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„Phoenix Project“ – Wiederaufbau aus der Asche
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Systemische Effekte des enzymatischen Débridements mit NexoBrid® im Kontext eines neu etablierten Schwerbrandverletzten-Algorithmus Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinikum Nürnberg, Nürnberg, Deutschland Hintergrund: Das enzymatische Débridement mit NexoBrid® hat sich als fortschrittliche Methode in der Behandlung von Brandverletzungen etabliert. In einer Studie wurden die systemischen Effekte bei 75 schwerbrandverletzten Patienten untersucht, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Verfahrens besser zu verstehen. Methodik: Entzündungsmarker, Gerinnungsparameter und klinische Veränderungen wurden vor und nach der Anwendung von NexoBrid® analysiert. Die Ergebnisse wurden retrospektiv im Hinblick auf einen inzwischen etablierten Schwerbrandverletzten-Algorithmus eingeordnet, der chirurgische Therapien, enzymatisches Débridement und Hautersatzmaterialien systematisch integriert. Ergebnisse: Nach der Anwendung von NexoBrid® wurden signifikante Erhöhungen der Körpertemperatur (p = 0,018) und CRP-Werte (p < 0,001) sowie ein Rückgang des Hämoglobinspiegels (p < 0,001) beobachtet. Die Leukozytenzahl blieb unverändert (p = 0,927), was auf eine lokale Entzündungsreaktion hinweist. Eine reduzierte Prothrombinzeit (p = 0,002) zeigt mögliche Auswirkungen auf die Gerinnung. Auch bei großflächiger Anwendung blieb das Verfahren sicher. Schlussfolgerung: NexoBrid® ist eine sichere und effektive Methode zur Débridement-Therapie bei schwerbrandverletzten Patienten. Unser aktuelle Schwerbrandverletzten-Algorithmus bildet ein strukturiertes Framework, um diese Methode gezielt mit anderen modernen Therapien zu kombinieren und die Versorgung weiter zu verbessern. Neuartige Verfahren zur Dimensionsreduktion in der Hyperspektralbildgebung: Aufbau eines umfassenden HSI-Registers von Verbrennungswunden 1Klinik für Plastische und Handchirurgie, Brandverletztenzentrum, BG Klinikum Bergmannstrost Halle; 2Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn; 3Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Technische Universität München Hintergrund: Methodik: Ergebnisse: Fazit: Der Aufbau eines Registers hyperspektraler Aufnahmen kann die Grundlage für die Entwicklung und Validierung automatisierter Verfahren zur objektiven Verbrennungstiefenbestimmung liefern. Die Integration moderner Dimensionsreduktionsverfahren stellt einen ersten Schritt dar, dieses Ziel zu erreichen. Exploring of the Psychological, Smoking and other substance as Predicting factors of Free Flap Failure in Surgical Patients Klinikum Bremen mitte, Deutschland The usage of microvascular free tissue transfer has increased due to its effectiveness in reconstructing complex defects. Despite the high success rate, a better understanding of the risk factors associated with flap failure could potentially lead to a different surgical strategy taking into consideration the individual patient´s surgical and medical history. This study aims to identify risk factors of free flap failure, particularly concerning specific anatomical locations. Method: We reviewed of current literature to identify the effect of smoking, alcohol use, and mental health disorders on free flap failure. PubMed and Google Scholar were used. The search was performed using Mesh Database and the following key terms: (free flap failure) and ((smoking) or (alcohol use) or (mental health disorder) or (psychiatry disease)). In addition, some articles were added by manual search. Result: The articles were categorized based on the anatomical location of the flap, and the potential effects of smoking, alcohol use, and mental health condition were studied. Some articles discussed the possible reasons for the impact of these risk factors on flap failure. These reasons include Hypothermia (HT), intraoperative revision (IOR), postoperative revision (POR), and wound healing for smoking. Regarding alcohol, the withdrawal syndrome and its subsequent factors were mentioned as causes of failure. In terms of mental health status, increased catecholamine levels and vascular spasms were noted as contributing factors. Conclusion: Most articles found that smoking and alcohol use were not a significant risk factor for free flaps in the head and neck, breast, and extremities. Some studies found mental health condition as a significant risk factor for free flap failure. Humanitäre Plastische Chirurgie in Nepal INTERPLAST-Germany, Deutschland Seit 28 Jahren betreibt INTERPLAST-Germany e.V. ein Hospital für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie in Nepal, das mittlerweile zu einem bedeutenden Vorzeigeprojekt Deutschlands für medizinische Entwicklungshilfe geworden ist. Auf Initiative von Gottfried Lemperle entstand ein Hospital für die arme Bevölkerung Nepals, die keine Chance auf eine adäquate plastisch-chirurgische Versorgung hatte. Deutsche Ärzte engagierten sich im Bereich der Lippen-Kiefer-Gaumen Spalten, Handchirurgie, rekonstruktiven Chirurgie nach Trauma oder Tumoren und Verbrennungschirurgie. Neben der operativen Hilfe stand die Ausbildung nepalesischer Ärzte im Vordergrund. Mittlerweile besteht das Ärzteteam nur noch aus qualifizierten Nepalesen, die gelegentlich Unterstützung von deutschen Interplast-Kollegen erfahren. In dem ersten auf Verbrennungen und Plastische Chirurgie spezialisierten Hospital in Nepal wurden seit 1997 über 480.000 Patienten untersucht und mehr als 30.000 Operationen durchgeführt. Dabei wurden 4.500 Patienten aus humanitären Gründen kostenfrei behandelt. Um auch die Patienten in weit entlegenen Tälern zu erreichen wurden 45 sogenannte Außencamps in 35 verschiedenen Distrikten Nepals durchgeführt. Während leichtere Fälle vor Ort versorgt werden konnten, wurden aufwendige Rekonstruktionen in das Hospital überführt. Interplast ermöglichte die Facharztausbildung von 7 Plastischen Chirurgen und Allgemeinchirurgen