Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Mammareduktion/Mastopexie
Zeit:
Freitag, 04.10.2024:
15:30 - 16:45

Ort: Saal Y

1. Stock

Vorsitz: Beatrix Munder (Düsseldorf), Alexander D. Bach (Eschweiler), Nuri Alamuti (Wiesbaden)

Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Mastopexie- Herausforderung Volumen und Asymmetrie

Liebau, Jutta

Düsseldorf



Perfusionskontrolle des Mamillen-Areola-Komplexes bei Mammareduktionsplastiken bei Gigantomastie mittels Indocyaningrün-Angiographie

Daniels, Marc; Wolter, Andreas; Hagouan, Mazen; Munder, Beatrix; Fertsch, Sonia; Janku, Dirk; Musmann, Robert; Oramary, Alan; Bromba, Annabelle; Stockhausen, Nora; Bukowiecki, Julia; Andree, Christoph

Sana Kliniken Düsseldorf, Deutschland

Eine Gigantomastie ist für die Patientinnen ein belastender Zustand und stellt den plastischen Chirurgen vor besondere Herausforderungen.

Der MAK wird von der Arteria mammaria interna, der Arteria thoracica lateralis auf Höhe der Arteria intercostalis 4 und der Arteria intercostalis anterior auf Höhe des mittleren vierten und fünften Interkostalraums versorgt. Der wichtigste Faktor ist die klinische Feststellung einer ausreichenden Durchblutung der MAKs. Es gibt keine definierte kritische Stiellänge als Grenzwert für die freie Brustwarzentransplantation, so dass der Chirurg intraoperativ eine Entscheidung über die Lebensfähigkeit der MAKs treffen muss. Wenn es Anzeichen für eine drohende Nekrose gibt, wie z. B. eine verringerte Kapillarfüllung oder eine Fleckenbildung des Gewebes, kann und sollte die freie Brustwarzentransplantation als sichere Alternative durchgeführt werden. Obwohl die freie Brustwarzentransplantation das Risiko eines MAK-Verlusts verringert, ist sie mit eigenen Komplikationen verbunden, insbesondere mit dem Verlust der Sensibilität, der fehlenden Projektion der Brustwarze, Ptosis, Hypopigmentierung der Brustwarze und der Verlust der Stillfähigkeit.

Als Entscheidungshilfe zur Indikation eines freien Mamillentransfers gehören ein Abstand zwischen Manubrium Sterni und Brustwarze von mehr als 40 cm, ein Abstand zwischen Inframammärfalte und Brustwarze von mehr als 20 cm, ein Alter von mehr als 65 Jahren, Komorbiditäten der Patientin und die Präferenz des Chirurgen.

Da es keine gültige Richtlinie gibt, soll die MAK Perfusion objektiv dargestellt werden.

Zur Beurteilung der Perfusion des Mamillen-Areola-Komplexes wurde 10 Patientinnen mit einem MJA von >/= 40 cm während der Operation Indocyaningrün intravenös verabreicht und somit die Durchblutung beurteilt werden. Postoperativ erfolgte eine engmaschige Kontrolle der MAK Durchblutung und Nachkontrollen nach 2 Wochen und drei Monaten.

Mit dieser Technik konnten bei Gigantomastie und MRP Mamillennekrosen vermieden werden. Intraoperativ diente es als Entscheidungshilfe zur freien Mamillentransplantation.

Mit Hilfe dieser objektiven Perfusionsmessung der Mamillen intraoperativ, kann eine sichere Durchblutung der Mamillen zu gewährleistet und freie Mamillentransplantate vermieden werden.



Netzunterstützte (Galaflex) Mammareduktionsplastik zur Push-Up- und Innerer-BH-Technik bei Mammahypertrophie mit hoher Hautlaxizität und schlechtem Bindegewebe

Fertsch, Sonia1,2; Wolter, Andreas1,2; Daniels, Marc1,2; Musmann, Robert1; Janku, Dirk1; Munder, Beatrix1; Hagouan, Mazen1; Bukowiecki, Julia1; Bromba, Annabelle1; Stockhausen, Nora1; Andree, Christoph1

1SANA Krankenhaus Düsseldorf Gerresheim, Deutschland; 2Universität Witten-Herdecke

