiert werden. Die Ergebnisse zu T=1, wie sie mit Hilfe der ICG-Kamera beobachtet wurden, werden in Verbindung mit den visuellen Bewertungen zu T=2, T=3 und T=4 analysiert.
Ethisch-rechtliche Aspekte. Der Prüfungsleiter ist gemäß AMG und GCP-ICH Richtlinien informiert. Den Patienten entstehen durch die Studie keine Nachteile. Da die Patienten einer Nachuntersuchung unterzogen werden müssen, bei der das mit dem Indocyanin-Grün Fluoreszenz aufgenommene Bild bereits analysiert wurde, und es bisher keine veröffentlichte Studie zu diesem speziellen Thema gibt, und es sich nicht um ein standardisiertes Protokoll handelt, besteht die Möglichkeit von falsch-positiven Befunden. Dies könnte zu einer psychischen Belastung für die Patienten führen. Die Studie wird personell und finanziell aus dem laufenden Betrieb abgedeckt. Die Teilnehmer der Studie benötigen keine zusätzliche Versicherung, da es sich um eine Studie handelt, die ein zugelassenes Verfahren nutzt. Es werden ausschließlich Personen als Teilnehmer in die Studie aufgenommen, die voll geschäftsfähig sind und bei denen sowohl die Fähigkeit zur Einsicht als auch zur Zustimmung gegeben ist. Den Patienten, die an der Studie teilnehmen, wird keine Vergütung gewährt. Patientendaten werden pseudonymisiert nach DSGVO verarbeitet und bis zum 01.01.2030 aufbewahrt, danach vernichtet. Teilnehmer erhalten keine Vergütung. Auswertung: Die vorliegende Studie ist noch nicht abgeschlossen, sodass die statistischen Analysen erst nach der Datenerfassung des letzten Patienten, sechs Wochen nach der Operation, vorliegen werden. Bereits jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass die Anwendung dieser einfachen und nicht-invasiven Technik numerische Instrumente bereitstellt, die die klinische Entscheidungsfindung unterstützen. Es ist zu beachten, dass insbesondere unerfahrene Anwender Fehler im klinisch-visuellen Urteil machen können. In den ersten beiden Beispielen betrug der Prozentsatz der Intensität weniger als 10 %, bezogen auf die Perfusion der mittleren Bauchlinie des jeweiligen Patienten. In beiden Fällen entwickelte sich eine minimale, aber vorhandene Nekrose am Rand oder im Quadranten des MAK. Im dritten Fall zeigte ein Bereich mit mutmaßlicher Hypoperfusion einen relativen Prozentsatz von 37 %, der sich dann in eine reizfreie Wundheilung verwandelte. Es lässt sich daher vermuten, dass eine numerische Korrelation zwischen dem Prozentsatz der intraluminalen ICG-Intensität und der Wahrscheinlichkeit der Nekroseentwicklung besteht. Dies sollte bei der intraoperativen Betrachtung berücksichtigt werden, um verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Um den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten, benötigen plastische Chirurgen ein informatives Prognosewerkzeug zur Vorhersage der Blutperfusion und des möglichen Auftretens von Nekrosen. Mit einem solchen Werkzeug kann diese belastende Komplikation reduziert und besser angegangen werden, da bei schlechter Perfusion intraoperative Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden können, wie zum Beispiel das erneute Lösen des MAK, die Kontrolle auf vorhandene Torquierungen, die Kontrolle der Stieldicke und gegebenenfalls eine weitere Reduktion des Mammagewebes, um eine Stauung durch Kompression zu beheben. Die endgültigen Ergebnisse der Studie werden wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung der patientenspezifischen Behandlungsstrategien liefern.
BELLA (BELly fLAp) - Breast Augmention
Andree, Christoph1,2; Becker, Kristin1,2
1Sana Kliniken Düsseldorf, Deutschland; 2Breast&Body, Düsseldorf
Einleitung: Bei Patientinnen, die nach einer Brustvergrößerung eine Kpaselfirbose haben und kein erneutes Implantat wünschen und genügend Fettgewebe am Unterbauch haben, könnte eine beidseitige DIEP Lappen Operation zur autologen Konversion sinnvoll sein.
Eine beidseitige Rekonstruktion mit dem freien DIEP Lappen ist in der rekonstruktiven Brustchirurgie der Gold-Standard und in erfahrenen Kliniken mit allen Ressourcen qualitativ gut durchführbar. Die autologe Konversion bei Kapselfibrose nach ästhetischer Brustvergrößerung mit dem DIEP Lappen ist eine alternative zum Implantatwechsel und Lipofilling. Die anatomische Voraussetzung ist erforderlich und die Operation muss nach den rekonstruktiven Standards durchgeführt werden, auch was die Lappenkontrolle anbelangt.
Wir berichten über zwei Patientinnen bei denen wir eine autologe Konversion nach ästhetischer Augmentation und Kapselfibrose durch die BELLA Breast Augmentation operiert haben.
