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Sitzungsübersicht
Sitzung
Daumen
Zeit:
Donnerstag, 03.10.2024:
16:30 - 18:00

Ort: Raum 15

1. Stock

Vorsitz: Patrick Harenberg (Bochum), Annika Arsalan- Werner (Frankfurt a. Main), Armin Kraus (Magdeburg)

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Präsentationen

Daumenrekonstruktion

Rein, Susanne

Leipzig



Toe to Thumb Revisited

Harhaus, Leila

Ludwigshafen a. Rhein



Daumenrekonstruktion mit Osteointegration, eine gute Option?

Jiménez-Frohn, Marcela; Homann, Prof. Dr.Heinz Herbert

BG Klinikum Duisburg, Deutschland

Die Behandlung eines amputierten Daumens bleibt eine Herausforderung für jeden Handchirurgen. Das Ziel ist die mikrochirurgische Rekonstruktion mit guter Funktion.

In manchen Fälle ist dieser Wiederaufbau aufgrund der erheblichen Weichteilschäden jedoch nicht möglich. Nicht alle Patienten sind allerdings bereit, sich einer sekundären Rekonstruktion durch eine heterotope Transplantation oder langwierige Knochenverlängerung mit lappenplastischen Deckungen zu unterziehen.

Als Therapieoption bei den nicht rekonstruierten Patienten wird mehrheitlich auf die Nutzung von externen Prothesen zurückgegriffen, die aber häufig nur eine kosmetische Funktion haben; manche haben zudem ein recht hohes Gewicht oder können lokale Hautreizungen verursachen.

Seit den 90er Jahren werden insbesondere in den USA und Europa Osteointegrationsprothesen für die oberen und unteren Extremitäten eigesetzt. Die Vorteile dieser Methode sind die Ausbildung einer Pseudoperzeption der amputierten Extremität, mehr Kraft sowie mehr Bewegungsfreiheit des darunter liegenden Gelenkes.

Mit dieser Arbeit möchten wir unsere Erfahrungen in der Behandlung von Daumenamputationen anhand der von uns operierten osteointegrierten Patienten, die seit 2022 in unserer Klinkik operiert worden sind, zeigen.

Diese Behandlung kann als einfache und sichere Therapieoption empfohlen werden.



Daumen runter für die Silikondaumenprothese: Nutzung von Silikondaumenprothesen nach traumatischer Amputation des Daumens und Interesse an chirurgischen Therapieoptionen

Prahm, Cosima1,2; Kefalianakis, Laura1,2; Heinzel, Johannes1,2; Daigeler, Adrien1,2; Kolbenschlag, Jonas1,2; Lauer, Henrik1,2

1BG Klinik Tübingen; 2Universitätsklinikum Tübingen

Hintergrund:

Die Amputation des Daumens stellt eine erhebliche Beeinträchtigung der Handfunktion und des Körperbildes dar, die sowohl physische als auch psychologische Auswirkungen auf die Betroffenen hat. Die Replantation gilt als bevorzugte Behandlung, doch nicht in allen Fällen ist diese möglich, weshalb alternative Rekonstruktionsmethoden und der Einsatz von Prothesen an Bedeutung gewinnen. Insbesondere Silikondaumenprothesen bieten eine vielversprechende Option zur Wiederherstellung der Ästhetik und der funktionellen Opposition, doch ihre praktische Anwendung bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Ziele:

Ziel dieser Studie war es, den Anteil der Patienten zu ermitteln, die ihre Silikondaumenprothese regelmäßig im täglichen Leben einsetzen, und die spezifischen Gründe zu untersuchen, die zur Ablehnung oder nur sporadischen Nutzung dieser Prothesen führen. Zudem sollte die Einstellung der Patienten gegenüber neuen Therapieoptionen, insbesondere der Osseointegration, erfasst werden.

Methodik:

Diese explorative Studie verfolgte einen Mixed-Methods-Ansatz, indem quantitative und qualitative Daten erhoben wurden. Es nahmen 28 Patienten (25 Männer, 3 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren (± 21,4 Jahre) teil, die eine Daumenamputation erlitten hatten und mit einer Silikonprothese oder einem Handschuh versorgt wurden. Die Datenerhebung erfolgte mittels semi-strukturierter Interviews, des Short Michigan Hand Questionnaires (MHQ) und des EQ-5D-5L, um Einblicke in die physischen und psychischen Zustände der Patienten sowie ihre Akzeptanz und Nutzung der Daumenprothesen zu erhalten.

