Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
| Sitzung | ||
"Body Revolution“ – Rekonstruktion und Schönheit neu definiert
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| Zusammenfassung der Sitzung | ||
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Vorsitz: Ruth Schäfer (Wiesbaden), Simone Preiß (Dresden) | ||
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Elektrolytverschiebung nach Liposuktion - Ist die Angst berechtigt? BG Klinik Ludwigshafen, Deutschland Liposuktionen mit hohen Aspirationsmengen, wie zum Beispiel bei Lipödempatienten, können das Risiko für eine postoperative Elektrolytverschiebung erhöhen. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Analyse der Elektrolyt- und Hämoglobinveränderungen von prä- zu postoperativ, um daraus eine Empfehlung zur postoperativen Überwachung und Entlassung der Patienten abzuleiten. Methode: Die Ergebnisse der Auswertung langen bei Einreichung des Abstracts noch nicht vollständig vor. Vom Risiko zur Sicherheit: Gerinnungssystem-basierte Strategien zur Komplikationsvermeidung in der postbariatrischen Wiederherstellungschirurgie Marien Hospital Witten, Deutschland Einleitung: Die postbariatrische Wiederherstellungschirurgie ist durch ein hohes Komplikationsrisiko gekennzeichnet. Zudem konnte gezeigt werden, dass in dieser Kohorte das Gleichgewicht des Gerinnungssystem von einem prothrombotischen Zustand vor der Gewichtsabnahme hin zu einem antithrombotischen Zustand nach Gewichtsabnahme kommen kann. Gerinnungssystem-basierte Strategien können daher eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Reduktion postoperativer Komplikationen spielen. In diesem Beitrag stellen wir Ergebnisse aus zwei eigenen Studien und der Literatur vor, die den Einsatz von Faktor XIII, Fibrinkleber und Tranexamsäure in der postbariatrischen Chirurgie untersuchen. Material und Methodik: Faktor XIII: In einer prospektiven Single Center Studie wurde der Einfluss von Faktor XIII auf die Wundheilung bei Patienten nach postbariatrischer Operation untersucht (aktuell n=45). Die Bestimmung der Faktor XIII Aktivität erfolgte prä-OP, 2 und 5 Tage post-OP. Endpunkte waren die Erfassung von Major- & Minorkomplikationen (n), die Fördermenge der Drainagen (ml/24h) sowie die Entlassungszeitpunkt (d). Fibrinkleber: Hier erfolgte vor einer geplanten Studie die intensive Literaturrecherche. Tranexamsäure (TXA): Mittels einer retrospektiven Analyse wurde die Wirksamkeit der topischen TXA-Applikation zur Reduktion postoperativer Kompliaktionen bei umfangreichen Körperkonturierungseingriffen untersucht (aktuell n= 110). Ebenfalls wurden die Drainagenfördermengen sowie die Entlasszeitpunkte erfasst. Ergebnisse: Prä-operativ zeigten sich keine signifikante Reduktion der Faktor-XIII Aktivität. Während es jedoch post-operativ zu signifikantem Verbrauch und damit Reduktionen der Faktor XIII Aktivitäten kam. Dies ging insbesondere mit der Erhöhung der Minorkompliktionen einher. Auf die Drainagenfördermenge und die Entlasszeitpunkte hatte die Faktor-XIII Aktivität keinen Einfluss. Der Einsatz von Fibrinkleber zeigt in der Literatur zwar einige Verbesserungen von sowohl reduzierten Drainagemengen als auch der Seromrate, eine Metaanalyse konnte jedoch zeigen, dass andere Maßnahmen besser sind als der Einsatz von Fibrinkleber. Die TXA-Gruppe zeigte eine Reduktion der postoperativen Drainagemengen im Vergleich zur Kontrollgruppe, was zu einer früheren Entfernung der Drainagen führte. Sowohl Major- als auch Minor-Komplikationen traten in der TXA-Gruppe signifikant seltener auf. Zusätzlich konnten Patienten, die TXA erhielten, das Krankenhaus signifikant früher verlassen. Zusammenfassung: Die