Einleitung: Die Brustverkleinerung, insbesondere bei Brüsten mit schlechtem Bindegewebe, kann eine Herausforderung darstellen. Die Hautlaxizität ist hoch und das Bindegewebe ist schwach, was die Brust dazu prädisponiert, in den folgenden Monaten nach der Operation wieder abzusacken und ptotisch zu werden. Dies gilt vor allem für den unteren Pol der Brust und die Projektion. Das Rearrangieren des Gewebes (im Sinne einer craniomedialen oder inferioren Mamillen-Stielung) reicht oft nicht aus, um ein stabiles Resultat zu erzielen, da die schlechte Gewebequalität auch nach der Operation bestehen bleibt. Daher wurde ein Netzstützsystem eingeführt, um das Gewebe zu stabilisieren. In der Fallserie wurde ein resorbierbares Netz aus Poly-4-Huydroxybutarat (P4HB; GalaFLEX, Galatea, Lexington, MA) verwendet, das kürzlich als nützliche Ergänzung zur Unterstützung schlechter Gewebsqualität mit positiven frühen Ergebnissen und niedrigen Komplikationsraten beschrieben wurde.

Methoden: 20 Patientinnen unterzogen sich einer Mammareduktionsplastik (MRP) mit Push-up- und Innerer-BH-Technik mit einer P4HB-Netzunterstützung. Zwei dieser Patientin erhielten eine Re-MRP auf Grund des starken Absackens des Gewebes nach der initialen MRP ohne Netz. Die Hautlaxizität/ Elastizität wurde mittels Cutometer evaluiert. Es wurden Fotos und Vermessungen gemacht, um das Ausmaß des Senkung und der Dehnung des unteren Brustpols, sowie die Abflachung des Oberpols, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate postoperativ zu analysieren. Zusätzlich wurde ein BREAST-Q Fragebogen von den Patientinnen zur Evaluation des Ergebnisses ausgefüllt.

Ergebnisse: Follow-up liegt bei 6 - 12 Monaten. Die Ergebnisse der Mammareduktionsplastik waren vergleichbar mit den zuvor publizierten Ergebnissen bei Mastopexien mit P4HB und zeigten eine geringe Dehnung der Brust. Durchschnittlich zeigte sich eine Dehnung des unteren Brustpols von circa 7% . Der obere Pol flachte um 3% ab. Es wurden keine Komplikationen registriert. Der durchschnittliche Zufriedenheitswert lag bei 96.

Conclusio: Der mit dem P4HB Netzt unterstützte „Push-up“ und „innere BH“ ist ein sicherer Ansatz zur Unterstützung des Gewebes bei Mammareduktionsplastiken mit hoher Hautlaxizität und schlechtem Bindegewebe und eignet sich gut bei Revisions-Mammareduktionen oder Mastopexien, die aufgrund der Ptose reoperiert werden müssen.



Effekte von Tranexamsäure auf Hämatombildung, postoperatives Drainagevolumen und Dauer des Krankenhausaufenthalts bei Mammareduktionsplastik

Schmauss, Daniel Christopher; Magni, Sara; Parodi, Corrado; Harder, Yves

Ospedale Regionale Lugano EOC, Schweiz

Zielsetzung:

Die Mammareduktionsplastik ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der plastischen Chirurgie. Obwohl es sich um einen sehr elektiven und relativ sicheren Eingriff handelt, der in der Regel bei gesunden Patientinnen durchgeführt wird, können postoperative Komplikationen auftreten. Dazu gehören unter anderem die Bildung von Hämatomen und Seromen mit einer Inzidenz von etwa 3 bzw. 1,5 %.

Tranexamsäure (TXA) ist ein Antifibrinolytikum, das zur Verringerung erheblicher Blutverluste in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt wird. Es ist auch dafür bekannt, dass es Entzündungsvorgänge unterdrückt, was zu einer Verringerung posttraumatischer und postoperativer Ödeme führt.

Ziel der Studie war es, die Effekte von TXA bei Patientinnen zu untersuchen, die sich einer Mammareduktionsplastik unterziehen. Zu diesem Zweck wurde die postoperative Hämatomrate ausgewertet. Außerdem analysierten wir die Rate der Serombildung, die Produktion des gesamten Drainagevolumens, die Verweildauer der Drainagen, sowie die Dauer des Krankenhausaufenthalts.