Distal U-Shaped Capsule Sparing Technique: DUS-CS-Technique
Bromba, Annabelle1; Fertsch, Sonia1,2; Abu Abdallah, Nour1; Hagouan, Mazen1; Musmann, Robert1; Wolter, Andreas1,2; Stockhausen, Nora1; Munder, Beatrix1; Rajabpour, Sogol1; Daniels, Marc1; Janku, Dirk1; Andree, Christoph1
1Sana Krankenhaus Gerresheim, Deutschland; 2Universität Witten-Herdecke
Einleitung: Der Implantatwechsel bei Kapselfibrose nach Augmentation oder Implantatrekonstruktion kann eine Herausforderung darstellen, vor allem bei Brüsten mit einem dünnen Hautweichteilmantelanteil. Nach der Kapsulektomie zeigt sich die Implantat-Tasche meist größer und bietet weniger Halt für das Implantat, sodass häufig ein größeres Implantat eingelegt werden muss, um die Implantat-Tasche auszufüllen. Zudem tendiert das Implantat dazu, nach lateral abzurutschen oder ein Bottoming-Out zu verursachen, sodass entweder eine laterale Pexie oder eine Fixierung der IMF notwendig werden. Problemtisch gestaltet sich der EingriP jedoch, wenn kein Weichteilgewebe zur Pexie oder Fixierung vorhanden ist und die Fixierungsnähte als Einziehungen sichtbar werden. Aus diesem Grund wird nach der distalen U-förmigen kapselschonenden Technik (DUS-CS-Technique) bei einem Implantatwechsel die Implantatkapsel in Form eines „U“ belassen. Diese Struktur zeigt sich als nützliche Ergänzung zur Unterstützung des Brustgewebes mit positiven Ergebnissen und niedrigen Komplikationsraten.
Methoden: Bei 30 Patientinnen wurde die distalen U-förmigen kapselschonenden Technik bei einem Implantatwechsel angewendet. 15 dieser Patientinnen erhielten eine NSM/SSM und 15 Patientinnen hatten im Vorfeld eine primäre ästhetische Brustaugmentation. Die Kapsel wurden medial, lateral und entlang der Brustumschlagsfalte belassen. Die Entfernung der Kapsel erfolgte von der Thoraxwand und von der ventralen Brusthaut, sowie im oberen Brustpol. In einigen Fällen wurden Abnäher gesetzt, in anderen Fällen wurde zusätzlich ein Lipofilling durchgeführt, wobei die belassene Kapsel als Widerlager für das transplantierte Fett fungierte. Zur Dokumentation wurde Fotos gemacht, um das Ausmaß der Lateralisierung des Brustimplantates auszumachen, sowie die Evaluation einer Kapselfibrose nach 3, 6 und 12 Monaten.
Ergebnisse: Follow-up lag bei 6 - 12 Monaten. Die Ergebnisse der Implantatwechsel zeigten eine stabile Brustform mit einem neuen Implantat, das um 4 - 6 % größer war als das initiale Implantat. Es zeigte sich keine Kapselfibrose. Die Patientinnen äußerten keine Beschwerden und eine deutliche Verbesserung der Symptomatik, die mit der Kapselfibrose einher gingen. Die Brust zeigte kein Bottoming-out und keine Lateralisierung.
Schlussfolgerung: Die Distal U-Shaped Capsule Sparing Technique (DUS-CSTechnique) ist ein sicherer Ansatz zur Unterstützung des Brustgewebes bei Implantatwechseln und eine gute Prophylaxe vor einem Bottoming-out oder einer Lateralisierung des Implantates in der Brustrekonstruktion nach NSM/SSM oder bei einem Implantatwechsel nach ästhetischen Brustvergrößerung.
Vorteile der komplett submuskulären Implantateinlage über den Periareolären Zugang zur Brustvergrösserung bei kleiner Brust.
Sandweg, Florian
Amosaro, Deutschland
Von den drei gängigen chirurgischen Zugängen zur Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten ist der inframammare sicherlich der weitverbreitetste. Nachteile, hierbei können eine sichtbaren Narbe außerhalb der Neo Inframamar Falte, eine insuffiziente Gewebeabdeckung der unteren beiden Quadranten und ein Absacken der Implantate nach kaudal sein. Gerade bei schlanken Frauen mit kleiner Brust bietet hier die komplett submuskuläre Lage über den periareolären Zugang einige Vorteile.
Von 2018-2025 wurden 154 Patientinnen mit dieser Technik operiert. Es zeigten sich eine Implantatinfektion, die zur Explantation führte, drei Implantat disokation mit Folgeoperation.
Die Ergebnisse sind als haptisch und optisch sehr zufrieden stellend zu bezeichnen, da die Narben kaum wahrnehmbar sind.Die Gewebeabdeckung gerade der unteren beiden Quadranten ist sehr gut.