vorgestellten Studien belegen, dass das Gerinnungssystem in der Kohorte der postbariatrischen Patient:innen eine interessante Rolle spielt. Während beim Faktor XIII über eine Erhöhung des Patienteneinschluss und der postoperativen Substitution von Faktor XIII diksutiert werden muss scheint der Einsatz von Fibrinkleber aktuell nicht indiziert. Die topische Applikation von Tranexamsäure scheint jedoch eine effektive Strategie zur Komplikationsvermeidung in der postbariatrischen Wiederherstellungschirurgie zu sein. Durch die Optimierung von Gerinnungsprozessen können sowohl die Patientensicherheit erhöht als auch der postoperative Verlauf verbessert werden. Diese Ansätze tragen wesentlich dazu bei, das Risikoprofil dieser komplexen Eingriffe zu minimieren und die Ergebnisse nachhaltig zu verbessern. Der Einfluss des Transversus Abdominis Plane Blocks auf Abdominoplastiken: Eine Monozentrische Vergleichsstudie an 203 Patienten 1Abteilung für Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland; 2Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Institut für Muskuloskelettale Medizin, Universität Münster, Münster, Deutschland; 3Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Fachklinik Hornheide, Münster, Deutschland; 4Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsklinikum Frankfurt, Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Frankfurt, Deutschland; 5Abteilung für Anästhesie, Fachklinik Hornheide, Münster, Deutschland Hintergrund: Akuter postoperativer Schmerz führt zu Komplikationen wie Chronifizierung, verminderte kardiopulmonologische Funktion, sowie höhere Kosten im Gesundheitswesen. Die Abdominoplastik, eine der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der plastischen Chirurgie weltweit, ist ein zentraler Fokus für Schmerzmanagementstrategien. Regionale Anästhesie-Techniken, wie der Transversus-Abdominis-Plane (TAP) Block, haben vielversprechende Ergebnisse bei abdominalen Operationen gezeigt, sind jedoch wenig bei Abdominoplastiken erforscht. Methodik: Diese retrospektive Kohortenstudie verglich das Postoperative-Outcome bei Abdominoplastik-Patienten zwischen 2013 und 2024, die einen TAP-Block erhalten hatten, mit denen, die keinen TAP-Block erhielten. Das primäre Outcome – die Krankenhausaufenthaltsdauer (hospital length of stay, HLOS), wurde mit der adjustierten multivariablen linearen Regression analysiert. Die sekundären Outcomes, einschließlich chirurgischer Komplikationen sowie Revisionsraten, wurden mit der logistischen Regression ermittelt. Insgesamt wurden 203 Abdominoplastik-Patienten in den Analysen miteingeschlossen. Ergebnisse: Die TAP-Gruppe zeigte eine signifikant kürzere HLOS mit einer Reduktion von 2.21 Tagen nach Anpassung für Störfaktoren (95% CI, -3.07 to -1.36, p < 0.001). Zusätzlich wurde insgesamt das Risiko für chirurgische Komplikationen signifikant um 52% reduziert (OR adj , 0.44; 95% CI, 0.23–0.84; p = 0.01), insbesondere das Auftreten eines Hämatoms (OR adj , 0.34; p = 0.03). Zusammenfassung: Der TAP-Block ist ein effektives regionales Anästhesieverfahren, der HLOS, Komplikationsraten sowie den Bedarf für postoperative Schmerzmedikamente reduziert. „Abnehmspritze“ gegen Lipödem? Wirksamkeit von GLP1- Rezeptor Agonisten in einer Lipödem-Kohorte 1Universitätsklinikum Münster; 2Universität Münster, Institut für Muskuloskeletale Medizin; 3Fachklinik Hornheide, Münster Einleitung Obwohl das Lipödem in Deutschland ca. 10% der Frauen betreffen soll und in vielen Fällen mit einem erheblichen Leidensdruck einhergeht, ist es noch weitgehend unerforscht. Vor allem gibt es bislang keine ursächliche Therapie. Wir explorieren das Potential von GLP-1 Rezeptor Agonisten (GLP1-RA) im Hinblick auf Reduktion von betroffenen Fettgewebsdepots und Symptomen des Lipödems. Methodik Im Patientenkollektiv unseres Lipödemzentrums identifizierten wir 10 Patientinnen, welche mit GLP-1 RAs behandelt wurden. Diese wurden einer ausführlichen standardisierten Befragung zu Einnahmedaten, Gewichtsverlauf sowie Umfangsveränderungen, Symptomveränderungen nach Zone (Gesicht, Brüste, Bauch, Oberarme, Unterarme, Oberschenkel, Unterschenkel) und Zufriedenheit unterzogen. Ergebnisse Unsere Patientinnen waren alle weiblich, im Durchschnitt 53,8 Jahre alt und erhielten ausschließlich reine GLP-1 RAs (8x Semaglutid, 2x Dulaglutid), welche über 9,6 Monate (Mittelwert = MW) eingenommen wurden. Hierunter nahm der BMI durchschnittlich um MW 6,3 kg/m2 ab, was MW 17,8 kg entsprach. Eine Umfangsminderung wurde in allen Zonen angegeben, jedoch am deutlichsten im Bereich des Gesichtes, Bauches und der Oberschenkel. Eine moderate Reduktion von Schmerzen und Schweregefühl erlebten die Patientinnen an Ober- und Unterschenkeln und keine an den Armen. Die Zufriedenheit war sehr heterogen. Diskussion Das Thema ist innovativ und relevant für die Behandlung der Patientinnen. Die Medikamentenklasse ist nicht für die Therapie des Lipödems zugelassen, jedoch legitimiert die häufig komorbide Adipositas als zugelassene Indikation die Verschreibung der GLP-1 RAs. Die kleine Fallzahl unserer Studie lässt zwar keine generalisierbaren Aussagen zu, deutet allerdings durch die Umfangsverminderung der Oberschenkel und die dortige Minderung Lipödem-typischer Symptome wie Schmerzen und Schweregefühl auf einen potentiellen Angriffspunkt der Medikamentenklasse im Lipödemfettgewebe hin. Fazit Unsere Studienergebnisse zeigen vielversprechende Wirkungen in Lipödemzonen bei den meisten unserer Patientinnen, die größere Studien zu diesem Thema rechtfertigen. Schnittstelle Augenklinik in der Betreuung postbariatrischer Patienten Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Deutschland In den vergangenen zwei Jahren entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit der Augenklinik zur Betreuung postbariatrischer Patienten. Aufgrund von Gesichtsfeldeinschränkungen verursacht durch Brauenptose führten wir Stirnlifts unter Nutzung unterschiedlicher OP Techniken durch. Unter den 24 Patienten fanden sich 18 mit einer Gewichtsreduktion von > 20kg, in 83 % der Fälle erfolgte eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Dies machte die gesichtschirurgsichen Eingriffe auch zu Weiterbildungseingriffen. Die Kooperation mit der Augenklinik sichert die qualitative augenärztliche Abklärung und kann bei signifikanter Gesichtsfeldeinschränkung eine Kostenübernahme für die Patienten erwirken. Chondrolaryngoplastik (Schildknorpelreduktion) mit video-assistierter Stimmbandkontrolle zur Halsfeminisierung Aesthetic Clinic München, Deutschland Die Prominenz des Schildknorpels (Adamsapfel) stellt ein signifikantes maskulines Merkmal dar, dessen Reduktion einen wesentlichen Beitrag zur Feminisierung des äußeren Erscheinungsbildes leistet. Die chirurgische Modifikation erfordert dabei höchste Präzision, um die Stimmbandfunktion nicht zu beeinträchtigen. Vorgestellt wird eine modifizierte Operationstechnik der Chondrolaryngoplastik, die durch video-endoskopische intraoperative Kontrolle der Stimmbänder und spezifische Adaption der perilaryngealen Muskulatur gekennzeichnet ist. Der Zugang erfolgt über eine submentale Inzision in einer natürlichen Hautfalte. Die Technik ermöglicht eine maximale Reduktion der Prominentia laryngea unter visueller Kontrolle der anatomischen Landmarken. Die vorgestellte Technik ermöglicht eine signifikante Reduktion der Schildknorpelprominenz