Methoden:

Es wurden alle Patientinnen analysiert, die sich zwischen Oktober 2015 und Oktober 2021 in unserer Klinik einer Mammareduktionsplastik unterzogen. Die Patientinnen erhielten entweder 48 Stunden lang systemisch TXA oder keine TXA (Kontrolle). Alle Daten wurden mit nichtparametrischen Formeln analysiert.

Ergebnisse:

157 Patientinnen unterzogen sich insgesamt 240 Mammareduktionsplastiken. 31 Fälle wurden wegen unvollständiger Daten oder Abbruch der Behandlung mit TXA ausgeschlossen. Somit wurden insgesamt 209 Fälle in die Studie eingeschlossen, d. h. 138 Fälle in der Kontrollgruppe und 71 Fälle in der TXA-Gruppe. Dabei wurden 3 Hämatome in der Kontrollgruppe bzw. keines in der TXA-Gruppe beobachtet. Es wurden keine Serome diagnostiziert. Das Gesamtdrainagevolumen war in der TXA-Gruppe signifikant geringer als in der Kontrollgruppe (TXA: 41,6 ml vs. Kontrolle: 53,8 ml; p=0.0124), was zu einer Verkürzung der Drainagenverweildauer und damit der durchschnittlichen Dauer des Krankenhausaufenthalts führte (TXA: 1,6 Tage vs. Kontrolle: 2,15 Tage; p=0.0001).

Schlussfolgerung:

TXA ist ein nebenwirkungsarmes Medikament, welches nicht nur das Risiko einer postoperativen Hämatombildung, die chirurgisch drainiert werden muss, sondern auch die Gesamtdrainageleistung der Operationswunde verringert, was zu einer früheren Drainageentfernung und einem kürzeren Krankenhausaufenthalt führt. TXA sollte daher eine breitere Anwendung in der plastischen Chirurgie finden, insbesondere in Zeiten, in denen die Tendenz immer mehr in Richtung der ambulanten Patientenversorgung geht.



U versus T-- Der Einfluss von Narbenmustern nach Brustverkleinerung auf Augenbewegungen und Blickmuster: Eine Eye-Tracking-Untersuchung

Frank, Konstantin2; Zeng, Rui3; Sedlbauer, Stephanie1; Prantl, Lukas1; Giunta, Riccardo3; Cotofana, Sebastian4; Moelhoff, Nicholas3; Alfertshofer, Michael3; Kaye, Kai2; Brébant, Vanessa1

1University of Regensburg, Deutschland; 2Ocean Clinic, Marbella, Spain; 3Department for Hand, Plastic and Aesthetic Surgery, Ludwig-Maximilians-University Munich, Munich, Germany; 4Department of Dermatology, Erasmus Hospital, Rotterdam, The Netherlands.

Hintergrund: Da Narben als Hauptursache für postoperative Unzufriedenheit nach einer Mammareduktionsplastik bekannt sind, ist es unerlässlich, die visuelle Wahrnehmung verschiedener Narbenmuster durch die Patientin zu analysieren, um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen. Um dies zu erreichen, bietet die Eye-Tracking-Technologie eine objektive Methode zur Bewertung von Brustnarben.

Methoden: 58 Teilnehmerinnen (32 Frauen und 26 Männer) im Alter zwischen 19 und 82 Jahren (Durchschnittsalter 29,47 ± 10,98 Jahre) wurden 18 Farbfotografien gezeigt, die in drei Betrachtungswinkeln (rechte 45°-Schrägansicht, Frontalansicht und Frontalansicht mit erhobenen Armen) von 6 Patientinnen aufgenommen wurden, die sich einer Mammareduktionsplastik mit der Technik der umgekehrten T-Narbe (3 Patientinnen) oder der Technik ohne vertikale Narbe (3 Patientinnen) unterzogen. Die Bilder wurden jedem Teilnehmer für eine feste Dauer von jeweils 5 Sekunden präsentiert. Zur Erfassung und Analyse der Blickdaten der Betrachter wurde ein Eye-Tracking-Gerät eingesetzt.

Ergebnisse: Der Mamillen-Areolen-Komplex (MAK) und die periareoläre Narbe zogen die Blicke der Betrachter schneller auf sich, hatten eine längere Verweildauer und eine höhere Anzahl von Blickfixierungen als alle anderen Teile der Brustnarben, unabhängig vom Betrachtungswinkel und Narbenmuster. Darüber hinaus wurde die Narbenregion im invertierten T-Narbenmuster stärker und schneller vom Blick des Betrachters angezogen als das nicht-vertikale Narbenmuster (U-Scar).

