Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
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„Handarbeit 2.0“ – High-Tech trifft Feinarbeit
Vorsitz: Sophia Mirtschink (Riesa), Sven Tempel (Dresden)
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Fallbericht einer seltenen arteriovenösen Malformation ausgehend aus der Bifurkation der A. brachialis: Exzision in sano unter Gefäßrekonstruktion mittels Y-Veneninterponat Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Medius Klinik Nürtingen, Deutschland Fallbericht einer seltenen arteriovenösen Malformation ausgehend aus der Methoden Ergebnisse Schlussfolgerung Rekonstruktion des Handrückens mittels adipofaszialem Perforatorlappen aus der distalen A. radialis Klinik für Plastisch- Rekonstruktive Chirurgie, Elblandklinikum Riesa, Deutschland Die Rekonstruktion von Defekten an der Hand stellt nach wie vor eine Herausforderung in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie dar. Insbesondere Defekte am Handrücken führen aufgrund der dünnen Haut- und Weichteilbedeckung nicht selten zu komplexen Wunden mit freiliegenden Strecksehnen, Gelenken und Knochen. Ursächlich für diese Defekte sind Infektionen, Traumata und Tumorresektionen. Solche Defekte müssen mittels Lappenplastik gedeckt werden, denn nur so können die Handfunktion erhalten und die vitalen Strukturen adäquat gedeckt werden. Anhand eines Patientenbeispieles berichten wir von unseren Erfahrungen mit dem adipofaszialem Perforatorlappen aus der distalen A. radialis. Bei einer 81-jährige Patientin entwickelte sich nach einer Katzenkratzverletzung eine ausgedehnte Handphlegmone. Nach Demarkation der Nekrosen und Abtragen derselbigen lag ein 7,5 × 8 cm großer Haut- und Weichteildefekt mit freiliegenden Strecksehnen Dig. II–IV vor. Dieser Defekt wurde im Verlauf mittels einem adiopofaszialem Perforatorlappen aus der A. radialis gedeckt. Der adipofasziale Perforatorlappen aus der distalen A. radialis kann zur Rekonstruktion von komplexen Handdefekten verschiedener Genese verwendet werden. Hervorzuheben Weitere Vorteile sind die kurze Operationsdauer, die Möglichkeit, den Lappen in Regionalanästhesie zu heben, der schonende Umgang mit mikrochirurgischen Ressourcen und die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Die Anwendung von Artificial Intelligence (AI) in der Handchirurgie: Eine umfassende Analyse von AI in der Diagnostik von Skaphoidfrakturen 1UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden; 2Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden; 3Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Diese Studie bewertet die Leistung des AI-basierten Systems BoneView™ (Gleamer) bei der Erkennung von Skaphoidfrakturen im Vergleich zu einem CT-Goldstandard. Die Analyse von 254 Handgelenkaufnahmen zeigte, dass die KI eine niedrigere Sensitivität und Spezifität aufwies als das CT. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, KI-Algorithmen weiterzuentwickeln, um ihre diagnostische Zuverlässigkeit zu verbessern und den Bedarf an CT-Aufnahmen langfristig zu reduzieren. Kryotherapie zur Behandlung von Neuromen BG Klinikum Bergmannstrost, Deutschland Einleitung Bei ausbleibender oder unzureichender mikrochirurgischer Versorgung traumatischer Nervenverletzungen ist das Auftreten eines Neuroms nicht selten eine schmerzhafte Folgekomplikation. Neurome entstehen als Reaktion des ungerichteten Wachstums des Nervengewebes auf die vorangegangene Verletzung. Im weiteren Verlauf stellen sie sich kolbenartig dar und sind insbesondere bei Druck stark schmerzempfindlich mit elektrisierendem oder brennendem Charakter. Die Diagnose wird meist klinisch gestellt. Als bildgebende Verfahren eignen sich die Sonografie und die MRT. Es gibt zahlreiche konservative Therapiemaßnahmen wie die Injektion von Lokalanästhetika, Glucocorticoiden oder Alkohol sowie die Radiofrequenzablation als auch die Kryotherapie, welche eine Axonotmesis bewirken soll. Alle sind jedoch mit bisher variablen Erfolgsraten gekennzeichnet. Ergebnisse Im Zeitraum 01/2020 bis 12/2024 wurden 5 Patienten im BG Klinikum Bergmannstrost Halle aufgrund von schmerzhaften Neuromen der Finger (N=3) oder im Bereich des R. superficialis N. radialis (N=2) via Kryotherapie behandelt. 2 Patienten beklagten Neurome im Bereich der Fingerstümpfe nach einer Amputation im Rahmen einer Kreissägenverletzung und 1 Patient nach Fingeramputation bei einer ausgedehnten Quetschverletzung. 