Veranstaltungsprogramm der Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 2023

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 4.2
Zeit:
Freitag, 08.09.2023:
8:30 - 10:00

Moderation der Sitzung: Matthias Vonken
Ort: Gebäude Helsinki (HEL) Raum 160

Kapazität: 114 Personen

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Präsentationen

Belastungserleben von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen

Seltrecht, Astrid; Arndt, Laura

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland

Lehrkräften wird bedingt durch die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020 ein Mehr an Organisationsaufgaben und eine flexible Umstellung auf hybride Lehr-Lernkonzepte abverlangt. Da ein hohes Stresserleben zum Burnout und im Worst-Case-Szenario zum Ausscheiden aus dem Beruf führen kann, ist insofern nach dem aktuellen Belastungsempfinden von Lehrkräften, insbesondere unter Berücksichtigung der durch die Corona-Pandemie ausgelösten neuen Rahmenbedingungen zu fragen.

Im Rahmen des Projekts SchuLeGesund wurde untersucht, wie sich die beschriebenen Umstände auf das subjektiv empfundene Belastungserleben der Lehrkräfte am Ende der Corona-Pandemie auswirken. Im Vortrag auf der Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik steht vor allem die Beantwortung der folgenden Frage im Mittelpunkt: Wie hoch ist das Belastungserleben von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen in Abgrenzung zum Belastungserleben von Lehrkräften anderer Schulformen am Ende der Corona-Pandemie und wodurch ist es gekennzeichnet?

Die empirische Untersuchung basiert auf folgenden Konstrukten „erlebte Belastung“, „berufliche Belastung“, „individuelle Selbstwirksamkeit“, „Lehrer*innenkooperation“, „Berufszufriedenheit“.

Die quantitative Erhebung mittels Online-Fragebogen fand im Bundesland Sachsen-Anhalt vom 8.7.2022 bis 30.9.2022 statt, zu einem Zeitpunkt, da die Corona-Pandemie vielfach als überwunden erlebt wurde. An der Befragung haben abschließend 680 Lehrkräfte teilgenommen.

Die Auswertung erfolgt deskriptiv. Um zu untersuchen, ob Gruppenunterschiede im Belastungserleben nachgewiesen werden können, wurden je nach Voraussetzung der Daten Regressionsanalysen bzw. t-Tests mit Bonferroni-Korrektur berechnet.

Die Ergebnisse treffen Aussagen zum Belastungserleben von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen in Abgrenzung zum Belastungserleben von Lehrkräften an anderen Schulformen. Außerdem können Aussagen zum Belastungserleben von Lehrkräften aufgrund unterschiedlicher Qualifikationswege getroffen werden. Bei der Analyse wurden zudem Geschlechtsspezifika herausgearbeitet. Von besonderer Bedeutung sind die Ergebnisse, die Aufschluss darüber geben, in welchen Arbeitsfeldern sich Lehrkräfte besonders belastet fühlen.

Die Ergebnisse sind für die Lehrkräfteausbildung von Bedeutung, die im besten Fall auf einen Beruf vorbereitet, in dem Lehrkräfte für einen langen Zeitraum tätig sind. Hier wird die Frage diskutiert, inwieweit Belastungen bereits im Lehramtsstudium vorgebeugt werden können.



Nutzung analoger Unterrichtsmaterialien durch LehramtsreferendarInnen - Analyse der Auswahlkriterien und tatsächlichen Mediennutzung

Fischer, Jennifer; Zlatkin-Troitschanskaia, Olga; Nagel, Marie-Theres; Martin de los Santos Kleinz, Lisa; Shenavai, Kevin; Maur, Andreas

Jothannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland

Die Nutzung von adäquaten Unterrichtsmaterialien ist für die Erstellung von Unterrichtsentwürfen im Referendariat von enormer Bedeutung und eine entscheidende Facette der beruflichen Kompetenz. Während Studien Defizite in einer kritisch-reflektierenden Nutzung von (Online-)Medien bei Lehramtsstudierenden aufzeigen [1], ist wenig bekannt über die Kriterien, die ReferendarInnen für die Auswahl im Unterricht genutzter Medien heranziehen. Das Projekt fokussiert die Erfassung und Förderung des effektiven Umgangs mit Online Medien durch ReferendarInnen im Fach Wirtschaft. Neben der Erfassung der tatsächlichen Mediennutzung zur Unterrichtsvorbereitung über ein digitales Assessmentplattform mit virtuellen PC, wurde ein Online-Training mit begleitendem Assessment entwickelt, welches ReferendarInnen z.B. bzgl. ihrer Kriterien bei der Auswahl geeigneter Lehrbücher befragt (s. Abb. 1). Für diesen Beitrag wurden die Antworten der Teilnehmenden analysiert und der tatsächlichen Nutzung von Lehrbüchern zur Unterrichtsvorbereitung gegenübergestellt, um der Fragestellung nachzugehen, welche Kriterien ReferendarInnen bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien als relevant erachten und ob sich diese Kriterien in der tatsächlichen Mediennutzung widerspiegeln.

Insgesamt nahmen 22 ReferendarInnen teil und nannten eine große Bandbreite verschiedener Auswahlkriterien. Für weiterführende Analysen wurden die Antworten mittels induktiver Kategorienbildung nach Mayring [2] kategorisiert und mit der aktuellen Nutzung analoger Quellen zur Erstellung eines Unterrichtsentwurfs verglichen. Insg. wurden 12 Kategorien identifiziert (s. Tab. 1). Die genannten Kriterien beziehen sich u.a. auf den Umfang und die Darstellung der Lerninhalte und Quellenmerkmale. Die Ergebnisse geben erste Einblicke in die Auswahl und Nutzung von digitalen und analogen Unterrichtsmaterialien durch ReferendarInnen und liefern Hinweise auf potentielle Förderbedarfe und somit eine Weiterentwicklung der etablierten Trainings.

[1] Bäsler, S.-A. (2019). Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften [Dissertation]. Technische Universität Berlin.

[2] Mayring, P. (2016). Qualitative Inhaltsanalyse. Beltz Verlagsgruppe.



 
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