Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
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Body Revolution – Interdisziplinär gegen Adipositas
Vorsitz: Ursula Tanzella (Birkenwerder), Sylvia Weiner (Frankfurt), Rima Nuwayhid (Leipzig)
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Interdisziplinäre Adipositastherapie im Wandel der Zeit Frankfurt Keynote Ozempic Face + Body: Was ist anders beim Abnehmen? Bergisch Gladbach Keynote Evaluation der Kostenübernahme für postbariatrische Eingriffe Med. Hochschule Hannover, Deutschland Hintergrund: Die Inzidenz bariatrischer Eingriffe in Deutschland ist innerhalb einer Dekade von circa 2.000 auf etwa 15.000 Interventionen pro Jahr gestiegen. Parallel dazu nimmt die Anzahl postbariatrischer Folgeoperationen zu. Diese Studie evaluiert den Prozess der Kostenübernahme für postbariatrische Eingriffe und analysiert die Faktoren, die die Entscheidungsfindung der Krankenkassen beeinflussen. Methoden: An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde ein standardisierter Algorithmus für die Antragstellung auf Kostenübernahme implementiert. Dieser umfasst eine initiale Patientenevaluation, Anamnese, klinische Befunderhebung und standardisierte Fotodokumentation. Eine retrospektive Analyse der postbariatrischen Eingriffe der letzten Jahre an der MHH wurde durchgeführt. Dabei wurden demographische Daten, Ablehnungen und Zusagen zur Kostenübernahme hinsichtlich Faktoren wie BMI-Reduktion, Geschlecht und Eingriffsart untersucht. Ergenisse: Die Kostenübernahme für postbariatrische Eingriffe basiert auf Einzelfallentscheidungen der Krankenkassen. Objektive Befunde wie Dermatolipektomie-Indikationen und funktionelle Einschränkungen sind entscheidend. Das Ausmaß der Gewichtsreduktion, der Zeitpunkt der Gewichtsstabilisierung und das Erreichen des Ziel-BMI beeinflussen die Entscheidungen maßgeblich. Eine signifikante Variabilität in den Entscheidungen der Krankenkassen wurde beobachtet. Mons Pubis Straffung nach massivem Gewichtsverlust Sana Klinikum Offenbach, Deutschland Der Mons Pubis und die Mons Pubis Straffung spielen eine wichtige Rolle nach massivem Gewichtsverlust und somit in der interdisziplinären Adipositaschirurgie - oder warum genau sollten wir dieser anatomischen Region mehr Beachtung schenken? Gegenwärtig spielt ein erschlaffter Mons Pubis und seine Deformität im Gegensatz zur Dermatochalasis des Abdomens keine signifikante Rolle bei Patientinnen und Chirurginnen, obwohl die Beachtung dieser anatomischen Region und ihrer entsprechenden Therapie einen entscheidenden Einfluss auf den Gesundheitszustand und die damit verbundene Lebensqualität der Patientinnen hat. Trotz der hohen Zufriedeheitsraten der Monsplastik, wird sie in der postbariatrischen Chirurgie und Körperkonturstraffung vernachlässigt. Dies liegt unter anderem an einem fehlenden Konsens über ein geeignetes Therapieverfahren und die optimale Monsästhetik. Basierend auf unserer Erfahrung von über 1000 Straffungsoperationen in über 20 Jahren Klinikerfahrung im Sana Klinikum Offenbach, ergibt sich hieraus unter Einhaltung der anatomischen und ästhetischen Grenzen des Mons Pubis ein chirurgisches Therapiekonzept, was geschlechterübergreifend zu einer gesteigerten Lebensqualität unserer Patientinnen nach massivem Gewichtsverlust, nach bariatrischen Operationen führt und somit eine entscheidende Rolle in der interdisziplinären Adipositaschirurgie darstellt. Postbariatrische Abdominoplastik– Update einer Untersuchung zu Risikofaktoren und Komplikationen an 479 Patienten Klinik Dr. Guth, Deutschland Einleitung: Die postbariatrische Abdominoplastik ist ein häufig durchgeführter chirurgischer Eingriff, der tendenziell mit einer höheren Komplikationsrate verbunden ist als die ästhetische Abdominoplastik. Die vorliegende Studie zeigt unsere Ergebnisse der postbariatrischen Abdominoplastik anhand einer größeren Patientenfallzahl. Neben unserer standardisierten Operationsplanung und Technik stellen wir speziell eine Analyse der Risikofaktoren bei der postbariatrischen Abdominoplastik vor. Methoden: Retrospektive Single-Center-Studie (2016-2024). Einschlusskriterien: Abdominoplastik nach Gewichtsreduktion von mindestens 20 