sowie das Training von über 500 Ärzten und Pflegekräften. Dank der Pionierleistung von Ingenieur von Hein R. Stahl, der das Hospital aus Spendengeldern zusammen mit den Nepalesen erbaute, steht heute ein erdbebensicheres Hospital mit 50 Betten, 2 Operationssälen, einer Intensivstation, Ambulanz, Röntgen, Labor mit Blutbank sowie Physiotherapie und Zahnklinik zur Verfügung. Mit Unterstützung deutscher Spezialisten wird auch die Mikrochirurgie weiterentwickelt und zeigt bereits beeindruckende Ergebnisse. Für die Zukunft ist noch eine stärkere Einbindung des Hospitals in das nepalesische Gesundheitssystem geplant, insbesondere in das Netzwerk der Verbrennungszentren. Die Zusammenarbeit mit befreundeten Abteilungen anderer Hospitäler ist vielversprechend. Der Wunsch nach Akademisierung mit Anbindung an die Universität in Kathmandu mit Ausbildung von Studenten und Ärzten wird von Interplast unterstützt. Mit Gründung von INTERPLAST-Nepal und Kooperation mit Interburns Asia sind auch internationale humanitäre Aktivitäten im Focus und unterstützen die Nachhaltigkeit dieses wunderbaren Projektes. Freie mikrovaskuläre Fibulatransplantation zur funktionellen Rekonstruktion bei kriegsbedingter MDR-Osteomyelitis Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland Knöcherne Defekte nach Kriegsverletzungen, insbesondere in Kombination mit einer Multi-drug resistant (MDR) - Osteomyelitis stellen eine bedeutende Herausforderung in der rekonstruktiven Behandlung dar. In solchen Fällen ist die Wiederherstellung der Knochenintegrität und Weichteildeckung entscheidend für den Extremitätenerhalt und die Funktion. Mikrovaskuläre Fibula-Transplantate bieten eine vielversprechende Methode zur Rekonstruktion von Knochendefekten, insbesondere bei Patienten mit MDR - Osteomyelitis nach Kriegsverletzungen. Wir führten eine unizentrische retrospektive Untersuchung von Patienten durch, die aufgrund von knöchernen Defektverletzungen freie mikrovaskuläre Fibula-Transplantate erhielten. Hierbei wurde die Gruppe der Kriegsverletzten (4 Patienten) mit einer Kontrollgruppe (4 Patienten) verglichen. Das durchschnittliche Alter der ausschließlich männlichen Patienten unterschied sich um 11 Jahre (38,75 ± 9,9 vs. 49,75 ± 8,5, Median 40 vs. 49). Bei allen Patienten lag eine histologisch gesicherte Osteomyelitis vor. Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer der Untersuchungsgruppe (78 ± 50 Tage) zeigte sich signifikant höher (17 ± 11 Tage; Median 90 vs. 15 Tage, ebenso die durchschnittliche Dauer der antiinfektiven Therapie (69 ± 50 Tage versus 27 ± 24 Tage; Median: 79 vs. 30 Tage). Patienten in der Untersuchungsgruppe erhielten durchschnittlich über 55 ± 48 Tage ein nach WHO definiertes Reserveantibiotikum, in der Kontrollgruppe wurde kein Reserveantibiotikum verwendet. In der Untersuchungsgruppe konnte ein signifikant höheres Auftreten von multiresistenten Keimen (100%) beobachten werden, welches eine Korrelation mit der Dauer der Gabe von Antibiotika aufwies. Klebsiella pneumoniae (4MRGN) wurde bei Kriegsverletzten am häufigsten nachgewiesen (75%). Ebenso konnte eine längere Dauer bis zu einer radiologisch gesicherten beginnenden knöchernen Konsolidierung (130 ± 94 Tage vs. 99 ± 26 Tage; Median 134 vs. 104 Tage) und eine deutlich längere Dauer bis zur Freigabe zur krankengymnastischen Beübung beobachtet werden (369 ± 203 vs. 154 ± 43 Tage; Median 306 vs. 154 Tage). Im Schnitt war die Anzahl der Operationen (9 ± 7) bis zur definitiven Lappenplastik in der Untersuchungsgruppe höher als in der Kontrollgruppe (1 ± 2; Median 10 vs. 1 Operationen). In beiden Gruppen erfolgt bei je 1 Patienten sekundär eine Unterschenkelamputation. Die freie mikrovaskuläre Fibula-Transplantation stellt eine zuverlässige Methode zur funktionellen Rekonstruktion und dem Extremitätenerhalt von durch multiresistente Erreger bedingte Osteomyelitis nach Kriegsverletzungen dar. Trotz einer deutlich verlängerten Dauer bis zur knöchernen Konsolidierung und daraus folgend zur Beübungs- und Belastungsfreigabe, konnte diese bei allen Patienten erfolgen. Hierbei sollte die deutlich verlängerte Hospitalisierungsrate und Dauer sowie Umfang der antiinfektiven Therapie berücksichtig und in einer interdisziplinäre Therapieentscheidung mit eingebracht werden. Einfluss der on-label und off-label Anwendung von NexoBrid® auf klinische und laborchemische Parameter bei Brandverletzten: Eine retrospektive Analyse BG Universtitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland Einleitung: Verbrennungen stellen eine komplexe medizinische Herausforderung dar, insbesondere bei der Entfernung von nekrotischem Gewebe. NexoBrid® als enzymatisches Debridement, hat sich als effektive Alternative zur chirurgischen Nekrosektomie etabliert, wird jedoch in der Regel nur bei Brandverletzungen mit einer Ausdehnung von bis zu 15% der Körperoberfläche („on-label“) eingesetzt. In der klinischen Praxis kommt es jedoch auch in bestimmten Fällen zu einer Anwendung außerhalb der zugelassenen Indikationen („off-label“) bei größeren Verletzungen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, klinische Erkenntnisse zur Sicherheit und Effektivität von NexoBrid® in unterschiedlichen Anwendungsszenarien zu gewinnen und dabei den Einfluss auf unterschiedliche Laborparameter und die Korrelation mit potenziellen Nebenwirkungen zu untersuchen, mit der Frage, ob eine großflächigere Anwendung zu verstärkten systemischen Effekten führt. Methodik: Im Rahmen dieser retrospektiven, monozentrischen Analyse wurden die Daten von Patient:innen mit thermischen Verletzungen ausgewertet, bei denen zwischen 2020 und 2024 NexoBrid® on-label (≤15% TBSA) oder off-label (>15% TBSA) angewendet wurde. Hierbei wurden insgesamt 155 Patient:innen untersucht, wobei Laborparameter wie Elektrolyte, Laktat, Entzündungsmarker sowie Leber- und Nierenwerte vor, während und nach der Behandlung analysiert sowie unerwünschte Nebenwirkungen dokumentiert wurden. Die statistische Auswertung erfolgte mittels maschineller