Diese Methode bietet gegenüber dem inframammaren Zugang gerade bei schlanken Frauen mit kleiner Brust Vorteile in Bezug auf die Positionierung der Narbe im Verhältnis zur IMF, auf die Gewebeabdeckung und die Absicherung gegen eine Dislokation nach kaudal.
Die Operationstechnik mit Transglandulärem -muskulären Zugang zeigt keine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Implantat Infekt oder einen Verlust der Stilfähigkeit als andere beschriebene Techniken.
Modifizierte Mammareduktionsplastik " Joli Cône" - Fünf Maße und drei Prinzipien als Weg zur Brustformung
Janku, Dirk; Bromba, Anabelle; Stockhausen, Nora; Abdallah, Nour; Rajabpour, Sogol; Becker, Kristin; Munder, Beatrix; Fertsch, Sonia; Daniels, Marc; Wolter, Andreas; Hagouan, Mazen; Musmann, Robert; Lisboa, Björn; Andree, Christoph
Sana Krankenhaus Gerresheim, Deutschland
Die Kombination verschiedener bekannter Techniken mit geometrischen und analytischen Prinzipien als Weg zur Brustformung.
Die Möglichkeiten der cranialen, cranio-medialen oder aber auch cranio- lateralen Stielung lassen die patientenorientierte Gestaltung des Stiels und Beeinflussung des oberen Pols aber auch der Projektion zu.
Mit dem Aufbau der Brust von der Unterbrustfalte aus und unter Einbezug der individuellen Brustbasis erfolgt eine geometrische und angepasste Volumenumverteilung.
Mit der individuelle Stabilisierung des unteren Pols durch die Technik des "Joli Cône" kann ein reproduzierbares Ergebnis in Bezug auf die unterschiedliche Hautelastizität erreicht werden.
In-Vitro Bakterienlast Reduktion auf Mamma-Silikon Implantaten durch Beschichtung mit antimikrobiellen Peptiden
Schmidt, Jeremias1; von Nikisch-Rosenegk, Markus2; Thamm, Oliver C.1
1Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Helios Klinik Berlin Buch, Deutschland; 2Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB, Am Mühlenberg 13, 14476 Potsdam
Einleitung: Die Kapsel-Kontraktur nach Brust-Implantat Chirurgie ist eine häufige und unerwünschte Komplikation, die Folgeoperationen nach sich ziehen kann. Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen einer Kapselkontraktur und der bakteriellen Besiedelung von Brust Implantaten geben könnte. Ferner wird ein Zusammenhang von BIA-ALCL und einer bakteriellen Kontamination mit S. epidermidis diskutiert. Antimikrobielle Peptide (AMP) sind kationische, amphiphile Oligo- und Polypeptide, die eine antimikrobielle und häufig antibiotische Wirkung aufweisen. Die Hypothese der Arbeit ist, dass eine AMP Beschichtung von Silikon Implantaten in-vitro zu einer Reduktion der Bakterienlast und somit zu einer Reduktion des Biofilms führen könnte.
Methodik: Die Biofilmbildung auf dem Oberflächenmaterial von Silikon Implantaten (Siltex®) wurde nach Kontamination mit verschiedenen Bakterienkulturen evaluiert. Die Anhaftung von Bakterien (2 Stunden) und die Bildung von Biofilmen (24 Stunden) wurden für Staphylococcus epidermidis, Pseudomonas aeruginosa und Ralstonia pickettii mit Hilfe eines CDC-Biofilmreaktors und der Anzahl lebensfähiger Platten (Viable Plate Count, VPC) sowie konfokaler Laser-Rastermikroskopie untersucht. Die VPCs der mit AMP beschichteten Implantate wurden mit denen nicht-beschichteter Implantate verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt zeigte der VPC, dass sich auf den nicht-beschichteten Implantaten signifikant mehr Bakterien anlagerten und Biofilme bildeten als auf den mit AMP beschichteten Silikon Implantaten. Konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie (CLSM) bestätigte die Bildung dickerer Biofilme auf den Implantaten ohne AMP Beschichtung. Zudem konnten mittlerweile 10 verschiedene Oberflächen von Mammaimplantaten erfolgreich mit antimikrobiellen Peptiden beschichtet werden. Es fand sich eine deutliche Reduktion der Bakterienlast auf diesen Oberflächen. Allerdings erwiesen sich die antimikrobiellen Peptide zunächst als nicht serumstabil. Durch eine Modifikation der Helixstruktur der Peptide konnte die Serumstabilität jedoch hergestellt werden. Weitere Beschichtungsversuche sind erforderlich, um die Langzeitstabilität und Wirksamkeit zu optimieren. Anschließend soll der Nachweis der Effektivität im Tiermodell erfolgen.
Schlussfolgerung: Diese In-vitro-Studie zeigt, dass AMP-beschichtete Silikon Implantatoberflächen eine geringere Biofilmbelastung beherbergen als unbeschichtete Oberflächen. Durch eine Modifikation der Peptidstruktur konnte zudem die Serumstabilität verbessert werden, was die Grundlage für zukünftige in-vivo Studien bildet.
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