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Sitzungsübersicht
Sitzung
Handchirurgische Varia
Zeit:
Freitag, 04.10.2024:
15:30 - 16:45

Ort: Raum 14

1 Stock

Vorsitz: Tobias Kisch (Kronshagen), Theodora Wahler (Nürtingen), Susanne Rein (Leipzig)

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Präsentationen

How I found my Way to Restore Hand Function in Tetraplegic Patients

Fridén, Jan

Nottwil, Schweiz



Sehnenrupturen an der Hand: Seltene Ursachen und chirurgische Rekonstruktion mittels motorischer Ersatzoperationen - Eine Fallserie

Ahmad, Nura; Unbehaun, Philipp; Biermann, Niklas; Klein, Silvan M; Ruewe, Marc; Prantl, Lukas; Anker, Alexandra M.

Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland

Abstract:

Hintergrund: Sehnenrupturen an der Hand sind häufige Verletzungen, die erhebliche funktionelle Beeinträchtigungen verursachen können. Neben Traumata können seltener auch Osteosynthesematerial und knöcherne Vorsprünge zu sekundären Sehnenrupturen führen. Sehnentransfers stellen eine wichtige chirurgische Option dar, um die Funktionalität in einem solchen Fall wiederherzustellen. Dieser Artikel präsentiert eine Fallserie von Patienten unserer Klinik, die an sekundären Sehnenrupturen litten und mittels motorischer Ersatzoperationen therapiert wurden.

Methoden: Die Analyse fokussierte sich auf die zugrunde liegende Pathologie für die Sehnenruptur, intraoperative Befunde, die durch Sehnentransfers durchgeführte Rekonstruktion sowie die Ergebnisse der postoperativen Rehabilitation. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die selteneren Ursachen von Sehnenrupturen gelegt, insbesondere traumatische oder degenerative Veränderungen an den Mittelhandknochen und Plattenosteosynthesen nach distaler Radiusfraktur.

Ergebnisse: Ursächlich für sekundäre Sehnenrupturen in unserem Patientenkollektiv waren degenerative und traumatische Veränderungen an den Mittelhandknochen, sowie Plattenosteosynthesen nach distaler Radiusfraktur. Perioperative Fotoaufnahmen und Röntgenbilder dokumentieren die zugrundeliegende Pathologie und verdeutlichen die spezifischen Herausforderungen und chirurgischen Schritte, die bei diesen seltenen Verletzungsursachen berücksichtigt werden müssen. Unsere Ergebnisse betonen die Effektivität von Sehnentransfers zur Rekonstruktion von Streck- und Beugesehnen der Hand in Fällen von sekundären Sehnenrupturen. Des weiteren unterstreicht die Studie die Bedeutung einer differenzierten Entscheidungsfindung hinsichtlich der Metallentfernung, insbesondere bei Patienten mit einer Plattenosteosynthese nach distaler Radiusfraktur.

Schlussfolgerungen: Diese Fallserie hebt die Notwendigkeit hervor, bei Sehnenrupturen an der Hand auch seltene Ursachen wie degenerativen oder traumatischen Veränderungen an den Mittelhandknochen oder Plattenosteosynthesen in Betracht zu ziehen. Sehnentransfers zeigen sich als wirksame chirurgische Option zur Rekonstruktion. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, das Verständnis für die vielfältigen Ursachen von Sehnenrupturen zu erweitern, die Behandlungsmöglichkeiten zu optimieren und diese Ergebnisse bei klinisch relevanten Fragestellungen, wie der Entscheidung für oder gegen eine Metallentfernung zu implementieren.



Freie funktionelle Gracilis-Muskel-Opponensplastik zur Rekonstruktion des Thenars: Indikationen, Technik und Langzeitergebnisse