Lernverfahren, einschließlich Random Forests und Gradient Boosting, um wichtige Prädiktoren für systemische Effekte und Nebenwirkungen zu identifizieren. Feature Importances, Partial Dependence Plots und SHAP-Analysen wurden eingesetzt, um den Einfluss spezifischer Variablen wie Anwendungsfläche, Laktat und Elektrolyte auf die Ergebnisse zu bewerten. Ergebnisse: Die vorläufige Analyse deutet darauf hin, dass die Anwendung von NexoBrid® sowohl on-label als auch off-label mit Veränderungen von laborchemischen Parametern wie Elektrolyten und Laktat assoziiert ist. Erste Trends zeigen mögliche Unterschiede in den Nebenwirkungsprofilen zwischen kleineren und größeren Anwendungsflächen. Darüber hinaus konnten potenziell relevante Prädiktoren identifiziert werden, deren Einfluss auf klinische Ergebnisse weiter analysiert wird. Fazit: Die Anwendung von NexoBrid® zeigt vielversprechende Ergebnisse sowohl bei on-label als auch off-label Indikationen, wobei potenzielle Unterschiede im systemischen Effekt und Nebenwirkungsprofil bestehen. Erste Analysen deuten darauf hin, dass laborchemische Parameter und Anwendungsfläche eine Rolle bei der Verträglichkeit und Wirksamkeit spielen können. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um diese Zusammenhänge zu validieren und klinisch relevante Empfehlungen abzuleiten. Der Stellenwert von gestielten Perforatorlappenplastiken in der Defektdeckung Klinik für Plastisch- Rekonstruktive Chirurgie, Elblandklinikum Riesa, Deutschland Die Deckung von Defekten ist und bleibt die Domäne der rekonstruktiven Chirurgie. Ursache für diese Defekte können u.a. Tumorresektionen, Traumata oder Infektionen sein. Ziel des Entscheidungsprozesses zur Wahl des adäquaten Lappens für den jeweiligen Patienten ist: ein optimales und nachhaltig gutes Ergebnis zu erreichen, damit der Patient sein Leben mit wenig Einschränkungen und so eigenständig wie möglich wieder aufnehmen kann. Perforatorlappenplastiken können alle diese drei o.g. Punkte positiv adressieren. Der Einsatz der Perforatorlappen führt zu einer niedrigeren Hebedefektmorbidität (z.B. im Vergleich zu Muskellappenplastiken). Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass keine Hauptgefäßachse geopfert werden muß. Desweiteren ist im Vergleich zu freien Lappenplastiken die OP- Dauer deutlich reduziert. Bei der Verwendung von gestielten Lappenplastiken aus der unmittelbaren Umgebung der direkten Defektregion, lässt sich ein ästhetisch und funktionell ansprechendes Ergebnis erzielen, da "like-with-like"ersetzt wird. Anhand von vielen Patientenbeispielen wird in dem Vortrag auf verschiedene Perforatorlappenplastiken und deren Vorteile eingegangen: - MSAP- Lappen (weniger Hebedefektmotbidität im Vergleich zum Gastrocnemiuslappen) - radialer Perforatorlappen (Erhalt der A. radialis möglich im Vergleich zum konventionellen Radialislappen) - PAP- Lappen zur Deckung eines genitalen/perinealen/scrotalen Defektes nach Fournier- Gangrän ("like-with-like") -TFL- Perforatorlappen zur Deckung eines Defektes über der Spina iliaca anterior nach nekrotisierender Weichteilinfektion - TDAP- Lappen zur Deckung eines Defektes in der Axilla; sowie in einem weiteren Fall zum Ausgleich eines Konturdefizites der Mamma nach brusterhaltender Therapie Somit gilt zu konstatieren, dass Defektdeckungen mittels gestielten Perforatorlappenplastiken ihren begründeten Stellenwert in der plastischen Chirurgie haben. Der Tensor fasciae latae Perforator-Propeller- Lappen zur Deckung eines ausgedehnten inguinalen Defektes- ein Fallbericht Klinik für Plastisch- Rekonstruktive Chirurgie, Elblandklinikum Riesa, Deutschland Wir präsentieren den Fall eines 55jährigen Patienten, der aufgrund einer nekrotisierenden Fasciitis einen ausgdehnten Haut-/Weichteildefekt im Bereich des rechtsseitigen Abdomens, der Leiste und des proximalen Oberschenkels aufwies. Der Defekt maß 40x23 cm. Mikrobiologisch ließ sich Gardnerella vaginalis und Bacteroides thetaiotaomicron nachweisen. Nach den initialen Debridements und Nekrektomien, sowie der Stabilisierung des Patienten (initial bestand ein septischer Schock mit Beatmungspflichtigkeit) konnte im Verlauf die Defektdeckung durchgeführt werden. Intraoperativ zeigte sich die Spina iliaca anterior superior nur insuffizient mit Gewebe bedeckt, so dass sich für eine Lappenplastik entschieden wurde. Aufgrund des Zieles "like-with-like" zu ersetzen,fiel die Wahl auf einen Propellerlappen des M. tensor fasciae latae. Präoperativ erfolgte ein Dopplern der Perforatoren vom Oberschenkel. Im anterioren Septum zwischen TFL und M. rectus femoris als auch im posterioren Septum zwischen TFL und M. gluteus medius ließen sich kräftige Perforatoren darstellen. Intraoperativ wurde der im anterioren Septum befindliche Perforator gewählt und an diesem die große Lappenplastik gestielt. Es erfolgte eine Rotation des Lappens um 100° im Uhrzeigersinn. Nach Abwarten zeigt sich der distale Lappen venös gestaut. Durch eine Stichelung des Lappens verbessert sich die venöse Stase. Zur Aufrechterhaltung dieses venösen Abflußes erfolgt die Auflage der Suprasorb® CNP Drainage Folie und die Verbindung mit einem VAC- Gerät mit -50 mmHg Sog. Durch diese Massnahme gelang es eine venöse Perfusionsstörung mit einer damit einhergehenden Nekrose zu vermeiden und das Überleben des Lappens in voller Größe zu gewährleisten. Der Hebedefekt wurde mit Spalthaut gedeckt. Postoperativ trug der Patient konsequent eine maßangertigte Kompressionshose. Anhand dieses in der Literatur nur selten beschriebenen Lappens konnten die Vorteile der Perforatorlappenplastiken aufgezeigt werden: - geringe Hebedefektmorbidität - gutes funktionelles und ästhetisches Ergebnis, da "like-with- like" ersetzt wurde Monitoring freier Lappenplastiken durch Erhebung der regionalen Sauerstoffsättigung mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie BG Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum, Deutschland Einleitung: Die Überwachung der Perfusion freier Lappenplastiken erfordert engmaschige