Resultate:

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Patienten die Silikondaumenprothesen im Alltag nicht verwenden und sie als störend bei täglichen Aufgaben empfinden. Der durchschnittliche MHQ-Score lag bei 68,4, was auf eine akzeptable Handfunktion nach der Anpassung der Silikonprothese hinweist. Dennoch berichten die Patienten von einer geringen Nutzungshäufigkeit. Gründe für die Nichtnutzung umfassten unter anderem die Handhabbarkeit im Alltag ohne Prothese, funktionelle Nachteile, Gewöhnung an den Zustand ohne Prothese, Unbequemlichkeit und Schmerzen beim Tragen. Weder die Wiederherstellung des Körperbildes noch der funktionelle Nutzen waren Gründe zum Tragen der Daumenprothese. Das Interesse an chirurgischen Therapieoptionen, wie Osseointegration, ist nur gering vorhanden, ca. 61% lehnen einen weiteren chirurgischen Eingriff gänzlich ab, während ca. 29% dafür offen wären.

Schlussfolgerung:

Die Studie unterstreicht eine Diskrepanz zwischen der Verfügbarkeit von Silikondaumenprothesen und ihrer tatsächlichen Anwendung durch die Patienten. Trotz des theoretischen Nutzens für die Wiederherstellung der Handästhetik und -funktion scheinen praktische Anwendungsbarrieren eine regelmäßige Nutzung zu verhindern. Dennoch sind Patienten zurückhaltend gegenüber neuen chirurgischen Therapieoptionen, wie der Osseointegration, die solche Anwendungsbarrieren potenziell überwinden könnten.



Therapie der atrophen Störung am Finger nach Semiokklusivtherapie mittels Lipofilling

Prantl, Prof. Dr. Dr. Lukas1,2; Heumann, Kerstin1,2

1Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland; 2Caritas Krankenhaus St. Josef, Deutschland

Case Report: 30-jähriger Patient nach Hochdruckinjektionsverletzung mit Hydraulik-Öl am linken Daumen

Eine weit verbreitet und etablierte Therapie bei Weichteilverletzungen inklusive Amputationsverletzungen im Bereich der Finger ist die Semiokklusivtherapie. Häufig zeigt sich nach entsprechenden Wechselintervallen der Folienverbände eine zügige und vollständige Regeneration des Hautmantels, jedoch eine verbleibende Atrophie des Gewebes. Das residuelle Beschwerdebild besteht häufig aus einer ausgeprägten Kälteempfindlichkeit sowie Hyperästhesie. Zum Ausgleich des Volumendefizites sowie zur Therapie der Kälteempfindlichkeit und Hyperästhesie, wurde das Lipofilling im Bereich der Hand als geeignetes Verfahren etabliert.

So erfolgt die Behandlung eines 30-jährigen Patienten mit Hochdruckinjektionsverletzung mit Hydraulik-Öl am palmarseitigen Daumen der adominanten Hand. Nach entsprechenden Debridements und anschließender Semiokkluivtherapie bei verbleibendem Weichteildefekt, erfolgt nach sekundärer Wundheilung mit residuellem Substanz- und Volumendefekt, das Lipofilling insbesondere der Fingerbeere bei Kälteempfindlichkeit und Hyperästhesie. Nach spezieller Aufbereitung des in Lokalanästhesie manuell abgesaugten Fettes im Bereich des Abdomens mittels Sedimentation, Zentrifugation, mechanischer Zerkleinerung und erneuter Zentrifugation des Lipoaspirates (CELT- Technik entwickelt durch Prof. Prantl: Verbesserung der Einheilungsrate des speziell aufbereiteten Lipoaspirates beim Lipofilling), Lipofilling des Daumens mit 3ml CELT- Lipoaspirat in Leitungsanästhesie mit 1,0mm Lipofillingkanüle. Eine Ruhigstellung des betroffenen Fingers ist nicht von Nöten, die alltäglichen Verrichtungen können sofort wieder aufgenommen werden. In den Nachkontrollen zeigt sich bereits nach 2 Wochen postoperativ keine weitere Kälteempfindlichkeit sowie eine deutliche Besserung der Sensibilität des Daumens. In der 6- Wochen Kontrolle sogar eine vollständige Normalisierung der Sensibilität im Vergleich zur Gegenseite im TEN- Test sowie eine Beschwerdefreiheit. Der Therapieerfolg der Gewebsatrophie nach Semiokklusivtherapie mittels Lipofilling konnte zudem im 3D- Scan und in der Volumetrie objektiviert werden.

