Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
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Cool Down – Verbrennungen innovativ behandeln in Kooperation mit der DGV
Vorsitz: Thomas Kremer (Leipzig), Gabriel Hundeshagen (Ludwigshafen), Kathleen Hennecke (Hamburg)
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Rebuild Skin: Moderne Entwicklungen in der Verbrennungschirurgie! Leipzig Keynote Nicht-okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) des Schwerbrandverletzten: Eine Matched-Pair-Analyse Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Fragestellung: Gastrointestinale Komplikationen wie Darmpassage- und Darmbarrierestörungen, gastrointestinale Blutungen sowie das abdominelle Kompartmentsyndrom sind häufige Komplikationen bei schwerbrandverletzten Patienten. In der Literatur finden sich jedoch bisher keine ausreichenden Daten hinsichtlich der mesenterialen Ischämie des Schwerbrandverletzten. Häufige Ursachen sind arterielle oder venöse Embolien oder die nicht-okklusive Verschlusskrankheit (NOMI). Ziel dieser Studie war die Auswertung der schwerbrandverletzten Patienten, welche eine nicht-okklusive Darmischämie erlitten und sowie Quantifizierung der Risikofaktoren und des Outcomes. Methoden: Es erfolgte eine retrospektive matched-pair Analyse der intensivmedizinisch behandelnden Schwerbrandverletzten der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover von 2018 bis 2024. Patienten mit einer NOMI wurden mit Patienten ohne dieses Krankheitsbild mit vergleichbaren Parametern wie Alter, Geschlecht, BMI, Verbrennungsausmaß, -tiefe und -lokalisation sowie ABSI-Score gepaart. Ergebnisse: Insgesamt wurden 20 Patienten (16 Männer und 4 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 64,1 Jahren eingeschossen. Es bestand keine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem Geschlecht, Alter und BMI. Das durchschnittliche Verbrennungsausmaß 40% (2-70%, SD 23,56%) für die Kohorte mit NOMI und 39,7% (2-66%, SD 22,61%) für die Kontrollgruppe. Klinische Manifestation der NOMI trat nach durchschnittlich 16,3 Tagen (1-37 Tage, SD 11,1 Tage) auf und wurde mittels Kontrastmittel-CT bestätigt. Der Laktat-Spiegel war in der NOMI-Kohorte mit 6.37 mmol/l (1.1-13.8 mmol/l, SD 4.66 mmol/l) statistisch signifikant erhöht. Bei sieben Patienten erfolgte die Anlage eines intra-arteriellen Katheters in die Arteria mesenterica superior zur Alprostadil-Administration. Die Mortalität war mit 80% in der NOMI-Kohorte statistisch signifikant höher. Schlussfolgerung: Die NOMI des Schwerbrandverletzten stellte eine gastrointestinale Komplikation mit hoher Mortalität dar. Es existieren keine sensitiven Biomarker, so dass bei Verdacht eine zeitnahe CT-Diagnostik initiiert werden sollte. Die intra-arterielle Alprostadil-Administration kann zur Rekanalisation und Vasodilatation der Arteria mesenterica superior eingesetzt werden, jedoch bleibt die Gesamtprognose schlecht. Schlüsselworte: Verbrennung, Intensivmedizin, nicht-okklusive Darmischämie, gastrointestinale Dysfunktion Der Artikel wurde vom Journal „Burns“ akzeptiert und ist unter doi: 10.1016/j.burns.2024.08.020 einsehbar. Chirurgisches Management der Tracheotomie bei Patienten mit Verbrennungen im Halsbereich 1Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Köln Merheim, Abteilung für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Schwerbrandverletztenzentrum; 2Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Thoraxchirurgie, Regensburg, Deutschland Hintergrund: Bei schwerbrandverletzten Patient:innen ist oftmals eine Tracheotomie im Behandlungsverlauf erforderlich. Liegt zusätzlich eine Verbrennung im Halsbereich vor, stellt dies eine besondere Herausforderung dar. Diese Studie untersucht, wie der zeitliche Ablauf, die Art der Verbrennungsdefektversorgung sowie die Methode des Tracheostomaverschlusses (chirurgisch versus konservativ) den Behandlungsverlauf im Halsbereich beeinflussen. Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 48 Patient:innen erfasst, die zwischen 2015 und 2024 aufgrund eines Verbrennungstraumas mit Halsbeteiligung auf unserer Verbrennungsintensivstation therapiert und tracheotomiert wurden. Es wurde der zeitliche Zusammenhang zwischen Tracheotomie und Verbrennungsdefektdeckung, ein Vergleich verschiedener Deckungs- sowie Tracheostomaverschlussmethoden in Bezug auf Wundheilungsstörungen und die Anzahl plastischer Deckungen untersucht. Patient:innen, die vor Dekanülierung verstarben wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Ergebnisse: Die mittlere verbrannte Körperoberfläche betrug 28% (±16,9) und das mittlere Alter 48,1 (±17,7) Jahre. Der mediane ABSI-Score lag bei 8 (IQR 5). Der Tracheostomaverschluss erfolgte bei 37,8% der Patient:innen chirurgisch und bei 62,2% konservativ. Die Rate an Wundheilungsstörungen lag bei 35,1% (n=13). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich dem zeitlichen Verlauf (Tracheotomie nach Spalthauttransplantation (n=16) versus Spalthauttransplantation vor oder gleichzeitig mit der Tracheotomie (n=8); p=0,56), der Methode der Spalthauttransplantation (nach Meek (n=8) versus MESH (n=16); p=0,77) sowie der Art des Tracheostomaverschlusses (chirurgisch (n=14) versus konservativ (n=23); p=0,63) in Bezug auf das Auftreten von postoperativen Wundheilungsstörungen. Schlussfolgerung: Die Rate an Wundheilungsstörungen dieser Patient:Innen ist hoch. Es zeigte sich kein klarer Trend in Bezug auf den optimalen Zeitablauf sowie dem chirurgischen Verfahren um das Auftreten dieser Komplikation zu minimieren, sodass das operative Vorgehen individuell auf Basis klinischer Gegebenheiten festgelegt werden sollte. Einfluss der frühzeitigen Tracheotomie auf das Weaning bei Schwerbrandverletzten: Eine monozentrische Studie 1Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Köln Merheim, Abteilung für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Schwerbrandverletztenzentrum; 2Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Thoraxchirurgie, Regensburg, Deutschland Hintergrund: Materialien und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse von 67 Patienten durchgeführt, die zwischen Januar 2015 und Juni 2024 aufgrund einer Verbrennung von mindestens 15% der Körperoberfläche eine Tracheotomie erhielten. Die Patienten wurden je nach Zeitpunkt der Tracheotomie in zwei Gruppen eingeteilt: FT (n=42) und ST (n=25). Der primäre Endpunkt der Studie war der Einfluss des Tracheotomie-Zeitpunkts auf die Zeit bis zum Erreichen von Etappenzielen im Weaning-Prozess (CPAP-Beatmung, spontane Respiration an der „feuchten Nase“, Dekanülierung) sowie die Krankenhausmortalität. Ergebnisse: Schlussfolgerung: Der modifizierte 5-Item-Frailty-Index als Prognosefaktor in der Verbrennungsintensivmedizin 1Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland; 2Brigham and Women's Hospital and Harvard Medical School, Boston,MA, USA Fragestellung: Der modifizierte 5-Item-Frailty-Index (mFI-5) als Maß für die Gebrechlichkeit hat sich als zuverlässiger Indikator für das Auftreten von Komplikationen und die Mortaliät in etlichen chirurgischen Fachdisziplinen erwiesen. Die Rolle des mfI-5 in der Versorgung Brandverletzter ist bislang jedoch nicht ausreichend untersucht. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des mFI-5 als Prognosefaktor von Komplikationen in der Verbrennungsintensivmedizin. Methoden: Es erfolgte die retrospektive Untersuchung intensivmedizinisch-behandelter Brandverletzter der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover von 2007 bis 2020. Daten zu klinischen, demografischen und Outcomeparametern wurden erhoben, sowie der mFI-5 bestimmt. Mittels univariater und multivariater Regressionsanalysen wurde der Zusammenhang zwischen mFI-5 und dem Auftreten von Komplikationen, sowie der Mortalität untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 617 Brandverletzte in die Studie aufgenommen. Höhere mFI-5-Werte waren signifikant mit einer erhöhten Mortalität im Krankenhaus (p < 0,0001), sowie dem Auftreten von Myokardinfarkten (p = 0,03), Sepsis (p = 0,005), Harnwegsinfektionen (p = 0,006) und der Gabe von perioperativen Bluttransfusionen (p = 0,0004) assoziiert. Ein mFI-5-Score ≥ 2 war ein signifikanter Prädiktor für das Auftreten einer Sepsis (p = 0,04), von Harnwegsinfektionen (p = 0,002) und der Gabe von perioperativen Bluttransfusionen (p = 0,0001). Ein mFI-5-Score von ≥ 2 stellte keinen unabhängigen Risikofaktor für die Mortalität dar (p = 0,40). Schlussfolgerung: Der mFI-5 zeigte sich für einige bestimmte Komplikationen bei Brandverletzten als signifikanter Risikofaktor. Er eignet sich jedoch nicht als unabhängiger Prognosescore für die Stratifizierung des Mortalitätsrisikos bei Brandverletzten. Die prognostische Relevanz drittgradiger Verbrennungen für den ABSI 1Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Klinikum Nürnberg Süd, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Breslauer Str. 201, 90471, Nürnberg, Deutschland.; 2Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universitätsklinik Heidelberg, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Deutschland; 3ZEW - Leibniz, Institut für Europäische Wirtschaftsforschung, L 7,68161 Mannheim, Deutschland; 4Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, München, Einleitung: Der Abbreviated Burn Severity Index (ABSI) wird häufig zur Abschätzung der Mortalität bei schwerbrandverletzten Patienten verwendet. In der Bewertung berücksichtigt der ABSI dabei jedoch den prozentualen Anteil der drittgradig verbrannten Körperoberfläche nicht. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von tiefdermalen Verbrennungen auf die Überlebensraten und somit die Auswirkung auf die prognostische Aussagekraft des ABSI zu bestimmen und eine mögliche Verbesserung der prognostischen Präzision durch eine Anpassung des Scores zu erreichen. Material und Methoden: Wir führten eine statistische Auswertung von 2538 Patienten aus dem Deutschen Verbrennungsregister durch. Um die prognostische Relevanz von drittgradigen Verbrennungen aufzuzeigen, wurde eine linearer Regressionsanalyse durchgeführt. Alter, Geschlecht, verbrannte Gesamtkörperoberfläche (vKOF) und das Vorliegen einer Inhalationsverletzung wurden dabei als weitere Einflussfaktoren untersucht. Ergebnisse: Bei einer vKOF < 20 % hatte der Anteil an Verbrennungen dritten Grades keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit (p = 0,124). Bei einer vKOF > 20 % zeigte sich hingegen eine signifikante Relevanz (p = 0,000). Patienten mit ABSI ≥ 12 ohne Verbrennungen dritten Grades wiesen mit 46 % eine deutlich bessere Überlebensrate als die prognostizierten < 10 % auf. Bei Patienten mit Verbrennungen dritten Grades entsprach die Überlebensrate der ABSI-Prognose (11 % vs. < 10 %). Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einer vKOF < 20 % ist das Vorhandensein von Verbrennungen dritten Grades prognostisch nicht relevant. Ab einer TBSA > 20 % ist jedoch der Anteil der Verbrennungen dritten Grades entscheidend. Eine Anpassung des ABSI unter Berücksichtigung dieser Aufteilung könnte die Vorhersagegenauigkeit verbessern. Frailty als Folge von Brandverletzungen: Eine Post-hoc-Analyse der multizentrischen randomisierten kontrollierten Studie „RE-ENERGIZE“ und der National Health Interview Survey Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutschland Hintergrund Mit den Fortschritten in der Behandlung von Brandverletzungen und der Intensivmedizin, die zu niedrigeren Mortalitätsraten führen, entsteht eine wachsende Gruppe von Langzeitüberlebenden. Diese Personen können anfällig für Gebrechlichkeit (engl. frailty) sein, die durch eine reduzierte physiologische Reserve und eine erhöhte Anfälligkeit für Belastungen, häufig im Zusammenhang mit dem Alter, gekennzeichnet ist, was ihren Genesungsprozess erheblich erschwert. Bisher hat keine Studie Brandverletzungen als potenziellen Risikofaktor für frailty untersucht. Ziel dieser Studie war es, die kurzfristige Prävalenz von frailty bei L:angzeitüberlebenden schwerer Verbrennungen zu bestimmen und mit der in der Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Methoden Es wurde eine Post-hoc-Analyse der Randomized Trial of Enteral Glutamine to Minimize the Effects of Burn Injury (RE-ENERGIZE)-Studie durchgeführt, einer internationalen randomisierten kontrollierten Studie mit 1200 Patienten mit schweren Verbrennungen. Teilnehmer, die den 36-Item Short Form Health Survey (SF-36)-Fragebogen nicht ausfüllten, wurden ausgeschlossen. Daten zur Allgemeinbevölkerung wurden aus der National Health Interview Survey (NHIS) 2022 gewonnen. Gebrechlichkeit wurde mit der FRAIL-Skala (Fatigue, Resistance, Ambulation, Illness, Loss of weight) bewertet. Die Brandkohorte und die Gruppen der Allgemeinbevölkerung wurden mittels Propensity Score Matching abgeglichen und hinsichtlich ihres frailty-status verglichen. Innerhalb der Brandkohorte wurden Patienten basierend auf ihrem frailty-status in Untergruppen eingeteilt, und die Unterschiede in ihren (instrumentellen) Aktivitäten des täglichen Lebens (iADL und ADL) wurden verglichen. Eine multivariable Analyse wurde innerhalb der Brandkohorte durchgeführt, um Faktoren zu identifizieren, die zu frailty sowie beeinträchtigten iADL und ADL beitragen. Ergebnisse Von den 1200 in die Studie eingeschlossenen Schwerbrandverletzten füllten 600 die erforderlichen Fragebögen aus [Nachbeobachtungszeit: (5,5 ± 2,3) Monate] und wurden mit 1200 Erwachsenen aus der US-Allgemeinbevölkerung abgeglichen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung wiesen Brandpatienten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit auf, prä-frail (42,3 % vs. 19,8 %, P < 0,0001) oder frail (13,0 % vs. 1,0 %, P < 0,0001) zu sein. Bei den spezifischen Komponenten waren Brandpatienten anfälliger für Fatigue (25,8 % vs. 13,5 %, P < 0,0001), eingeschränkte Widerstandsfähigkeit (34,0 % vs. 2,7 %, P < 0,0001) und eingeschränkte Mobilität (41,8 % vs. 3,8 %, P < 0,0001). Im Gegensatz dazu war die Krankheitsrate in der Allgemeinbevölkerung höher (1,2 % vs. 2,8 %, P = 0,03), während hinsichtlich der Unterernährung kein signifikanter Unterschied festgestellt wurde (2,3 % vs. 2,6 %, P = 0,75). Darüber hinaus gaben prä-fraile und fraile Patienten im Vergleich zu robusten Brandpatienten signifikant häufiger Beeinträchtigungen bei ADL und iADL an. Die fraile Kohorte berichtete über die stärksten Einschränkungen. Fazit Unsere Ergebnisse weisen auf eine höhere Inzidenz von frailty nach der Entlassung von Schwerbrandverletzten im Übergang zur Langzeitphase nach der Verletzung hin. Schwerbrandverletzte leiden unter beeinträchtigter