Kontrollen, die bei freien Lappenplastiken anhand bestimmter klinischer oder apparativer Parameter (z.B. Doppler-Sonographie) erfolgen. Das Ziel dieser Studie war die Testung der klinischen Einsetzbarkeit der Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) zum Monitoring freier Lappenplastiken. Methoden: Bei Patient:innen, die zwischen Juni 2021 - November 2022 in unserer Klinik eine freie adipokutane oder myokutane Lappenplastik zur Defektdeckung nach Unfall, Tumorerkrankung oder chronischen Krankheiten erhielten, wurden die engmaschigen postoperativen klinischen Lappenperfusionskontrollen durch NIRS ergänzt. Die Messwerte der Sonde auf der Haut des freien Lappens wurden mit einem Referenzwert an der originären Haut außerhalb der zu deckenden Defektzone verglichen, für dessen Beurteilung ein Index erstellt wurde (SpO₂ Lappen / SpO₂ Referenz). Ergebnisse: Von 39 Lappenplastiken bei 38 eingeschlossenen Patient:innen (Alter: Æ 53,9 ± 8,3 Jahre) wurden 6 Lappenplastiken im Durchschnitt 3,25h ± 4,33h nach Abschluss der primären Operation bedingt durch eine Hämatombildung mit venöser Stauung (66,67%) oder Thrombusbildung (33,33%) erfolgreich revidiert. Mithilfe der NIRS zeigte sich mind. 1h vor Revisionsentscheidung eine progrediente Minderperfusion der Lappenplastik (Index: 0,59) im Vergleich zum Referenzwert. Zudem zeigten sich ab dem zweiten postoperativen Tag bei 92,3% stabil bleibende Messwerte ohne relevante Schwankungen (Variationskoeffizient <5%). Schlussfolgerung: Die NIRS stellt ein zuverlässiges Hilfsmittel zur Lappenperfusionskontrolle additiv zum klinischen Monitoring dar. Durch die frühzeitig stabil bleibenden Messwerte kann eine Verkürzung des notwendigen engmaschigen klinischen Lappenmonitorings diskutiert werden, wie es bereits in Teilen der USA gehandhabt wird. Jedoch sollte man die 7,7%, die von dem engmaschigen Monitoring auch nach diesem Zeitraum noch profitiert haben, kritisch berücksichtigen. Einfluss der Makro- auf die Mikrozirkulation in freien Lappenplasiken 1Klinikum Nürnberg, Deutschland; 2Klinikum der Universität München Hintergrund/Zielsetzung: Das perioperative Zusammenspiel von Blutdruck, Vasopressoren und Makrozirkulation ist gut bekannt. Der Zusammenhang der Beeinflussung der Makrozirkulation auf den mikrovaskulären Blutflussvon freien Lappenplastik ist jedoch wenig untersucht. Ziel war es, die Auswirkungen der Verabreichung von Noradrenalin auf die Mikrozirkulation von freien Lappenplastiken zu untersuchen. Methoden: Der postoperative systolische Blutdruck (sBP), die Norepinephrin-Infusionsraten (NIRs) und die Mikrozirkulation des freien Lappens wurden prospektiv überwacht und retrospektiv bei Patienten analysiert, die sich einer Operation am freien Lappen unterzogen und eine postoperative Intermediate Care (IMC) oder Intensivstation (ICU) benötigten. Blutfluss, Hämoglobin-Oxygenierung (SO2) und relative Hämoglobinwerte (rHbs) wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden nach der Anastomose mittels Laser-Doppler-Durchflussmessung und Weißlicht-Spektroskopie unter Verwendung des „Oxygen to See“-Geräts (O2C, LEA Medizintechnik, Gießen, Deutschland) gemessen. Es wurde eine multivariate Analyse durchgeführt, um den Einfluss von NIR auf den mikrovaskulären Fluss zu bestimmen, wobei mehrere Störfaktoren berücksichtigt wurden. Eine Subgruppenanalyse wurde durchgeführt, indem die Patienten anhand ihres postoperativen Blutdrucks in drei Gruppen eingeteilt wurden. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse unterstützen die Sicherheit des Einsatzes von Noradrenalin zur Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks ohne Beeinträchtigung des mikrovaskulären Flusses und bieten wertvolle Hinweise für das postoperative Management. Photometric Comparison of Skin Color Match between Abdominal and Thigh-Based Free Flaps for Breast Reconstruction in White Patients 1Plastische Chirurgie, Marienhospital Stuttgart; 2Abteilung für Chirurgie LKH West Graz; 3Plastische Chirurgie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg; 4Austin Health Melbourne, Australia Background: With the increasing demand for autologous breast reconstruction, different surgical techniques have emerged to provide patients with the best possible result tailored to their individual needs. The upper thigh provides an alternative tissue resource in patients where abdominal based flaps are not feasible. Although surgical outcomes and donor-site morbidity demonstrate favorable results using abdominal and thigh-based free flaps for autologous breast reconstruction, the differences in skin constitution and color between the two flap donor sites have not been investigated. Methods: From the authors' flap database, 60 patients who underwent unilateral secondary breast reconstruction with free deep inferior epigastric perforator (DIEP) or transverse myocutaneous gracilis (TMG) flaps where randomly selected. In both cohorts, postoperative pictures were used for photometric color evaluation of the reconstructed breast using the delta E (ΔE) 2000 score at time A (1.5 to 3 months), time B (6 to 8 months), and time C (12 to 20 months). Standard univariate descriptive statistics and group comparisons were performed. Results: The DIEP flap demonstrated a better skin color match at time A ( P < 0.001), time B ( P = 0.003), and time C ( P = 0.009). Over time, both flaps showed improved ΔE 2000 values, and patient age was only associated with higher ΔE 2000 values in TMG flaps after 1.5 to 3 months ( P = 0.021). Conclusions: The study provides the first objective analysis of skin color match in secondary autologous breast reconstruction. The DIEP flap reconstruction shows a preferable color match compared with the TMG flap. Both free flaps demonstrate an improved skin color match 12 to 20 months after secondary breast reconstruction. Allium-sativum-induzierte Hautverätzungen – Fallbericht und Literaturübersicht BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland Allium-sativum-induzierte Hautverätzungen – Fallbericht und Literaturübersicht Hintergrund: Fallbeschreibung: Die klinische Untersuchung zeigte typische Anzeichen chemischer Verbrennungen, verursacht durch die längere Einwirkung bioaktiver Substanzen des Knoblauchs, insbesondere schwefelhaltiger Verbindungen wie Allicin, die eine ausgeprägte irritative und ätzende Wirkung entfalten können. Behandlung und Verlauf: Schlussfolgerung: Referenzen [1 ]Sanchit Dhankhar, et al., 2024. Allium Sativum-Boon to the Herbal World. J. Pharm. Tech. Res. Management Vol. 12, No. 1, pp.15–33. Verfügbar unter: https://doi.org/10.15415/jprtm.2023.112008 Zugriffsdatum: 15.01.2025 [2] Reem Shouk, et al., 2014. Mechanisms underlying the antihypertensive effects of garlic bioactives. Nutrition Research,Volume 34, Issue 2,2014,pp 106-115. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.nutres.2013.12.005Zugriffsdatum: 15.01.2025 [3] Suby Oommen, et al. 2004. Allicin (from garlic) induces caspase-mediated apoptosis in cancer cells. European Journal of Pharmacology,Volume 485, Issues 1–3, 2004,pp 97-103, Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.ejphar.2003.11.059. Zugriffsdatum: 15.01.2025 [4] Maja Hitl, et al., 2021.Garlic burn injuries- a systematic review of reported cases. The American Journal of Emergency Medicine,Volume 44,2021,pp 5-10. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.ajem.2021.01.039. Zugriffsdatum: 10.01.2025 SCIP / SIEA, and PAP: The New Workhorse Flaps for Soft-Tissue Reconstruction of All Body Regions 1Kantonspital Winterthur, Switzerland; 2Technische Universität Dresden Introduction: In reconstructive microsurgery, the post-operative aesthetic outcome has gained increasing importance. Thus, new applications of flaps have been explored, focusing on improved donor site concealment. This paper presents our experience with flaps gaining popularity in reconstructive microsurgery, specifically the SCIP/SEA and PAP flaps. Materials and Methods: Since August 2022, SCIP/SIEA and PAP flaps have been offered for soft tissue reconstruction across all body regions at our institution. These flaps were added to the other traditionally offered free flaps, such as RFF, mSAP, ALT, DIEP, and LD. Where the defect could be equally reconstructed using flaps from various donor sites, the choice of donor site was left to the patient. In all other cases, the donor site was selected by the surgeon according to clinical needs. This retrospective study analyses the author's experience with the SIEA/SCIP and PAP flaps, providing an overview of their applications, outcomes, advantages and disadvantages. Results: A total of 79 soft tissue defects were reconstructed with 86 free flaps during the study period. The SIEA/SCIP flap was used in 54 patients, and the PAP flap in 18 patients. Flaps other than SIEA/SCIP were used in the remaining 7. Among the 27 patients who were given the option to choose their donor site, either the abdomen or inner thigh (5 and 3 cases, respectively) were selected. The remaining 19 patients expressed no preference, and the donor site was selected by the surgeon. Defects requiring involved the head and neck in 30 patients (38.0%), extremities in 25 (31.7%), the breast in 23 (29.1%), and the trunk in 1 patient (1.3%). Major complications occurred in 12 patients (15.2%), while minor complications that were managed conservatively occurred in 18 patients (22.8%). In total, four flaps (4.7% of all flaps) were lost. Conclusions: In our clinical practice, the SIEA/SCIP and PAP flaps have proven reliable as workhorse flaps for small to large soft tissue defects. For very large defects, the latissimus dorsi flap remains the most reliable solution. Eine umfassende Ontologie der chirurgischen Lappen Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Einleitung: Plastisch-chirurgische Lappen spielen eine entscheidende Rolle in der rekonstruktiven Chirurgie, da sie die Wiederherstellung von Form und Funktion nach Traumata, onkologischen Resektionen oder angeborenen Anomalien ermöglichen. Die Vielzahl der Lappentypen und deren anatomische, chirurgische und klinische Nuancen stellen Herausforderungen für die Standardisierung in der klinischen Praxis, Forschung und Ausbildung dar. Die Modellierung von Ontologien bietet einen strukturierten Ansatz zur Formalisierung des vielfältigen Wissens über chirurgische Lappen, indem sie die Beziehungen zwischen Schlüsselentitäten wie Lappenzusammensetzung, Anatomie und Ergebnissen organisiert. Materialien und Methoden: Wir haben die Prinzipien des Ontologie-Engineerings angewendet und dabei spezifisches Fachwissen aus der chirurgischen Literatur und klinische Expertise modelliert. Als Basis wurde unter anderem die Foundational Model of Anatomy (FMA)-Ontologie genutzt. Zentrale Konzepte im Zusammenhang mit chirurgischen Lappen, darunter Gewebezusammensetzung, Gefäßversorgung, Lage der Entnahmestelle und Innervation, wurden extrahiert und modelliert. Logische Beziehungen zwischen diesen Entitäten wurden definiert, um eine umfassende Darstellung und Interkonnektivität innerhalb der Ontologie zu gewährleisten. Das Modell wurde durch Expertenbewertungen und iterative Validierung verfeinert, um klinische Relevanz und Genauigkeit sicherzustellen. Ergebnisse: Die entwickelte Ontologie umfasst mehr als 50 detailliert modellierte Lappen. Das Klassifikationssystem erfasst die gesamte Bandbreite der Lappentypen, von einfachen lokalen random pattern V-Y-Lappen bis hin zu komplexen chimerischen und supercharged freien Lappen. Die Lappen-Ontologie ist hierarchisch strukturiert, mit anatomischen Strukturen verknüpft und logisch eingeschränkt, um notwendige und hinreichende Bedingungen für jeden Lappen darzustellen. Somit kann jede komplexe Variation desselben Lappens durch eine eindeutige Lappen-Identifikationsnummer (FIN) ausgedrückt werden. Schlussfolgerungen: Diese Ontologie bietet einen standardisierten Rahmen, der die strukturierte Darstellung von chirurgischen Lappen verbessert. Sie hat das Potenzial, die Interoperabilität