Durch die ambulante Durchführung des Eingriffes in Lokalanästhesie sowie die schnelle Regeneration der Patienten, stellt das Lipofilling bei atrophen Störungen nach häufig angewandter Semiokklusivtherapie eine schnelle, einfache und effektive Therapie dar.



Blind randomisierte kontrollierte Studie mit körpereigenen Substanzen als minimal-invasive Behandlung bei der Rhizarthrose

Lumenta, David; Winter, Raimund; Hasiba-Pappas, Sophie; Nischwitz, Sebastian; Popp, Daniel; Girsch, Werner; Kamolz, Lars-Peter

Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Österreich

Hintergrund:

Ziel dieser Studie war es, die schmerzlindernde Wirkung von Eigenfett und/oder plättchenreichem Plasma (PRP) mit Kochsalzlösung 0,9% bei der Infiltrationstherapie der Rhizarthrose zu vergleichen.

Patienten und Methoden:

95 Patienten mit Rhizarthrose und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren wurden je nach Gruppenzuordnung 1,5 ml Eigenfett, PRP, Eigenfett und PRP oder 0,9%ige Kochsalzlösung in das Damensattelgelenk injiziert. Primärer Endpunkt dieser Studie war die Bewertung der Schmerzreduktion pro Behandlungsgruppe.

Ergebnisse:

Die Kombination aus Fett und PRP war die einzige Behandlung, die im Vergleich zu 0,9%iger Kochsalzlösung zu einer signifikant größeren Schmerzreduktion führte (P = 0,003). Ebenso war die Kombination aus Fett und PRP die einzige Therapiegruppe, die eine klinisch relevante Verringerung des Quick Disabilities of Arm, Shoulder, and Hand Score erreichte, und die einzige Gruppe, die einen signifikant besseren Medical Outcomes Study 36-Item Short-Form Health Survey Score als 0,9%ige Kochsalzlösung aufwies (P = 0,016).

Schlussfolgerungen:

Die Kombination von Eigenfett und PRP führt nicht nur zu einer Schmerzlinderung, sondern auch zu einer relevanten Verbesserung der Handfunktion und einer entsprechenden Verbesserung der Lebensqualität. Diese Behandlung scheint eine praktikable und sichere Alternative zu kurz wirksamen Glukokortikoiden zu sein.



Trapezektomie vs. Carpometacarpale-Prothese im Wandel der Zeit: Zwei Techniken im "in vivo" Seitenvergleich

Dietrich, Léna1; Silins, Kaspars1; Genewein, Urs2; Berner, Isabell2; Ipaktchi, Ramin1

1Inselspital Bern, Bern, Schweiz; 2Gesundheitszentrum Fricktal, Rheinfelden, Schweiz

Hintergrund. Die Rhizarthrose ist eine häufige Erkrankung in der alternden Bevölkerung mit steigender Inzidenz. Viele Jahre lang galt die Trapezektomie als unbestrittene Therapie bei fortgeschrittener Erkrankung. Durch Fortschritt und Innovationen auf dem Gebiet der Prothetik steht nun die Carpometacarpale (CMC) Prothese als Alternative zur Verfügung.

Methoden. Insgesamt wurden in unserer Klinik 5 Patient:innen einseitig trapeziektomiert und haben auf der Gegenseite eine CMC-Prothese implantiert bekommen. Sie berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen mit den beiden Techniken. Unsere Probanden wurden in halbstrukturierten Interviews zu subjektiven Endpunkten befragt. Der postoperative Verlauf wurde im Hinblick auf Schmerzen, Dauer und Umfang der Ergotherapie, Alltagsfunktionalität sowie Zufriedenheit mit der CMC-Prothese bewertet. Nach 3 Jahren Follow-up wurden die Befragungen wiederholt.