Milacak, Zvjezdana; Ninkovic, Milomir

KH Bogenhausen, Deutschland

Daumenopposition ist eine wesentliche Komponente der menschlichen Handfunktion, und der Verlust der Thenarmuskulatur führt zu erheblicher Beeinträchtigung der Hand. Darüber hinaus ist eine Kontraktur des ersten Zwischenraums aufgrund von Trauma eine bedeutende Einschränkung bei der Rekonstruktion der Daumenopposition. Die Rekonstruktion der Thenarfunktion erfolgt am häufigsten durch Opponensplastik mit Sehnenübertragungen. Obwohl vorteilhaft, erfordern Sehnenübertragungen eine kortikale Umschulung und erreichen nicht die natürliche Funktion. Diese können die einzige Option im Falle einer Lähmung des Nervus medianus sein. Manchmal geht jedoch die Thenarfunktion aufgrund einer Verletzung der Thenarmuskulatur bei erhaltener Funktion des Nervus medianus verloren. Häufige Beispiele hierfür sind Traumata des palmaranliegenden Weichgewebes und das Kompartmentsyndrom. In solchen Fällen kann die intuitive Daumenopposition durch eine freie funktionelle Muskeltransplantation wiederhergestellt werden, die vom Thenarmotorast des Nervus medianus innerviert wird. Darüber hinaus kann eine Freisetzung des ersten Zwischenraums in demselben Eingriff erreicht werden. In diesem Artikel zeigen wir die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber der Opponensplastik auf, überprüfen Langzeitergebnisse erfolgreicher Fälle einschließlich videographischer Dokumentation der Funktion und geben erfahrenen Chirurgen Anleitung, die dieses Verfahren in Betracht ziehen.



Die diagnostische Lücke bei der Stener-Läsion: Ist das MRT die Lösung?

Orbenes, Nicholas1; Moog, Philipp3; Machens, Hans-Günther3; Wörtler, Klaus2; Neumann, Jan2; Kükrek, Haydar3

1Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Technische Universität München; 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Technische Universität München; 3Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Technische Universität München

Verletzungen des ulnaren Kollateralbandes des Metakarpophalangealgelenks des Daumens sind häufig anzutreffende Verletzungen, die sowohl bei Partial- als auch bei Komplettrupturen ohne Stener-Läsion auch unter konservativer Therapie adäquat ausheilen können. Neben der klinischen Beurteilung wird die Magnetresonanztomographie häufig für die Indikationsstellung einer operativen Therapie genutzt, wobei die Genauigkeit als diagnostisches Werkzeug umstritten ist.
Wir führten eine retrospektive Untersuchung aller Patienten mit der Diagnose einer Verletzung des ulnaren Kollateralbands des Daumens zwischen 2012 und 2022 am Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München durch. Insgesamt wurden 43 Patienten identifiziert, die präoperativ eine MRT-Untersuchung erhielten und operativ therapiert wurden. Die Kohorte wurde in vier Gruppen unterteilt: Gruppe A umfasste alle Patienten (n=43), Gruppe B umfasste Patienten mit extern durchgeführten MRTs (n=36) und Gruppe C Patienten mit intern durchgeführten MRTs (n=7). Gruppe D waren Patienten mit externen MRTs, deren Bilder weiterhin verfügbar waren und durch zwei unserer auf muskuloskelettale MRT-Untersuchungen spezialisierten Radiologen in domo verblindet re-evaluiert wurden (n=28). In allen Gruppen zeigte die MRT-Untersuchung eine hohe Sensitivität und Spezifität für die Erkennung von UCL-Läsionen, wobei eine sichere Unterscheidung in Partial-, Komplettrupturen oder Stener-Läsionen nicht möglich war. In Gruppe A konnte für Stener-Läsionen nur eine Spezifität von 70%, in Gruppe B von 68% und in Gruppe C von 80% gefunden werden. Auch die verblindete Re-Evaluation in Gruppe D zeigte nur eine Spezifität von 71%.

Die MRT-Untersuchung ist zwar eine sensitive Untersuchung für Verletzungen des ulnaren Kollateralbands jedoch mit geringer Spezifität für Stener-Läsionen. Zukünftig sollten alternative Untersuchungstechniken oder Vorgehensweisen für die Entscheidung zum operativen Vorgehen herangezogen werden, um unnötige Operationen zu vermeiden.



Neue Perspektiven in der Handchirurgie: Erste Erfahrungen mit MOTEC-Handgelenksprothesen nach einem Jahr klinischer Anwendung

Steubing, Yonca; Lehnhardt, Marcus; Ernst, Tobias; Völlmecke, Maximilian; Wallner, Christoph; Hinzmann, Jannik; Schmidt, Sonja; Harenberg, Patrick

BG Klinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland

Einleitung:

Die vorliegende Studie präsentiert die Erfahrungen des ersten Jahres nach Einführung der Handgelenksprothesen als Therapiealternative zur Voll- oder Teilversteifung des Handgelenkes in unserer Klinik. Traditionell gilt die Arthrodese des Handgelenkes als Standardtherapie für die fortgeschrittene posttraumatische oder degenerative Handgelenksarthrose. Prothesen der ersten Generationen wurden aufgrund hoher Komplikationsraten (v.a. auch Lockerungsraten) üblicherweise für Patient/Innen mit niedrigem Anspruch an Kraft und Belastbarkeit empfohlen. Neue Prothesenmodelle der 4. Generation zeigen hingegen vielversprechende Resultate hinsichtlich Verbesserung der Beweglichkeit und Funktionalität des Handgelenks.