Schlussfolgerung: Der MAK und die periareoläre Narbe scheinen als die wichtigsten Regionen für die Brustästhetik angesehen zu werden. Die Ergebnisse können plastischen Chirurgen dabei helfen, die am besten geeignete Technik für eine Mammareduktionsplastik zu bestimmen, und unterstreichen gleichzeitig die Bedeutung einer feinen periareolären Narbe und eines symmetrischen MAKs für ein hervorragendes ästhetisches Ergebnis. Es ist die erste Studie, in der die Ergebnisse der Mammareduktionsplastik mit Hilfe der Eye-Tracking-Technologie ausgewertet werden.Diese Studie untersuchte den Einfluss verschiedener Narbenmuster nach einer Mammareduktionsplastik auf die Augenbewegungen und Blickmuster der Beobachter. Die Studie hat die Bedeutung des MAKs und der periareolären Narbe für die Brustästhetik bestätigt und gezeigt, dass die Narbenregion im umgekehrten T-Narben-Muster als weniger visuell attraktiv beurteilt wird als das nicht-vertikale Narbenmuster (U-Scar).



Langfristige Veränderungen der Brustform nach Brustverkleinerungsoperation: Eine retrospektive Einzelzentrenstudie

Gulbis, Niks; Obed, Doha; Dastagir, Khaled; Dastagir, Nadjib; Vogt, Peter; Dastagir, Khaled

MHH, Deutschland

Einführung: Die Brusthypertrophie bezeichnet die abnormale Vergrößerung der Brust, die zu einer übermäßigen Brustlast führen kann. Viele Personen mit schweren und hängenden Brüsten leiden häufig unter chronischen Schmerzen im Nacken-/Rückenbereich, was zu Unannehmlichkeiten führt. Obwohl Patienten in der Regel eine Brustverkleinerungsmammoplastik zur Linderung von Schmerzen und Beschwerden anfordern, erhoffen sich viele auch eine Verbesserung des Aussehens ihrer Brust. Bevor eine Brustverkleinerungsmammoplastik durchgeführt wird, ist es entscheidend, dass der Chirurg verschiedene Messungen dokumentiert, da eine unzureichende präoperative Planung zu unbefriedigenden Langzeitergebnissen führen kann. Ziel dieser Studie war es, die langfristigen postoperativen Veränderungen in der Brustmorphologie nach einer Brustverkleinerungsmammoplastik zu bestimmen.

Material und Methoden: Von 2011 bis August 2021 wurden 122 Patientinnen identifiziert, die sich einer Brustverkleinerungsmammoplastik an der Medizinischen Hochschule Hannover unterzogen. Es wurde eine retrospektive Kohortenanalyse dieser Patientinnen und ihrer Operationsberichte durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf Form- und Konturveränderungen lag. Anatomische Landmarkenpunkte wurden anhand von Vor- und Nachher-Fotografien mit der Software Image J markiert.

Ergebnisse: Die Studie umfasste 122 weibliche Patientinnen (244 Brüste). Auf der rechten Seite betrugen die durchschnittlichen postoperativen N-IF-Distanzen 142 gegenüber 72 mm (P<0.0001), 72 gegenüber 80 mm und 80 gegenüber 85 mm bei den Nachuntersuchungen nach >3 Monaten, 3-6 Monaten und >1 Jahr, jeweils. Alle Vergleiche von Veränderungen der Brustform in verschiedenen Zeiträumen zeigten statistische Signifikanz (P<0.0001), mit Ausnahme von >3 Monaten gegenüber 3-6 Monaten und 3-6 Monaten gegenüber >1 Jahr. Die durchschnittliche Zunahme der Distanzen zwischen intraoperativ und >1 Jahr Follow-up für N-IF auf der rechten Seite betrug 16 mm und auf der linken Seite 14 mm. Für S-NL betrug die durchschnittliche Zunahme 12 mm auf der rechten Seite und 6 mm auf der linken Seite. C-NL nahm im Durchschnitt um 16 mm auf der rechten Seite und 14 mm auf der linken Seite zu.

Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt die langfristigen postoperativen Veränderungen in der Brustkontur nach einer Brustverkleinerungsmammoplastik. Insgesamt deuten die Ergebnisse auf zufriedenstellende und stabile langfristige Veränderungen in der Brustform hin und können plastischen Chirurgen bei der Operationsplanung und der Beratung von Patienten zu erwarteten postoperativen Ergebnissen helfen.