Ergebnisse. Hinsichtlich Schmerzdauer ist die CMC-Prothese der Trapeziektomie deutlich überlegen (durchschnittlich 1 Woche Schmerzen im Vergleich zu 4 Wochen Schmerzen bei der Trapeziektomie). Die Ergotherapie ist bei der Trapeziektomie mit 6 Monaten deutlich länger, während die Prothesenpatienten im Durchschnitt nur 3 Sitzungen absolvierten. Die Funktionalität im Alltag ist bei beiden Techniken fast vollständig wiederhergestellt, der Längenverlust und das Einsinken des Daumens nach Trapeziektomie wurde mehrmalig als störender Faktor genannt. Die Zufriedenheit mit der CMC-Prothese wird mit 9,5 Punkten auf einer Skala von 0-10 bewertet. Alle 5 Patient:innen würden eine hypothetische dritte Hand mit einer CMC-Prothese versorgen lassen.

Schlussfolgerung. Beide Techniken zeigten ein gutes postoperatives Ergebnis. Die Tatsache, dass eine Trapeziektomie auch nach einer CMC-Prothese möglich ist, soll berücksichtigt werden. Langzeitergebnisse der CMC-Prothetik liegen derzeit nicht vor, die Datenlage verdichtet sich aber zunehmend. Unsere Patient:innen, die mit beiden Techniken leben, berichten von einer subjektiven Überlegenheit der Prothetik. Dies bestätigt für uns, dass die Prothese eine vielversprechende Alternative zur Trapeziektomie darstellt und in der individuellen Einscheidungsfindung berücksichtigt werden soll.



Patientenzufriedenheit nach Implantation der TOUCH®-Daumensattelgelenksprothese bei Rhizarthrose im Vergleich zur Resektions-Suspensions-Arthroplastik nach Lundborg

Klinger, Arlena; Pflüger, Markus; Bach, Alexander

SAH Eschweiler, Deutschland

Einleitung: Die Daumensattelgelenksarthrose ist ein sehr häufiges Krankheitsbild in der Handchirurgie. Die Patienten sind durch die Schmerzhaftigkeit des 1. Metakarpalgelenks im Alltag stark eingeschränkt. Bei der operativen Therapie der Daumensattelgelenksarthrose wird die Schmerzfreiheit angestrebt. Weitere wesentliche Therapieziele sind die Wiedererlangung der Beweglichkeit, der Kraft und ein stabiles Gelenk. Neben der Trapeziektomie als Goldstandard hat sich, insbesondere mit Einführung des Dual-Mobility-Prinzips, die Implantation einer Endoprothese als Therapieverfahren der Rhizarthrose etabliert. Wir vergleichen in dieser Studie die postoperativen Ergebnisse nach Resektions-Suspensions-Arthroplastik mit der Implantation einer TOUCH®-Prothese.

Methoden: Innerhalb eines Jahres wurden in unserer Klinik 38 Patientinnen und Patienten mit Daumensattelgelenksarthrose eine TOUCH®-Prothese implantiert. Diese wurden regelmäßig bezüglich Schmerzniveau, Bewegungsausmaß, Kraftgrad und Stabilität im Gelenk nachuntersucht und mit den bereits erhobenen klinischen Daten nach Resektionsarthroplastik verglichen.

Ergebnisse: Bei allen 38 Fällen war die Patientenzufriedenheit nach Implantation einer TOUCH®-Prothese bezüglich Schmerz, Bewegungsausmaß und Kraftgrad sehr gut. Sowohl nach der Resektionsarthroplastik als auch nach der Implantation der Prothese zeigt sich eine deutliche Verbesserung der Beschwerden im Vergleich zu präoperativ. Jedoch weisen die Patienten, welche mittels TOUCH®-Prothese therapiert wurden, eine schnellere Schmerzfreiheit sowie Verbesserung der Kraft und des Bewegungsumfanges auf, sowie einen insgesamt deutlich kürzeren Heilungsverlauf bezüglich der Belastbarkeit der operierten Hand.

Schlussfolgerung: Die frühen postoperativen Ergebnisse nach Implantation einer TOUCH®-Daumensattelgelenksprothese sind sehr vielversprechend. Die Implantation der Duo-Mobilen Prothese stellt somit eine sehr gute Therapiealternative zur herkömmlichen Resektions-Suspensions-Arthroplastik als chirurgische Behandlung der Rhizarthrose dar.



Zusammenfassung Sekretär und Diskussion

DGPRÄC, DGPRÄC

DGPRÄC

Daumen