Methoden:

In einer monozentrischen, retrospektiven Studie wurden sämtliche Patient/Innen einbezogen, die zwischen Dezember 2022 und Dezember 2023 aufgrund einer fortgeschrittenen Handgelenksarthrose in unserer Klinik eine Handgelenksprothese (MOTEC) erhielten. Die Analyse der funktionellen Ergebnisse konzentrierte sich auf das Bewegungsausmaß, die Griffkraft und die Funktionalität im Alltag, gemessen am DASH- und PRWE-Score. Untersucht wurden 22 Patient/Innen mit posttraumatischer oder degenerativer Handgelenksarthrose.

Ergebnisse/Zusammenfassung:

Die Resultate im ersten Jahr nach Beginn der Prothesenchirurgie offenbaren eine signifikant verbesserte Beweglichkeit des Handgelenkes, eine gesteigerte Griffkraft, eine Schmerzreduktion sowie eine verbesserte Alltagsfunktionalität. Die Ergebnisse legen nahe, dass die MOTEC-Prothese insbesondere durch die verbesserten Bewegungsgrade eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Versteifung des Handgelenks darstellt. Zur weiteren Untersuchung des Verfahrens und Therapieerfolges sind weiterführende Langzeitstudien unerlässlich.



Patientenoutcome und Untersuchung der Handgelenksfunktion nach Scaphoid-Rekonstruktion: Eine retrospektive Studie mit 162 Patienten

Rachunek-Medved, Katarzyna; Claudius, Illg; Anna, Einzmann; Jonas, Kolbenschlag; Adrien, Daigeler; Fabian, Medved

BG Unfallklinik Tübingen, Deutschland

Einleitung:

Aktuell vorhandene Analysen legen den Schwerpunkt nach einer Kahnbeinrekonstruktion hauptsächlich auf radiologische Bewertung zur Beurteilung der Ergebnisse , wobei hier der Schwerpunkt auf der Konsolidierung, Reposition und Aufrichtung des Kahnbeins liegt. Klinische Daten zur Funktion und dem Patientenoutcome dagegen sind selten. Das Ziel dieser Single-Center-Studie bestand darin, die von Patienten berichteten Ergebnisse und die klinische Handgelenksfunktion nach einer Kahnbeinrekonstruktion zu untersuchen.

Patienten und Methoden:

162 von 370 Patienten, die sich zwischen Januar 2007 und Dezember 2020 in der BG Unfallklinik Tübingn einer Kahnbeinrekonstruktion unterzogen, wurden in die Untersuchung einbezogen. Für die statistsichen Analysen wurde R Version 4.0.2 mit einem Signifikanzniveau von p=0,05 verwendet.

Ergebnisse:

Die klinische Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 7,44 (Bereich 1,03–14,65) Jahre, wobei 87 % der Patienten eine radiologische Konsolidierung erreichten. Der durchschnittliche DASH-Score betrug 7,54 (±10,08). Der Bewegungsumfang (ROM) für Extension/Flexion (E/F) betrug durchschnittlich 115,97° (±21,77°) und für die Ulnar-/Radialabweichung (U/R) 41,9° (±9,41°). Die durchschnittliche Griffkraft betrug 42,49 (±10,78) kg und 85,93 % (±21,17 %) der Norm. Weibliche Patientinen hatten einen höheren DASH-Score (p=0,03) mit besserem ROM in E/F (p=0,04), U/R (p=0,04) und Pronation/Supination (P/S) (p=0,02) als männliche Patienten. Patienten mit Kahnbeinmalunion zeigten im Vergleich zu Patienten ohne Malunion einen geringeren ROM bei E/F (p=0,02) und U/R (p=0,032). Rekonstruktionen mit vaskularisierten Knochentransplantaten ergaben im Vergleich zum nicht betroffenen Handgelenk einen geringeren ROM-Prozentsatz in E/F (p<0,001) und U/R (p=0,0051) im Vergleich zu nicht vaskularisierten Transplantaten aus dem Beckenkamm.

Schlussfolgerung:

Komplexere Rekonstruktionsmethoden, die zu geringfügig schlechteren Ergebnissen führen können, sollten spezifischen Indikationen vorbehalten bleiben. Eine angemessene Reposition der Humpbackdeformität kann die funktionellen Ergebnisse verbessern.



Zusammenfassung Sekretär und Diskussion

DGPRÄC, DGPRÄC

DGPRÄC

Handchirurgische Varia