bei gleichzeitiger Erhaltung der phoniatrischen Funktion. Durch die zusätzliche Modifikation der umgebenden Muskulatur wird ein harmonischer Übergang zur Halskontur erzielt. Die video-assistierte Kontrolle gewährleistet dabei maximale Sicherheit bei der Bestimmung des Resektionsausmaßes. Die beschriebene Modifikation der Chondrolaryngoplastik stellt eine sichere und effektive Methode zur Feminisierung des Halsprofils dar. Die Kombination aus video-assistierter Kontrolle und gezielter Muskeladaptation ermöglicht präzise, vorhersagbare Ergebnisse bei minimiertem Operationsrisiko. Die Technik fügt sich optimal in das Gesamtkonzept der Facial Feminization Surgery ein. Die Lappenausdünnung nach fazialer Reanimation: Ein sicheres Verfahren zur Verbesserung der Gesichtssymmetrie Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland Hintergrund Methoden Ergebnisse Schlussfolgerungen Facial Feminization Surgery (FFS): Analyse der Häufigkeit und Bedeutung einzelner Prozeduren in der Transformation des Gesichts – basierend auf unserer klinischen Erfahrung Aesthetic Clinic München Erding, Deutschland Facial Feminization Surgery (FFS) ist eine chirurgische Methode, die darauf abzielt, die Gesichtszüge von Transfrauen harmonisch an ihre geschlechtliche Identität anzupassen. In unserer Klinik bieten wir komplexe Variationen dieser Operation an, die darauf ausgelegt sind, zentrale Merkmale der drei Hauptbereiche des Gesichts – die obere, mittlere und untere Gesichtspartie – zu verändern. Im Rahmen dieser Datenanalyse haben wir die Häufigkeit der in den letzten zwei Jahren durchgeführten Eingriffe an den drei Gesichtspartien evaluiert. Insgesamt erhielten 45% aller Patientinnen ein Full FFS (bei der Eingriffe an allen drei Gesichtsdritteln kombiniert wurden). Darüber hinaus zeigte sich, dass 86% der Operationen die obere Gesichtspartie betraffen (einschließlich Stirnkorrektur Typ I-III, Orbitakonturierung, Browlift und Haaransatzvorverlagerung), 63% auf die mittlere Gesichtspartie (einschließlich Rhinoplastik, Wangenaugmentation mit Implantaten oder Eigenfett, Lipofilling der Schläfen) und 84% auf die untere Gesichtspartie (einschließlich Liplift, Lipofilling der Lippen, Kinnplastik und Jawline-Konturierung). Besonders in der oberen Gesichtspartie konnten wir beobachten, dass für radikale und zufriedenstellende Ergebnisse in den meisten Fällen eine Stirnkorrektur Typ III erforderlich war. In unserer Studie wurden 97 % der operativen Korrekturen mit dieser Technik durchgeführt. Diese Beobachtung wird zusätzlich durch Fälle bestätigt, in denen Patienten nach einer primär durchgeführten Stirnkorrektur Typ I nicht zufrieden waren und daher eine erneute Korrektur mit Typ-III-Technik benötigten. Unter den Patienten, die Eingriffe an der oberen Gesichtspartie erhielten, benötigten 85% eine Haaransatzvorverlagerung und 15% profitierten von einer bicoronalen Inzision. Die Wahl der operierten Gesichtspartien hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab: Anatomische Voraussetzungen: Einige Patienten besitzen bereits natürlich feminine Merkmale, die keine Korrekturen erfordern. Subjektive Präferenzen: Manche Patienten bevorzugen den Erhalt charakteristischer Merkmale wie einer maskulin-neutralen Nase, wenn diese Teil ihres individuellen oder familiären Erscheinungsbildes ist. Finanzielle Aspekte: Nicht alle Patienten können sich die chirurgische Optimierung aller relevanten Gesichtszüge leisten. Trotz dieser Einflussfaktoren zeigt unsere Erfahrung, dass ein umfassender FFS-Ansatz, der alle drei Gesichtspartien berücksichtigt, zu relevanteren ästhetischen Veränderungen und einer höheren Zufriedenheit bei den Patienten führt. | ||