zu fördern, multizentrische Forschung zu stärken und die Unterstützung durch künstliche Intelligenz bei der Entscheidungsfindung zu erleichtern. Zukünftige Entwicklungen werden sich darauf konzentrieren, die Funktionalität zu erweitern, um laufende Forschungs- und klinische Arbeitsabläufe zu unterstützen. Augenbrauenrekonstrunktion durch Temporalis Faszienlappen mit behaarter Hautinsel - Ein Fallbericht Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Deutschland, Deutschland Die Augenbraue ist ein besonderes Merkmal des Gesichtes mit wichtiger ästhetischer und funktioneller Rolle. Haut- Weichteildefekte im supraorbitalen Bereich stellen eine Herausforderung für plastische Chirurgen dar, da neben der Defektdeckung auch die Rekonstruktion der sichtbaren Elementen des Gesichtes unter Berücksichtigung der ästhetischen Einheiten von großer Bedeutung ist. Der Temporalis Faszienlappen wird häufig in der kraniofazialen Rekonstruktion eingesetzt; sein Einsatz in der Augenbrauenrekonstruktion wurde jedoch bisher nur selten dokumentiert. Wir berichten über die erfolgreiche Rekonstruktion eines Defektes der Frontalregion. Ein 77-jähriger Mann stellte sich mit einem großen, exulzerierten Plattenepithellkarzinom supraorbital rechts vor. Nach einer ausgedehnten Resektion entstand ein Haut- Weichteildefekt mit einer Größe von ca. 6 × 4 cm, freiliegendem knöchernen Orbitarand und Beteiligung der Augebraue. Zur Defektdeckung wurde ein Temporalis Faszienlappen mit behaarter Hautinsel, gestielt an der Arteria temporalis superficialis, gehoben. Die schmalle, sichelförmige Hautinsel befand sich oberhalb des Gefäßes und wurde anhand der Form des Augebrauendefektes und unter Berücksichtigung des Haarwachstumsverlaufs der verbliebenen Augenbraue angezeichnet. Nach der Einpassung des Lappens wurden Spalthauttransplantate entsprechend den ästhetischen Einheiten ober- und unterhalb der Hautinsel auf den Faszienlappen aufgebracht. Der Temporalis Faszienlappen ist ein flexibler, sicherer Lappen mit vielfältigem Einsatz in der Kopf- und Gesichtsrekonstruktion. Die Einbeziehung einer behaarten Hautinsel stellt eine gute therapeutische Option zur Rekonstruktion der Augenbrauen, mit geringer Hebemorbidität und guten ästhetischen Ergebnissen. Reconstruction of Extensive Scalp Defects using Anterolateral Thigh Flap: Revision with Contralateral Alt Flap due uo Recurrence: Case Report 1Mehmet Ali Aydınlar Acıbadem University, Department of Plastic and Reconstructive Surgery, Istanbul, Turkey; 2Istanbul Bagcilar Research and Training Hospital, Department of Plastic and Reconstructive Surgery, Istanbul, Turkey Introduction The scalp plays a vital functional and aesthetic role, providing protection to the brain and contributing to facial symmetry. Scalp defects may arise from ablative tumor surgeries, trauma, or complications from cranial procedures, such as wound healing disorders. These defects pose unique reconstructive challenges due to their irregular shapes, hair-bearing skin, rich vascular supply, and critical anatomical location. Smaller defects are typically amenable to primary closure, whereas larger defects with exposed periosteum or bone often require more complex solutions, including skin grafts, tissue expansion, and local or regional flaps. For extensive defects or those involving prior radiation therapy or oncologic resection, free tissue transfer remains the gold standard. However, the optimal donor site for free flaps in scalp reconstruction continues to be debated. Radiation therapy has been implicated as a significant risk factor for developing keratinocyte carcinomas, such as basal cell carcinoma (BCC) and squamous cell carcinoma (SCC). The increased risk is confined to irradiated regions, with effects persisting for decades. Microsurgical scalp reconstruction has evolved significantly since McLean and Buncke's pioneering work with free flaps in 1972. Among various options, the anterolateral thigh (ALT) flap has gained prominence due to its versatility, robust vascularity, and low donor site morbidity. Here, we report the case of a 62-year-old male with extensive scalp carcinoma, managed using two large ALT free flaps for reconstruction. This case underscores the flap's versatility for large, complex scalp defects and highlights its role in cases with prior radiotherapy and tumor recurrence. Case Report A 62-year-old male patient presented to the clinic with recurrent lesions in the scalp region. His medical history revealed that he had undergone radiotherapy to the scalp during childhood for a dermatological condition resembling tinea capitis. Over the years, he underwent numerous excisions and split-thickness skin grafts to address recurrent lesions. In 2013, he was treated with excision and grafting for basal cell carcinoma. Subsequent pathology reports indicated squamous-differentiated basosquamous carcinoma in lesions excised from the occipital and parietal regions, with squamous cell carcinoma infiltration into the underlying bone. Upon presentation, the patient exhibited ulcerated, hyperemic lesions extending to the left behind the ear, alongside scarring from prior surgeries. Preoperative imaging revealed no cervical lymphadenopathy but confirmed bone involvement in the mastoid and occipital regions. A multidisciplinary surgical team was assembled, including otolaryngologists for mastoidectomy and neurosurgeons for the excision of the affected occipital bone. Following the oncologic resection, which included excision of the tumor-affected skin and periosteum, the patient was referred for reconstructive surgery to address a defect measuring 30 x 20 cm. A 32 x 25 cm anterolateral thigh (ALT) flap was harvested from the left thigh to cover the defect. The pedicle was dissected to the point of origin from the lateral circumflex femoral artery, obtaining an approximate length of 11 cm to ensure sufficient vascular supply. The vascular anastomoses were performed with the superior thyroid artery and the external jugular