Kombinierte Ribeiro-LICAP Autoaugmentation bei Weightloss Patientinnen, Ptosis mammae und weiteren Indikationen

Lobe, Tim; Liebau, Jutta

Florence-Nightingale Krankenhaus Düsseldorf, Deutschland

In unserer Klinik stellten sich im Jahr 2023 etwa 150 Patientinnen mit dem Wunsch der Wiederherstellung einer weiblichen Brustform bei Gigantomastie, nach massivem Gewichtsverlust oder stattgehabtem Volumenverlust der Brust z.B. nach Schwangerschaften vor.

In diesem Kollektiv führten wir bei 35 Patientinnen eine reine Mastopexie ohne Volumenreduktion durch. Neben dem Wunsch der Wiederherstellung einer natürlichen Brustform bestand hier zusätzlich bei 20 Patientinnen das Bedürfnis nach einem Volumenaufbau. Die Atrophie des Brustdrüsengewebes und des mammären subkutanen Fettgewebes stellen den Operateur vor eine Herausforderung. Das adipokutane Gewebe der lateralen Thoraxwand stellt bei solchen Patientinnen eine ortsständige Möglichkeit dar das angestrebte Volumen der Brust mit adäquater Projektion simultan aufzubauen.

In dem Vortrag soll die bei diesen Patientinnen in unserer Klinik regelhaft durchgeführte Mastopexie in T-Schnitt Technik mit Kombination eines Ribeiro-LICAP Lappens zur Autoaugmentation vorgestellt werden.

Indikation

Die Autoaugmentation mittels kombiniertem Ribeiro-LICAP Lappen ist für Patienten geeignet die eine Straffung der Brust mit gleichzeitigem Volumenaufbau wünschen und die einen moderaten bis ausgeprägten Haut-Weichgewebsüberschuss der lateralen Thoraxwand aufweisen („bra-rolls“). Eine alleinige Autoaugmentation aber auch Kombination mit anderen Verfahren wie der Implantation von Silikonprothesen ist möglich.

Technik

Die OP Planung beinhaltet neben der klassischen inverted-T Resektionsfigur nach Ribeiro eine auf Höhe der Inframammarfalte (auf Höhe der 7. Rippe) nach lateral ausgeführte spindelförmige Hautinsel, die in der horizontalen Ebene bis zur hinteren Axillarlinie ausgeführt werden kann. Die vertikale Ausdehnung des LICAP Lappens wird mittels Pinch Test bei ab- und adduziertem Oberarm am stehenden Patienten ermittelt.

Für die Durchführung der kombinierten Ribeiro-LICAP Autoaugmentationsmastopexie favorisieren wir eine mediokraniale oder kraniale Stielung des Mamillen-Areolen-Komplex (MAK).

Nach Deepithelisieren der Resektionsfigur wird eine horizontale brusthalbierende Inzision unterhalb der MAK bis auf die Pectoralisfaszie durchgeführt. Es erfolgt die epifasziale Präparation nach kranial, so dass der Ribeiro Lappen spannungsfrei an der Pectoralsfaszie fixiert werden kann. Der LICAP Lappen wird nach medial rotiert und unter oder über dem Ribeiro Lappen durch Vicryl Nähte fixiert. Eine exakte Darstellung der versorgenden Perforatorgefäße ist unserer Erfahrung nach nicht erforderlich, bei ausreichend breiter kaudaler Basis des Ribeiro-LICAP Lappens (8-12cm) zeigt sich in unserer Hand regelhaft eine sichere Durchblutung anhand punktförmiger Blutungen aus der deepitheliserten Dermis. Die Patienten werden zur Volumen- und Symmetriekontrolle nach temporärer 3 Punktnaht der Brustpfeiler und Klammern der Wundränder intraoperativ aufgesetzt. Es erfolgt die Markierung der neuen MAK Position bei verdecktem Areolenstiel. Nach Deepitheliseren des Areolenbettes erfolgt die Einlage je einer Redon Drainage und schließlich intrakutane Fixierung der Areole und Hautnaht unter Exzision ggfs. noch vorhandener Hautüberschüsse.