Fatigue, Widerstandsfähigkeit und Mobilität, während die Raten von Krankheit und Unterernährung niedriger bzw. unverändert blieben. Diese Ergebnisse unterstreichen die kritische Notwendigkeit einer frühen Identifikation von frailty nach einer Brandverletzung, mit einer rechtzeitigen und umfassenden Einbindung eines multidisziplinären Teams, einschließlich Schmerzspezialisten, Allgemeinmedizinern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Sozialarbeitern. Diese Zusammenarbeit kann eine ganzheitliche Betreuung gewährleisten, um frailty in dieser Patientengruppe anzugehen und zu mildern. Risikofaktoren und Behandlungsergebnisse der vv-ECMO-Therapie bei Brandverletzten – eine retrospektive Kohortenstudie 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Carl-Neuberg-Str.1, 30625 Hannover; 2Schwerpunkt für Plastische Chirurgie, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen; 3Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover Einleitung: Die Behandlung des akuten Atemnotsyndroms (ARDS) bei Brandverletzten bleibt eine große Herausforderung. Die veno-venöse extrakorporale Membranoxygenierung (vv-ECMO) ist heute eine Standardbehandlung für schweres ARDS. Berichte über die Überlebensraten bei Brandverletzten sind in der Literatur jedoch variabel und basieren meist auf heterogenen Fallserien. Ziel dieser Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die das Überleben und den Therapieerfolg bei dieser speziellen Patientengruppe beeinflussen könnten. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Einzelzentrumsstudie aus einem Verbrennungszentrum und Hochleistungs-ECMO-Zentrum. Einschlusskriterium war die Anwendung von vv-ECMO bei ARDS nach Brandverletzungen. Die analysierten Daten umfassten Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe, Body-Mass-Index (BMI), Raucherstatus, verbrannte Körperoberfläche (TBSA), den Verbrennungsschweregrad-Index (ABSI) nach Tobiasen, akutes Lungenversagen (ALI), chirurgische Therapie, Beatmungseinstellungen, Blutgasanalysen, Komorbiditäten, SOFA-Score, Bauchlagerung, Komplikationen sowie das Auftreten von septischem Schock und Multiorganversagen (MODS). Alle Parameter wurden, sofern zutreffend, in einem 12-Stunden-Intervall erfasst und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Zwischen Januar 2012 und Dezember 2022 wurden 21 Patientinnen und Patienten identifiziert, die eine vv-ECMO-Behandlung aufgrund ihrer Brandverletzung erhielten. Fünf Patienten (24 %) überlebten die Therapie und konnten entlassen werden, während 16 Patienten (76 %) an ihrer Erkrankung verstarben. Eine größere TBSA, ein niedrigerer pH-Wert in der arteriellen Blutgasanalyse nach 24 und 36 Stunden, MODS, Niereninsuffizienz und die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie waren signifikant mit einem tödlichen Ausgang assoziiert. Zusammenfassung: Die Daten der vorliegenden Studie zeigten eine Gesamtmortalität von 76 %, was im Vergleich zur Literatur unbefriedigend ist. Dies könnte durch erschwerende Faktoren wie MODS, Nierenversagen und die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie erklärt werden. Dennoch muss die Indikation für vv-ECMO an die individuelle Situation des jeweiligen Brandverletzten angepasst werden. Aufgrund des höheren Komplikationsrisikos sollte die ECMO-Therapie spezialisierten Verbrennungszentren mit einem interdisziplinären Ansatz und Angliederung an eine ECMO-spezialisierte Klinik vorbehalten bleiben. Erklärung möglicher Interessenkonflikte: Die Autorinnen und Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz des enzymatischen Débridement im Off-Label-Use (Behandlungsfläche von mehr als 15%) Halle Vortrag | ||