vein in the left neck region. Later, the patient developed a recurrence of the brain tumor. During the neurosurgical procedure to address the tumor recurrence, the pedicle of the initial ALT flap was inadvertently severed. Postoperatively, the patient experienced circulation issues in the distal portion of the initial flap, which progressed to necrosis within a few weeks. To reconstruct the resultant defect, a second ALT flap was harvested. This time, vascular anastomoses were performed with the superficial temporal artery and vein to ensure sufficient blood supply. The donor sites for both flaps were closed with split-thickness skin grafts to minimize donor site morbidity and promote wound healing. Discussion Scalp reconstruction strategies are dictated by defect size, location, and tissue condition. Primary closure is suitable for small defects, while tissue expansion may address larger defects up to 50% of the scalp's surface area. However, tissue expansion requires a stable cranial base, patient compliance, and significant healthy scalp tissue. Local and regional flaps offer alternatives for moderate defects but may cause contour irregularities or alopecia. For extensive defects, particularly those involving prior radiotherapy, free tissue transfer is the preferred approach. The ALT flap, first described in 1984, is an excellent option due to its large surface area, consistent anatomy, and ability to harvest skin, muscle, and fascia. Its long pedicle allows for reliable anastomosis to neck vessels, and the donor site morbidity is minimal. In this case, the ALT flap provided adequate tissue for a large scalp defect, with the fascia lata offering additional support for dural defects. The elasticity of thigh skin also facilitates closure in obese patients. Compared to other free flaps, such as the radial forearm or latissimus dorsi, the ALT flap’s versatility and ability to handle complex reconstructions make it a superior choice. Infection, radiation damage, or exposed dura may complicate reconstruction, but the ALT flap's robust vascular supply enhances healing. Moreover, its dual-team harvest approach minimizes operative time. This report highlights the ALT flap's utility in managing large scalp defects, even in challenging cases with recurrent malignancy and prior radiation therapy. Further studies are needed to refine its application and compare outcomes with alternative flaps. Bauchdeckenrekonstruktion in Gegenwart von Dünndarmfisteln - Erfahrungsberichte anhand von 3 Fallbeispielen Helios Kliniken Schwerin, Klinik f. Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Deutschland Problemstellung: Bauchwanddefekte nach Peritonitis mit bestehenden Dünndarmfisteln stellen aufgrund der Dauerbelastung der Wundflächen mit aggressiven Darmsekreten ein besonderes Problem für die Wundheilung dar. Da Dünndarmfisteln unter diesen Bedingungen selten chirurgisch beseitigt werden können, sind plastisch-rekonstruktive Therapieansätze bei kombinierten großflächigen Weichteildefekten aufwendig und erfordern individuell angepasste Strategien der Darmsekretableitung. Methode: Anhand von 3 Fallbeispielen werden individuell angepasste Lösungskonzepte vorgestellt. Es werden Vor- und Nachteile von lokalen und freien Lappenplastiken sowie Spalthauttransplantationen bezüglich der Einheilungschancen bei Kontakt mit autoaggressivem Dünndarmsekret aufgeführt. Desweiteren werden die ergänzend zu kombinierenden Methoden der Wundversorgungen zum Fistelmanagment inklusive Vakuumversiegelungstechniken vorgestellt und in ihrer Effektivität bewertet. Ergebnisse: Das Ziel einer vollständigen und stabilen Defektdeckung ist nur bei gleichzeitiger erfolgreicher Sanierung der Dünndarmfistel zu erwarten und konnte in einem Fall realisiert werden. Üblicherweise verbleiben in Umgebung der Fistel aufgrund des enzymatisch aktiven Dünndarmsekretes sekundär weiter zu pflegende Wunddefekte durch Wunddehiszenzen oder erneute Mazerationen. Eine weitestgehende Verkleinerung der Wundflächen kann mit erheblichen Aufwand hinsichtlich Anzahl der Operationen und Aufmerksamkeit bei der Wundpflege sowie Einplanung langer stationärer Behandlungszeiten erreicht werden. Dadurch besteht für die weitere Behandlung dieser Patienten die Chance auf eine Rehabilitation bei gleichzeitig erheblich erleichterter Wundpflege durch Verwendung von Wundpouch-Systemen oder identisch zur Stomaversorgung bei künstlichen Darmausgängen. Schlussfolgerung: Großflächige Bauchwanddefekte in Umgebung von fortbestehenden Dünndarmfisteln können mit erheblichen Mehraufwand mit plastisch-chirurgischen Operationsmethoden behandelt werden. Da diese Defektkonstellationen üblicherweise selten und mit unterschiedlicher Symptomatik auftreten, sind die Lösungsansätze als Einzelfallentscheidungen zu sehen und Erfahrungen im effektivem Managment der Dünndarmfistel entscheidend. Insofern ist das rekonstruktive Verfahren für den Erfolg weniger relevant als der Schutz der einheilenden Lappenplastiken oder Hauttransplantate. Die bilaterale gestielte Latissimusplastik als Rettungseingriff zur Beherrschung tiefer sternaler Wundinfektionen Department of Orthopaedic, Trauma and Plastic Surgery, University Hospital Leipzig, Deutschland Mit einer Inzidenz von 0,5%-4% und einer Mortalität von bis zu 50% sind tiefe sternale Wundinfektionen seltene aber schwere Komplikationen einer medianen Sternotomie nach kardiochirurgischen Eingriffen. Zur Infektsanierung ist ein radikales Debridement mit Entfernung des Osteosynthesematerials und die anschließende plastische Defektdeckung mit gut durchblutetem Gewebe erforderlich.In seltenen Fällen kommt es zu einem Wiederaufreißen der Operationswunde, etwa aufgrund einer Lappennekrose oder persistierenden Infektion. Das weitere chirurgische Vorgehen hiernach ist nicht standartisiert. Mit diesem Beitrag wird eine retrospektive Datenanalyse aus 12 Jahren klinischer Versorgung vorgestellt wobei alle Fälle, in denen eine zweite Latissimusplastik von der Gegenseite zur Beherrschung