kg. Ausschlusskriterien: Korrektureingriffe, ästhetische Abdominoplastik. Die Datenerhebung umfasste Alter, Geschlecht, Nebenerkrankungen, BMI, Gewichtsreduktion, Operationsdauer, Resektionsgewicht, prä- und postoperative Hb-Werte sowie deren Differenz. Des Weiteren wurde untersucht, ob der Einsatz von Tranexamsäure perioperativ sowie postoperativ signifikante Unterschiede im Verlauf aufweist. Major- und Minor-Komplikationen wurden ebenfalls erfasst. Es erfolgte eine statistische Analyse verschiedener Risikofaktoren. Ergebnisse: Insgesamt wurden 479 Patienten (weiblich: n=436, männlich: n=43) operiert. Das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre, der mittlere BMI lag bei 29 kg/m². Die durchschnittliche Gewichtsreduktion betrug 57 kg (Range 20-130 kg), das mittlere Resektionsgewicht lag bei 2575 g (Range 180-7800 g). Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 145 Minuten (Range 65-255 Minuten). Eine Fleur-de-Lys-Abdominoplastik wurde bei 136 Patienten (29,01%) durchgeführt, und 12% der Patienten erhielten zusätzlich eine Liposuktion. Seit Einführung der perioperativen Gabe von Tranexamsäure (ab 09/2022) in Abhängigkeit des Resektionsgewichts zeigte sich ein geringerer postoperativer Hb-Abfall. Der durchschnittliche präoperative Hb-Wert lag bei 13,6 g/dl, während der postoperative Wert auf durchschnittlich 11,1 g/dl sank, was einer Differenz von 2,5 g/dl entspricht. Minor-Komplikationen traten in 17% der Fälle auf, hauptsächlich als Wundheilungsstörungen, die konservativ behandelt wurden. Die Revisionsrate aufgrund von Major-Komplikationen (Serom, Hämatom, tiefe Wundinfektion) lag bei 9%. Statistisch signifikante Risikofaktoren für Komplikationen waren Rauchen, ein BMI >30 kg/m² sowie ein Resektionsgewicht von >3000 g (p<0,05). Weder eine Invers T-Abdominoplastik noch eine Liposuktion führten zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen. Schlussfolgerung: Die postbariatrische Abdominoplastik bleibt ein bewährter chirurgischer Eingriff mit einer akzeptablen Komplikationsrate. Risikofaktoren wie Rauchen, ein BMI über 30 kg/m² und ein hohes Resektionsgewicht wurden als relevante Faktoren für das Komplikationsrisiko identifiziert. Eine Fleur-de-Lys-Abdominoplastik sowie eine Liposuktion können sicher durchgeführt werden. Unsere Ergebnisse betonen die Bedeutung einer präzisen chirurgischen Planung und einer optimalen perioperativen Betreuung. Interessenskonflikte: Keine. Postbariatrische autologe Mastopexie in modifizierter Rubin-Technik – Eine Untersuchung an 69 Patientinnen Klinik Dr. Guth, Deutschland Einleitung: Postbariatrische Straffungsoperationen der Brust werden in zunehmenden Fallzahlen durchgeführt. Augmentationspexien mit Implantaten haben dabei bei postbariatrischen Patientinnen aufgrund des schwachen Bindegewebes eine erhöhte Komplikationsrate. Eine Alternative stellt die Bruststraffung mit autologem Gewebe dar. Wir stellen unsere Erfahrung bei der postbariatrischen autologen Mastopexie in einer modifizierten Technik nach Rubin dar. Methoden: Retrospektive Single-Center Studie (2019-2024). Einschlusskriterien: Postbariatrische Straffung der Brust in modifizierter Rubin-Technik. Gewichtsreduktion von mindestens 20kg in der Anamnese. Ausschlusskriterien: Revisionseingriffe, Implantat-basierte Mastopexie, Mammareduktionsplastik. Die Analyse umfasste Alter, Nebenerkrankungen, BMI zum Zeitpunkt der Operation, stattgefundener Gewichtsverlust, Operationsdauer, Minor- und Majorkomplikationen, Korrektureingriffe innerhalb von 2 Jahren. Wir präsentieren die Operationsplanung sowie Beispielbilder der modifizierten Operationstechnik nach Rubin. Ergebnisse: Insgesamt wurden bis dato 69 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Das durchschnittliche Alter lag bei 40,1 Jahren. Der durchschnittliche BMI lag bei 27.4kg/m2. Die durchschnittliche Gewichtsreduktion vor der OP lag bei 77,65 kg. In 20 Fällen wurden Kombinationseingriffe durchgeführt; hiervon waren zehn Oberarmstraffungen, sieben Bauchdeckenstraffungen, eine Oberlidstraffung und zwei Nachstraffungen am Unterbauch. Minor Komplikationen traten in 8% der Fälle auf; bei einer Patientin kam es zu einer Major-Komplikation mit Revisionseingriff am 