2 Patienten entwickelten Neurome des R. superficialis N. radialis nach Flexverletzungen des Handrückens. Die Behandlung erfolgte mit einer Kryotherapiesonde bei -70 Grad für 90 Sekunden. Alle Patienten wurden auch postoperativ langfristig in unserer Sprechstunde nachbetreut. Bei 3 Patienten waren die Neurombeschwerden vollständig regredient. Bei 2 Patienten traten nach 6 Monaten erneut Beschwerden auf. Fazit Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Erfolgsquote nach Kryotherapie zur Neurombehandlung, analog zur Literatur, weiterhin uneinheitlich sind. Umso wichtiger scheint eine suffiziente Prophylaxe bei der Erstversorgung von Nervenverletzungen via epineuraler Koaptation mit vollständig geschlossenem Epineurium oder, im Falle einer Amputation, eine Verlagerung des proximalen Nervenanteils in die Muskulatur. Insbesondere für die intramuskuläre Transposition konnte, auch sekundär nach erfolgloser konservativer Therapie, in der Literatur bereits mehrfach eine suffiziente Neuromprophylaxe bewiesen werden. Retrospektive Auswertung des Nutzens von Röntgenuntersuchungen nach operativer und konservativer Behandlung von Mittelhand- und Fingerfrakturen OUPC, TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Deutschland In der aufgeführten Studie erfolgt die Auswertung des Nutzens von röntgenologischen Nachkontrollen zur Feststellung von postoperativen Komplikationen und konsekutiver Änderung des Behandlungsplans. Biomechanische Evaluation verschiedener Nahtmaterialien und -techniken bei der Rekonstruktion boviner Achillessehnen: Eine vergleichende in-vitro Analyse Uniklinik Dresden, Deutschland Hintergrund: Die vorliegende Studie evaluiert die biomechanischen Eigenschaften diverser Nahtmaterialien (Prolene, PDS, Ethilon und Fiberwire) in variierenden Stärken (Prolene 3-0 und 4-0, PDS 3-0 und 4-0, Ethilon 3-0 und Fiberwire 4-0) bei der Rekonstruktion boviner Achillessehnen. Es wurden multiple Nahttechniken angewandt, darunter die doppelte U-Naht, die Kirchmayr-Kessler-Technik und die M-Tang-Naht, jeweils mit und ohne ergänzende zirkuläre überwendliche Naht nach Silfverskiöld. Methodik: Es wurden 78 Sehnenrekonstruktionen durchgeführt, wobei jede Kombination aus Nahtmaterial und Technik in Triplikaten erfolgte. Die maximale Zugbelastung bis zum Versagen der Naht wurde mittels eines biomechanischen Prüfstands quantifiziert. Die statistische Analyse erfolgte durch zweifaktorielle Varianzanalysen mit Bonferroni-Korrektur für Mehrfachvergleiche. Vorläufige Resultate: Die Zugfestigkeit zeigte signifikante Variationen zwischen den verschiedenen Nahtmaterialien und Techniken. Fiberwire demonstrierte tendenziell die höchste Reißfestigkeit, gefolgt von PDS, Prolene und Ethilon in absteigender Reihenfolge. Die M-Tang-Naht in Kombination mit Fiberwire wies die höchste Belastbarkeit auf. Die Augmentation durch eine zirkuläre Naht nach Silfverskiöld erhöhte die biomechanische Stabilität der Rekonstruktion in allen Kohorten signifikant. Die Fadenstärken 3-0 und 4-0 zeigten divergierende Performanz in Abhängigkeit von Nahtmaterial und angewandter Technik. Konklusion: Die präliminären Daten indizieren, dass sowohl die Selektion des Nahtmaterials als auch die Wahl der Nahttechnik einen substanziellen Einfluss auf die biomechanische Integrität der Sehnenrekonstruktion ausüben. Die Kombination aus Fiberwire, M-Tang-Naht und zirkulärer Augmentation nach Silfverskiöld erscheint besonders vielversprechend für eine belastungsstabile Sehnenrekonstruktion. Weitere Studien sind geplant, um die optimale Konfiguration aus Nahtmaterial, -stärke und -technik für diverse klinische Szenarien zu determinieren. Short Incision Anterior Interosseous Nerve to Ulnar Nerve Transfer: A Modified Surgical Technique Beth Israel Deaconess Medical Center, USA Background: The anterior interosseous nerve (AIN) transfer has emerged as a promising technique to reinnervate the ulnar intrinsic muscles of the hand in cases of high (proximal forearm and above) ulnar nerve injuries or severe cubital tunnel syndrome. The AIN transfer procedure involves dividing and transferring the AIN to the ulnar motor fascicles in the distal forearm in end to end or end to side fashion. The rationale behind the transfer is to lessen the time to reinnervation of the ulnar intrinsic muscles before they atrophy. With this technique we want to introduce a modified approach which allows for a less invasive procedure, with a more seamless recovery and less risks of wound healing complications at the wrist flexion crease, without the need for postoperative splinting. Method: The short incision technique presented here involves making a targeted incision just proximal to the takeoff of the dorsal sensory branch of the ulnar nerve, as identified by a preoperative ultrasound. This allows for execution of the nerve transfer using a 4 cm incision. The nerves are then connected in a side-to-side approach, aiming for a more extensive reinnervation. Results: This minimally invasive technique reduces the length of the procedure, as well as the risk of postoperative wound complications from crossing the wrist flexion crease. Conclusion: The modified AIN transfer described here provides a viable alternative to traditional methods, reducing the need for extensive dissection and promoting more expedient recovery. Funktionalität und Lebensqualität von PatientInnen mit myoelektrischen Prothesen an der oberen Extremität Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Deutschland PatientInnen, welche nach dem Verlust oder dem kongenitalen Fehlen einer Hand mit einer myoelektrischen Prothese versorgt werden, stellen ein seltenes Kollektiv dar, welches aufgrund kleiner Fallzahlen bisher nur unzureichend wissenschaftlich aufgearbeitet wurde. Präsentiert werden die Ergebnisse einer klinischen Studie, die Funktionalität und Lebensqualität von PatientInnen mit myoelektrischen Prothesen evaluiert mit dem Ziel, die bestehenden Behandlungskonzepte zu bewerten und gegebenenfalls zu verbessern. | ||