einer tiefen sternalen Wundinfektion (deep sternal wound infection, DSWI) erforderlich wurde, ausgewertet wurden. Risikofaktoren für komplikationsreiche Verläufe werden aufgezeigt und sollen die Indikationsstellung für diese chirurgische Strategie präzisieren. Die Risiko-Nutzen-Abwägung, insbesondere vor dem Hintergrund des signifikanten Hebedefektes, aber auch anderer potentiell in Frage kommender operativer Strategien, soll erleichtert werden. Hoch individualisierte Einzellösungen in der interdisziplinären Plastischen Chirurgie Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Die Plastische Chirurgie nimmt eine zentrale Rolle in der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener chirurgischer Fachbereiche ein. Diese Fallserie untersucht die Bedeutung hochindividualisierter Einzellösungen in der plastisch-chirurgischen Versorgung in Kooperation mit Viszeralchirurgie, Herzthoraxchirurgie, HNO, Urologie und Unfallchirurgie. Anhand von 10 ausgewählten Fallbeispielen werden die Anwendungsbereiche und Erfolge plastisch-chirurgischer Interventionen in interdisziplinären Settings präsentiert. Wir stellen komplexe Fälle mit High-End-Surgery vor, die die Vielseitigkeit und Innovationskraft der Plastischen Chirurgie in anspruchsvollen medizinischen Szenarien demonstrieren. Besonders hervorzuheben sind komplexe Rekonstruktionen nach onkologischen Resektionen, innovative Lappenplastiken bei Thoraxwanddefekten unter Anwendung fortschrittlicher Roboter gestützter mikrochirurgischer Techniken. Die Fallserie unterstreicht die Notwendigkeit einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit und die Bedeutung der Plastischen Chirurgie als Querschnittsdisziplin für eine optimale Patientenversorgung. Zukünftige Forschungsansätze sollten sich auf die Weiterentwicklung personalisierter Behandlungskonzepte und die Integration innovativer Technologien in der interdisziplinären plastisch-chirurgischen Praxis konzentrieren, um die Patientenversorgung weiter zu optimieren. Skrotumplastik bei Frau zu Mann Transsexualität – how we do it! Helios Klinikum Emil von Behring, Deutschland Hintergrund: Im Rahmen der operative Geschlechtsangleichung bei Frau-zu-Mann Transsexualität durchlaufen die Patienten eine Vielzahl an Operationen. Die Skrotumplastik ist hierbei eine kleinere, jedoch für das ästhetische Gesamtbild und auch für die Funktionalität der späteren hydraulischen Erektionsprothese, wichtige Operation. Je nach anatomischen Gegebenheiten und zuvor angewendeten Operationstechniken zum Penoidaufbau/Metaidoio-Plastik kommen hier unterschiedliche Techniken in betrachte. Methode: Wir stellen eine Übersicht über die unterschiedlichen Techniken, deren ästhetischen Ergebnisse und Indikationsstellung vor. Schlussfolgerung: Unter den verschiedenen Techniken der Skrotumplastik führt unserer Ansicht nach eine bilaterale VY-Lappenplastik zur funktionell und ästhetisch besten Ergebnissen. Mind the gap! Interdisciplinary approach to anterior chest wall reconstruction after total sternectomy 1Klinikum Nürnberg, Deutschland; 2Klinikum der Universität München Background: There are various reconstructive methods after total sternectomy. Reproducibility is scarce due to overall small patient numbers. Therefore we present a standardized, interdisciplinary approach for thoracic and plastic surgery. Methods: Four patients underwent interdisciplinary chest wall reconstruction with STRATOS® titanium bars and myocutaneous vastus lateralis muscle free flap in our center. Results: All patients reported chest wall stability after reconstruction. They reported good quality of life, no dyspnea, prolonged pain or impairment in lung function from rigid reconstruction. FEV1/FVC was overall better after surgery. Secondary wound healing was not impaired and there was no implant defect in follow up. Conclusions: We recommend an interdisciplinary surgical approach in chest wall reconstruction after total sternectomy. The combination of rigid reconstruction with titanium bars and a myocutaneous vastus lateralis muscle free flap renders excellent results in patient satisfaction and is objectifiable via spirometry. Monitoring freier Lappenplastiken mit Contrast enhanced ultrasound (CEUS) Universitätsklinikum Regensburg Trotz erheblicher Fortschritte bei freien Lappenplastike in den letzten Jahrzehnten und einer Reduktion der Verlustrate auf unter 5–10 %, bleibt der Gefäßverschluss eine schwerwiegende Komplikation. Studien zeigen, dass eine frühzeitige Erkennung und schnelle Revision bis zu 33–57 % der gefährdeten Lappen retten kann. Herkömmliche Doppler-Techniken wie farbcodierter Doppler, Power-Doppler oder Kontrastmittel der ersten Generation liefern jedoch keine detaillierten Informationen über die Mikrozirkulation des Gewebes. Erst die Einführung von contrast-enhanced ultrasound (CEUS) mit harmonischen Frequenzen (CHI), hochauflösenden Linearschallköpfen, niedrigem mechanischem Index (<0,2) und Kontrastmitteln der zweiten Generation ermöglicht eine präzise Quantifizierung der Gewebeperfusion. CEUS ist ein wertvolles Instrument zur prä-, intra- und postoperativen Überwachung freier Gewebetransplantate. Vor der Operationermöglicht es die genaue Darstellung des Gefäßverlaufs, der Flussparameter und der Anastomosen, was eine präzise Planung und Markierung der Gefäße erleichtert. Intraoperativ hilft CEUS, Perforatoren zu identifizieren und die gesamte Transplantatperfusion zu bewerten. Postoperativ ermöglicht CEUS die frühzeitige Erkennung von vaskulären Komplikationen wie Thrombosen, Embolien oder Perfusionsstörungen, wodurch bis zu 57 % der gefährdeten Lappen gerettet werden können. Durch den Einsatz von Mikrozirkulationsanalysen mit Perfusionssoftware lassen sich Parameter wie Time-to-Peak (TTP) und Regional Blood Volume (RBV) quantifizieren, um kritische Durchblutungsstörungen zuverlässig zu identifizieren, insbesondere bei buried-free flpas. Ein wesentlicher Vorteil ist die breite Verfügbarkeit und Nutzbarkeit in OPs und auf Intensivstationen. | ||