Ergebnisse

Die kombinierte Ribeiro-LICAP Autoaugmentation ermöglicht eine sichere Straffung der erschlafften Brust mit gleichzeitigem Volumenaufbau mit autologem Gewebe. Es lässt sich regelhaft eine runde Brustform mit adäquater Projektion erzielen. Positiv wird zudem die zusätzlich erzielte Straffung der lateralen Thoraxwand empfunden. Die extendierte Narbe liegt bei korrekter Planung unter den BH Trägern verdeckt. Bei unseren Patienten beobachten wir auch im Langzeitverlauf einen stabilen unteren Brustpol, was wir auf die Fixierung an der Pectoralisfaszie zurückführen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist die kombinierte Ribeiro-LICAP Technik eine sichere Methode zum Volumenaufbau der Brust. Das Potential (der Volumengewinn) wird unserer Erfahrung nach eher unter- als überschätzt. Zusätzlich ist die geschilderte Technik vielseitig einsetzbar und kann bspw. auch in Kombination mit Silikonimplantaten (bei Wunsch möglichst kleiner Implantate zur Vermeidung von Implantat-assoziierten Komplikationen) und/oder bei Abwandlung zur Stabilisierung des lateralen Implantatlagers eingesetzt werden. Der Ribeiro-LICAP Lappen findet bei uns zudem Anwendung im Brustaufbau übergewichtiger Mann-zu-Frau Transgender Patienten oder zum Volumenerhalt nach Implantatentfernung.



LICAP Autoaugmentations-Mastopexie nach Gewichtsreduktion: Evaluation von Patientenzufriedenheit mit dem BreastQ/BodyQ® Tool.

Schäfer, Ruth C.1,2; Sarica, Louisa3; Schäfer, Maja1; Daigeler, Adrien2; Thiel, Johannes Tobias2

1HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Deutschland; 2BG Klinik Tübingen, Deutschland; 3Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung
Patientinnen nach Massive weight loss (MWL) leiden häufig unter erheblicher Mammaptose, geringer Projektion der Brust und schlechter Hautelastizität. Die autoaugmentationsgestützte Mastopexie unter Verwendung des Lateral Intercostal Perforator (LICAP) Flaps findet vermehrt Einsatz. Ziel dieser retrospektiven Kohortenstudie ist die Evaluation von Brustform und Komplikationen; der Patientenzufriedenheit mit Brustform, Oberkörper und Lebensqualität anhand dem BreastQ/BodyQ® Tool vergleichend zu anderen OP Techniken.

Materialien, Methoden

Nach Gewichtsstabilisierung erfolgten innerhalb von 7 Jahren Bruststraffungen bei 119 Patientinnen. In 49 Fällen erfolgte die Verwendung des LICAP Flaps. Ein zentromedialer Pedikel wurde in 43 Fällen, kraniale Stielung in 12, inferiore Stielung in 7 Fällen gewählt, weitere Techniken in 8 Fällen. Komplikationen und Behandler-Bewertung der Ptosekorrektur, Symmetrie und Projektion des Oberpols wurden verglichen. Die Patientenevaluationen erfolgten mittels BreastQ/BodyQ® Tool, vor und 1 Jahr nach der Brustkorrektur und lagen für 83 Patienten vor.

Ergebnisse
Bei Mastopexie mit LICAP Flap erfolgte durchschnittlich eine Resektion von 104g Haut/Brustgewebe, bei zentromedialer Stielung von 367g. Der durchschnittliche BMI war in der LICAP Flap Gruppe mit 23kg/m2 signifikant geringer als in der Gruppe mit zentromedialer Stielung. Komplikationsraten für Wunddehiszenzen waren in der nicht-LICAP Gruppe höher, dies jedoch nicht signifikant. Ein Jahr postoperativ bestand eine hohe Zufriedenheit mit dem Oberkörper (LICAP=85 vs. Andere=81 Punkte, p=0.0153) und mit physischem Wohlbefinden in der Patientengruppe der LICAP Flap autoaugmentierten Mastopexien.

Zusammenfassung
Die Bruststraffung kombiniert mit lateralem Thoraxlift durch die Verwendung des LICAP Flaps zur Autoaugmentation der Brust kann komplikationsarm fehlendes Volumen ersetzen und führt zu hoher Patientenzufriedenheit wie auch Behandler-Bewertung.



Zusammenfassung Sekretär und Diskussion

DGPRÄC, DGPRÄC

DGPRÄC

Mammareduktion/Mastopexie