1. Postoperativen Tag. Innerhalb von 2 Jahren postoperativ wurde bei 14 Patientinnen eine Korrekturoperation ambulant durchgeführt (Nachstraffung und Verstärkung IMF). Bei 8 Patientinnen erfolgte nach 1-2 Jahren eine Eigenfett-Transplantation an der Brust. Schlussfolgerung: Die autologe Mastpexie modifiziert nach Rubin ist eine sichere und ästhetisch geeignete Operationstechnik bei postbariatrischen Patientinnen. Sie kann in vielen Fällen eine Alternative zur Augmentationspexie mit Implantaten darstellen. Eine sorgfältige Operationsplanung sowie realistische Operationsaufklärung der Patientinnen ist unbedingt notwendig. ciNPT nach körperformenden Eingriffen in der interdisziplinären Adipositastherapie: überlegen oder überbewertet? BG Unfallklinik Frankfurt am Main, Deutschland Hintergrund: Die Unterdruck-Wundtherapie nach chirurgischem Wundverschluß (ciNPT) wird von einigen Zentren zur Optimierung der postoperativen Wundheilung eingesetzt. Insbesondere nach körperformenden Eingriffen und Straffungsoperationen gibt es Hinweise darauf, dass ciNPT die Häufigkeit von Hämatomen, Seromen und Wundheilungsstörungen reduzieren kann. Während klinische Erfahrungen diese positiven Effekte stützen, bleibt eine umfassende Bewertung unter Berücksichtigung aktueller Studiendaten erforderlich und wird nicht von allen Zentren flächendeckend befürwortet. Zielsetzung: Diese retrospektive Analyse untersuchte den Effekt von ciNPT nach körperformenden Straffungsoperationen in der Adipositaschirurgie in Bezug auf Komplikationsraten und wirtschaftliche Aspekte. Die Ergebnisse wurden mit aktuellen Erkenntnissen aus der Literatur verglichen, um den klinischen Nutzen und potenzielle Vorteile dieser Therapieform besser einzuordnen. Methoden: Nach Implementierung der ciNPT als Behandlungsstandard für 5-7 Tage postoperativ nach körperformenden Straffungsoperationen in der Adipositaschirurgie wurden zwischen 2023 und 2024 85 Patienten in unserer Klinik nach körperformenden Eingriffen mit ciNPT versorgt. Die Analyse umfasste die postoperative Inzidenz von Hämatomen, Seromen und Wundheilungsstörungen sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Behandlung in der Kosten-Erlös-Rechnung der DRG und zusätzlichen Tageskosten. Zur Beurteilung der Effektivität wurde ein Vergleich mit in der Literatur dokumentierten Komplikationsraten ohne ciNPWT herangezogen. Ergebnisse: Im Vergleich zu den in der Literatur berichteten Ergebnissen ohne ciNPT zeigte sich eine deutliche Reduktion von postoperativen Seromen und Hämatomen. Auch die Rate an Wundheilungsstörungen war niedriger, jedoch nicht in allen Fällen statistisch signifikant. Die wirtschaftliche Analyse deutet darauf hin, dass die initial höheren Kosten von ciNPT durch die geringere Komplikationsrate und den reduzierten Nachsorgeaufwand sich teilweise amortisieren. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Analyse bestätigen, dass ciNPT nach körperformenden Eingriffen eine vielversprechende Strategie zur Reduktion von Komplikationen darstellt, was langfristig auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen könnte. Prospektive bzw. Komparative Studien sind notwendig, um den optimalen Einsatz von ciNPT weiter zu evaluieren und den Langzeiteffekt dieser Therapieform zu validieren sowie ggf Risikopatienten zu definieren. Dermolipektomien von Haut und Fettüberschuss in atypischen Arealen Praxis Dr von Finckenstein, Deutschland Patienten äußern vielfach den Wunsch, in anatomischen Arealen verschlankt zu werden, die nicht standardisiert zum Repertoire der plastischen Chirugie gehören: So z.B. Unterarme, Axilla, Unterschenkel, Rücken und einige andere mehr. Nicht selten reicht die Liposuktion nicht aus, da der Hautüberschuss eine zufrieden- stellende Ausdünnung verhindert. Es werden Beispiele gezeigt und Lösungsvorschläge dargestellt, deren folgende Therapieschemata gemeinsam sind: Zur Blutungsminimierung sollte die Operation in Tumeszenz erfolgen, im Falle von Faszienfreilegungen sollten Baroudi - Nähte zur Seromvermeidung gelegt werden und die Ergebnisse der Narbenführung sollten versteckt zu liegen kommen. Eine Abwägung der Indikationsstellungen zum invasiveren Vorgehen wird in der Schlussfolgerung diskutiert. | ||